„Es ist herzzerreißend, kopfzerreibend und händeringend.“ Mit diesen Worten leitet das Team des Schloss Freudenberg eine soeben veröffentlichte traurige Nachricht ein: „Lore im Garten“, das einzigartige Fest(ival), das im letzten Sommer so viele Menschen so ganz besonders glücklich machte und in diesem Sommer zu drei Terminen eine Neuauflage erleben sollte, ist: abgesagt.
„Seit Monaten planen wir unvergessliche Feste voller Liebe und Kreativität“, berichten die Macher:innen: „Wir haben Kompromisse mit den Behörden gesucht und gefunden, immer wieder aufs Neue. Wir haben Herzblut und Schweiß investiert, unser ganze künstlerisches Kapital. Haben Anpassungen am Konzept vorgenommen für Sicherheit, Brandschutz, Luft- und Lärmschutz. Immer verbunden mit Abstrichen an der Unbeschwertheit und wachsendem finanziellen Mehraufwand.“
Internationales Programm war geplant
Die Vorfreude stieg, auch beim Publikum, das von ersten zarten Ankündigungen direkt wieder in Verzückung versetzt wurde, aber: „Schon halb aufgeatmet, wurde unser eingereichtes Konzept in letzter Instanz vom Umweltamt nicht genehmigt.“ Schweren Herzens ist Lore im Garten am 18. Juni und 30. Juli abgesagt. Eine fassungslose und unendlich traurige Schloss Freudenberg-Chefin Katharina Schenk bestätigte dies eben auch im Telefonat mit sensor – unser Magazin wollte „Lore im Garten“ auch im Sommer 2022 als Medienpartner präsentieren. Dem Publikum entgeht nicht nur eine einzigartige Atmosphäre, sondern auch ein superstarkes Programm internationaler Künstler:innen, das schon fix geplant war.
Hoffnung auf September-Fest
Ein Funken Hoffnung in der Traurigkeit: „Ein Runder Tisch zum gemeinsamen Gespräch mit den Verantwortlichen in den Ämtern ist gedeckt, bei dem alle Gesichtspunkte miteinander abgestimmt werden“ – mit der Aussicht und erklärten Absicht, „dass wir am 24. September im Schlossgarten hoffentlich ein neues Fest feiern können.“ Und zwar ein solches: „Wir träumen real von einem Fest für alle. Zeitgenössisch, nachhaltig, politisch, künstlerisch, divers, queer, musikalisch… NATUR + KUNST.“ Dass Schloss Freudenberg BEIDES nicht nur in Großbuchstaben schreibt, sondern allen dort Beteiligten und Engagierten auch beide Elemente „heilig“ sind, hochgehalten werden und voller Sorgfalt – und Sach- und Fachkenntnis – geschützt werden, weiß jede:r, der schon mal einen Tag, einen Abend, eine Nacht auf und rund um Schloss Freudenberg erlebt hat. Da wird nicht einfach drauf losgefeiert, da wird an alle und alles gedacht und alles mit größter Sorgfalt, Wertschätzung und Respekt gemacht.
Auch andere Festivals nicht wie geplant genehmigt
Auch das neue Wiesbadener Fahrradfestival „Wiesbaden Bike Experience Days“, das im und für den Kurpark Wiesbaden geplant war, wurde am eigentlich vorgesehenen Austragungsort vom Umweltamt Wiesbaden gestoppt. Es findet nun, mit sensor als Medienpartner, vom 1. bis 3. Juli auf dem Schlossplatz Wiesbaden statt.
Anderer Charakter, Beteiligte und Sachverhalt, aber: Für Aufsehen und Aufregung sorg(t)en dieser Tage auch die Nicht-Genehmigung, Absagen und Verlegungen der für Juni angekündigten Open Air-Konzerte in der Brita-Arena. Hier schieben sich bislang Stadt Wiesbaden und Veranstalter gegenseitig die Verantwortung und Schuld zu.
(Dirk Fellinghauer/Bild Schloss Freudenberg)
Um was geht´s?
sensor-Bericht über „Lore im Garten“ 2020: Lore im Garten – was für ein Festival auf dem Berg!
sensor-Fotoalbum von „Lore im Garten“ 2020: hier!