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Lebenswichtige Kleinigkeit: Wachsreste bringen Wärme in ukrainische Dörfer – Sammelaktion in Klarenthal

„Für uns sind die Wachsreste eine Kleinigkeit, aber in der Ukraine hängen davon Leben ab.“ Wegen des Krieges frieren Menschen in der Ukraine. Die russischen Bomben haben in vielen Orten die Energieversorgung zerstört. Kerzenreste können Licht und Wärme bringen. Kerzenstummel im Adventskranz oder die Reste im Kerzenständer vom Festessen an Silvester – genau diese Wachsreste werden in der Ukraine gebraucht. Und jetzt auch in Wiesbaden gesammelt.

„Die Büchsenlichter helfen den Menschen in der Ukraine, den Alltag zu überstehen“, sagt Anastasiya Ivanenko vom Verein LIFE Cologne e.V. Wenn der Strom ausgefallen ist, kochen sie mit den Büchsenlichtern oder wärmen sich. Auch die Wäsche werde mit Büchsenlichtern jetzt im Winter getrocknet. Es werden Rohre an den Büchsenlichtern befestigt und über die legen die Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Pullover oder Hosen.

In Wiesbaden kann jede:r Kerzenstummel ins Stadtteilbistro Klarenthal, Graf-von Galen-Straße 3, bringen. Die Wachsreste werden dann nach Köln zum Verein LIFE Cologne e.V. gebracht. Der Verein bringt sie mit medizinischen Hilfstransporten in die Ukraine, unter anderem nach Kiew. Dort verarbeiten Frauen in ihren Kellern oder Küchen die Wachsreste zu Büchsenlichtern. Das heiße Wachs wird in alte Konservendosen gegossen.

Der Verein LIFE Cologne sammelt seit Oktober 2022 Wachsreste. Inzwischen hat er circa 4,5 Tonnen Wachs in die Ukraine gebracht. Daraus sind bereits etwa 23.000 Büchsenlichter entstanden. Damit könne ein kleiner Ort mit rund 30.000 Einwohnern eine Woche provisorisch mit Licht und Wärme versorgt werden, so der Verein. „Ein Büchsenlicht in einer Thunfischdose brennt 4 Stunden, in einer Maisdose 8 Stunden und in einer großen Konservendose bis zu 12 Stunden.“ sagt Anastasiya Ivanenko, Vorstandsmitglied LIFE Cologne e.V.

(sun)