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Na wird’s bald? Langsam, aber sicher: Die Wiesbadener Ausgehszene entdeckt die Studenten – und umgekehrt

Von Dirk Fellinghauer. Foto AStA Hochschule RheinMain.

Es ist immer wieder die gleiche Leier, aber es ist halt auch immer was dran. Noch zumindest. Wiesbaden und Studentenstadt, das passt nicht so recht zusammen. Oder vielleicht doch? Wir sind losgezogen und haben zarte Pflänzchen im Wiesbadener Nachtleben entdeckt, die nun wachsen könnten. Auch mit Unterstützung des AStA, der intensiv seine Fühler in die Gastroszene ausstreckt. Heute feiert, passend zum Auftakt der „Studentenfutter“-Aktionstage, der „AStA-Studi.Bar“-Abend mit Specials in ausgewählten Bars und Clubs Premiere.

Sascha Lenz spricht zwar Studenten nicht gezielt an, heißt sie aber gerne in seiner Cocktailbar mitten in der Altstadt gerne willkommen – zum Beispiel mit „humanen“ Preisen für Qualitätsdrinks. Und: Jeden Mittwoch kostet der Gin-Hausdrink „Der Lenzinger“ den ganzen Abend nur 6 Euro. „Zudem sind alle unsere Veranstaltungen mit DJs, 80er oder 90er Partys oder Livemusik ohne Eintritt“, betont Lenz und schiebt nach: „Immer!“ Der Barprofi hat das Gefühl, dass die Studis in seinem Laden „in den letzten Monaten immer mehr werden“ und hat auch eine Erklärung: „Ich glaube, dass auch der Student gute Qualität anstatt Quantität à la Happy Hour für 3 bis 4 Euro in der Kette vorzieht.“

Am Rande der Stadt bei der Kreativfabrik freut man sich, „seit ein paar Semestern Anlaufpunkt für diverse Erstikneipentouren zu sein“, oder auch für die Semesterabschlussparty der Kommunikationsdesigner. „Klar, da gibt es immer ein paar Getränkespecials und Studis haben freien Eintritt“, berichtet Cornelius Koog.  Der „Krea“-Mann sieht Luft nach oben: „Für die Zukunft denke ich, dass da noch einiges mehr gehen kann, da Wiesbaden im Vergleich zu Mainz als `Studistadt´ noch hinterher hinkt. Aber es wird. Und wir sind gerne dabei.“ Das gilt auch für den Kulturpalast. Hier gibt es laut Auskunft von Britta Schuster ermäßigten Eintritt für Studis etwas beim Theater oder bei Partys wie Extraordinary oder der Neontanzattacke, außerdem den AStA-Kneipenabend „Gedankengut“ mit  „Studi-Gedeck“ und immer wieder gerne Kooperationen, sei es mit der Wiesbaden Business School, dem AStA der Hochschule RheinMain oder der „Studentenfutter“-Reihe (siehe auch unten).

Rund um den Sedanplatz ballt sich das studentische Ausgehgeschehen, sei es bei Alteingesessenen wie „Lokal“ und „tante simone“ oder bei den neueren Szenespots wie „Schoppenhof“ und „Heaven“. Dort werden die „Getränkepreise generell günstig gehalten“, erklärt Betreiberin Linda Zimmermann und berichtet: „Unsere Veranstaltungen im `Schwarzen Salon´ werden gerne von Studenten besucht.“ Absolutes Highlight sei monatliche Ping Pong-Night. Aber auch Konzerte, Clubabende und andere Veranstaltungen würden sehr gerne von Studenten besucht.

Nicht explizit studentisch ausgerichtet, aber sehr beliebt bei Studenten ist seit eh und je das c/o* in der Moritzstraße. Hier dürften natürlich die im Anmarsch befindliche Hochschule Fresenius inklusive Studentenwohnheim und, wer weiß, vielleicht auch eines Tages der „neue“ heimathafen im Alten Gericht für neue und zusätzliche Belebung sorgen.

Das New Basement in der Schwalbacher Straße setzt ebenfalls verstärkt auf akademisches Partyvolk: „Wir wünschen uns, dass die Studenten wieder mehr im Wiesbadener Nachtleben unterwegs sind. Deshalb bieten wir ihnen ab November einen ermäßigten Eintritt vor Mitternacht an“, kündigt Vincenzo Giocchino an: „Wir sehen das Potenzial als sehr groß an und sind gerade dabei, unseren Fokus auch mehr in diese Richtung zu bewegen.“

