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Kreativer Nachwuchs bespielt fünf Etagen: „Time to Shine“-Werkschau der Kommunikationsdesign-Studis

Traditionell präsentieren die Absolvent:innen des Studiengangs Kommunikationsdesign der Hochschule RheinMain ihre Abschlussarbeiten jedes Jahr in einer Werkschau. Doch in den letzten zwei Jahren war ihre Flexibilität gefragt: 2020 fand mit OFF THE WALL die erste virtuelle Werkschau statt und 2021 konnten die Wiesbadener:innen die Abschlussarbeiten bei einer Walkschau durch die gesamte Stadt erleben. Auch wenn in beiden Konzepten Kreativität und Einfallsreichtum bewiesen werden konnte, freuen sich die Student:innen dieses Jahr wieder auf die reelle phsysische Werkschau – als Ausstellung und vor Ort heißt es ab heute mitten in der Fußgängerzone im bereits bekannten Ort in der Kleinen Schwalbacher Straße: TIME TO SHINE.

In der diesjährigen Werkschau stehen 35 Absolvent:innen und ihre Abschlussarbeiten aus dem Wintersemester 2021/2022 im Scheinwerferlicht. In fünf Stockwerken hält die Ausstellung ein breites Spektrum für alle Besucher:innen bereit. Aus den Bereichen Print, Bewegtbild und Interactive, sowie Augmented Reality gibt es viel zu entdecken. Neben Büchern zählen auch Mobile Games, Restaurant-Konzepte, Fotografische Inszenierungen und Apps zu den breit gefächerten Arbeiten der Student:innen. Dabei verspricht die Werkschau einen Einblick in die vielfältigen Gebiete des Kommunikationsdesigns.

Aufklärung – zwischen tierischen Beleidigungen und Rassismus in der Dermatologie

 Jeder kennt sie und hat sie vielleicht auch schon einmal verwendet: Tierbeleidigungen gehören zu unserem alltäglichen Sprachgebrauch. Doch nur wenige Menschen wissen woher diese Ausdrücke stammen und ob diese überhaupt korrekt sind. Die tierischen Schimpfwörter verbreiten nicht nur unwahre Vorurteile, sondern auch ein Bild von Tieren als minderwertige Lebewesen. Dunja Vitasovic verbindet in „Tierische Beleidigungen, und warum diese nicht wahr sind“ Aufklärung mit lustigen Illustrationen. Die Leser:innen sollen auf spaßige Weise über falsch benutzte Beleidigungen aufgeklärt werden.

Aufklären möchte auch Laura Peter mit „Rassismus geht unter die Haut“ – einer Aufklärungskampagne über Rassismus in der Dermatologie. Erscheinungsbilder von Symptomen und Hauterkrankungen unterscheiden sich deutlich auf den verschiedenen Hauttypen. Dennoch werden sie in der Medizin zu 90% auf weißer Haut betrachtet. Was folgt sind Fehl- und Unterdiagnosen bei Patient:innen mit dunkler Haut. Und das muss sich ändern: Um Medizinstudierende und angehende Dermatolog:innen schon während ihrer Ausbildung für dieses Leck in der Lehre zu sensibilisieren kreierte Laura Peter ihre Kampagne.

Von nachhaltigen Schmuck bis zur Mode der 90er

Anna Lena Adrian entwickelte in ihrem Projekt das Corporate Design einer nachhaltigen Schmuckmarke. Die Vision von ENSO ist es nachhaltigen Schmuck mit dem Fokus auf Ringe zu kreieren und die Grenzen zwischen den Geschlechtern zu verwischen. Dabei zelebriert die Marke die Schönheit der Imperfektion: Jeder Ring ist ein Unikat und besteht zu 100% aus Flaschen aus recyceltem Altglas. Ein Schmucklabel bei dem Vielfalt eine Selbstverständlichkeit und Nachhaltigkeit im Mittelpunkt steht.

Eine Zeitreise von der aktuellen Mode zurück in die 90er macht Ildikó Müller in ihrer Arbeit – oder auch nicht? Mit einer dokumentarischen Visualisierung der Mode der 90er zeigt sie: Mode ist ein sich immer wiederholender Kreislauf und so ist es nichts Ungewöhnliches, dass wir mitten im REVIVAL der Mode der 90er Jahre stecken. Doch welche Trends genau haben es aus den 90ern es ins Jahr 2021 zurückgeschafft? Das REVIVAL Magazin gibt einen Überblick über die verschiedenen Modestile der 90er, Trends und Popkultur. Ein nostalgischer Rückblick im direkten Vergleich zu heutiger Mode.

Psychische Resilienz durch „Gesunden Abstand“

Durch die globale Krise, Kontaktbeschränkungen und soziale Isolation leiden die meisten Menschen unter einer großen psychischen Belastung. Dies hinterlässt Spuren im gesellschaftlichen Miteinander. „Mit gesundem Abstand“ ist eine crossmediale Installation, die zur Selbstreflexion einlädt. Mithilfe von ausgewählten Fragen sollen Menschen dazu ermutigt werden, sich mit sich selbst auseinander zusetzen. Daraus neu gewonnene Erkenntnisse können die Resilienz stärken und aufbauen. Mit ihrem Projekt möchte Luise Kummer einen Teil dazu beizutragen, die psychische Gesundheit der Menschen in der Krise zu unterstützen, indem mit gesundem Abstand auf eine außergewöhnliche Zeit geblickt wird.

Nachhaltiger einkaufen durch App-Unterstützung

Nachhaltigerer Konsum um dem Klimawandel entgegen zu wirken ist immer verbreiteter. Immer mehr kaufen wir plastikfreie, regionale, nachhaltige Produkte. Aber was ist nur Umweltversprechen, Werbebotschaft, Greenwashing? Das hat sich auch Fynn Fischer gefragt und mit seinem Projekt eine Antwort entwickelt: „Conscious“ – eine App zur Visualisierung der Klimabilanz von Lebensmitteln. Ganz einfach den Kassenzettel scannen und eine übersichtliche Darstellung der Einkaufs-Bilanz erhalten. Dazu gibt’s individuelle Tipps und Empfehlungen für einen nachhaltigeren Einkauf.

Pechvogel oder Glückspilz? Die Strategie entscheidet

In Patrick Becks taktischem Kartenspiel „Shit happens“ haben die Spieler:innen entweder Glück oder Pech. Gegenseitig werden sich Fallen gestellt um den Gegner:innen voraus zu sein, am Ende entscheidet die Stragie. Dargestellt durch die Brüder Larry und Gerry – ein echter Pechvogel und ein wahrer Glückspilz, startet das Spiel um den Sieg.

Neugierig geworden? Vom 18. bis 20. Februar sind die kreativen Arbeiten der Student:innen, jeweils Freitag von 14 bis 20 Uhr, Samstag von 12 bis 20 Uhr und Sonntag von 12 bis 18 Uhr, in der Kleinen Schwalbacher Straße 8, zu bewundern. Infos auf  www.facebook.com/werkschauwiesbaden.

(sas/Bild: Hochschule RheinMain, Kommunikationsdesign)