Nur noch bis kommenden Sonntag, 14. Juli, sind die aktuellen Ausstellungen im frauen museum wiesbaden für Besucher:innen geöffnet. Die Finissage wird mit einer öffentlichen Führung um 15 Uhreingeläutet. Anschließend lädt das Museum die Besucher:innen auf ein Glas Sekt oder Wasser ein.
Die drei aktuellen Ausstellungen beschäftigen sich auf ganz verschiedene Art und Weise mit Geschichtsschreibung und Geschichtserzählung – welche Geschichten werden gehört, welche Stimmen bleiben stumm?
Margot und die anderen – Zwangssterilisation im Nationalsozialismus setzt sich mit der grausamen Praxis der Zwangssterilisationen während des Nationalsozialismus auseinander. Damit schreibt die historisch-dokumentarische Ausstellung bisher unnotierte Stadtgeschichte(n) Wiesbadens und erweitert sie um ungehörte Stimmen und Perspektiven, die weit über eine Lokalgeschichte hinausgehen.
Parallel dazu bieten zwei Kunstausstellungen erweiternde Perspektiven auf das Thema Geschichte(n): In ihrer Einzelausstellung … these gestures of memory beschäftigt sich Gladys Kalichini (*1989 in Chingola, Sambia) mit der (Un-)Sichtbarkeit von Frauen in der Geschichte des kolonialen Widerstandes, wie auch der Auslöschung von Frauen aus der Geschichtsschreibung Sambias und Simbabwes.
Dana Kavelina (*1995, Melitopol, Ukraine) untersucht in der Einzelausstellung Two Stories Half-Truedas Verhältnis von persönlichen und historischen Traumata, Erinnerung und die Wahrnehmung von Krieg und Gewalt außerhalb der gängigen Narrative. Aktuell ist ihr Film The Lemberg Machine (2023) zu sehen, der die historischen Geschehnisse in Lemberg ab 1939, die grausamen Pogrome von 1941 und die anschließende Ausbreitung des Holocaust in der Stadt – ausgelöst durch die NS-Besatzung – in den Blick nimmt.
(sun/Foto: Frauenmuseum Wiesbaden)