Studifreundlich zeigt sich auch „Das Wohnzimmer“ ein paar Häuser weiter oben auf der Schwalbacher. Hier gibt es keine festen Angebote, aber: „Hin und wieder schmeißen wir auch mal eine Studi-Party mit speziellen Angeboten“, erzählt die für PR, Marketing und Booking verantwortliche Sophia Seitz. Außerdem gebe es individuelle Getränkespecial nach Absprache, etwa bei Semestertreffen oder Ersti-Partys: „Wir machen das dann individuell abhängig von den Trink-Vorlieben.“ Mit Blick in die Studentenstadt Mainz haben die Wohnzimmer-Macher die Idee, „auch gerne an einem Mittwoch die Stadt zu beleben“. Einmal im Monat gibt es die „Bergfest-Party“ mit wechselnden Elektronik-DJs, freiem Eintritt und Longdrink- und Shot-Specials: „Los geht es schon um 20 Uhr – damit man es am nächsten Tag auch eventuell in die Uni schafft“, sagt Seitz lachend. Wenn es um das Grundsätzliche geht, wird sie schlagartig ernst: „Wir möchten, gemeinsam mit den anderen Gastronomen, versuchen, gegen das Club- und Barsterben in Wiesbaden anzukämpfen. Wenn man sich mal zurückerinnert, was das Nachtleben der Landeshauptstadt noch vor ein paar Jahren alles zu bieten hatte, dann macht einen das wirklich traurig.“ Es gelte, nun den „Puls der Stadt“ aufzugreifen und „auch der jüngeren Generation die Möglichkeit zu bieten – auch ohne Zugfahrten in andere Großstädte – ausgehen zu können.“

Als tapfere Kämpfer an ihrer Seite haben die Gastronomen  den studentischen AStA (www.asta-hsrm.de), allen voran das Kulturreferat. „Unser oberstes Ziel ist es, die studentische Kultur im oft als langweilig und öde verspotteten Wiesbaden zu erhöhen. Dafür suchen wir neben unseren bestehenden Kooperationen immer nach neuen Kooperationspartnern, die das Studi-Leben mit uns auffrischen und neue Angebote schaffen wollen“, erklären Tanja Vitucci (Foto oben rechts) und Alina Schmidt (links).

Studi.Bar – ab heute jeden Donnerstag günstiger trinken in ausgewählten Locations

Heute feiert der „AStA-Studi.Bar“-Abend Premiere.  Ausgewählte Gastronomien, vor allem rund um den Hotspot Sedanplatz, bieten ab sofort donnerstags Specials gegen Vorlage des Studiausweises. Heute geht es so los: – Heaven Wiesbaden: Studi-Gedeck=1 Gude Bier + 1 Mexikaner für 3,-€
– Schoppenhof: Apfelwein klein für 1,50€ , Apfelwein groß für 2,50€ und Pfeffi für 1€
– Lokal: Gin Tonic, Moscow Mule, White Russian + Nüsschen jeweils für 6,-€
– tante simone: Moscow Mulle, Gin Tonic für 6,90€ und auf jedes Bier gibt es 0,50€ Rabatt
– Zum Schweinefuss Fam. Becker: Studi-Gedeck= 1 Astra + 1 Füsschen oder Pfeffi für 3,-€ und Longdrinks: 4cl + Cola (außer Whisky) 4,-€ …mit Saft, Energy oder Schweppes +0,50€
– New Basement: hier öffnen sich auch die Türen für euch, der Eintritt ist frei und ihr erhaltet auf alle Getränke 0,50€ Rabatt.

Weitere Ausgeh-Kooperationen, die der AStA angeleiert hat, beschreiben Tanja und Alina hier:

„Gedankengut“: Ein Studi-Kneipenabend im Kulturpalast, der aktuell jeden zweiten Donnerstag im Monat stattfindet. Hier bieten wir ein wechselndes Programm, z. B. Grillpartys, Mario Kart-Turniere, Beer Pong, Bingo -Abend. Natürlich gibt es bei jeder Schnapszahl einen Schnaps auf`s Haus. 😉 Eintritt frei, Studi-Gedeck: Astra + Berliner Luft 2,50€.

„Queer Welcome Party“ in Kooperation mit der Location „Zum Schweinefuss“. In der Regel jeden zweiten Samstag im Monat – Mainstream und Rock immer im Wechsel. Bei der Mainstream Party legt immer die legendäre DJ Miss Günnie T. auf. 😉  Getränke und Eintrittspreise sind hier sehr StudentenInnen-freundlich! For LSBTTI* & Friends. Eintritt 4 € an der Abendkasse. Ab 2018 findet die Queer Welcome Party im Wechsel auch im Kulturpalast statt, Premiere dort am 13. Januar.

 „Grand Semester Ending Party“ im Kulturpalast. Die nächste findet am 23.02.2018 statt. Gerade mit dem Kulturpalast planen wir aufgrund der günstigen Getränkepreise immer wieder diverse Veranstaltungen.

„Grand Semester Opening Party“ immer zu Beginn des Semesters im Schlachthof.

In Bezug auf Studi-Partys sind wir momentan außerdem im Gespräch mit der Kreativfabrik mit der wir auch schon im Sommer auf deren Festival kooperiert haben.“

UND WAS DENKT IHR? WIRD´S WAS MIT DER „STUDENTENSTADT“ WIESBADEN? ODER IST ES SOGAR SCHON GEWORDEN?