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Neue Stadtkirchenpfarrerin: Bettina Friehmelt denkt auch an Literaturgottesdienst und Pop-up-Hochzeitsfestival

Bettina Friehmelt ist die neue Stadtkirchenpfarrerin in Wiesbaden. Sie folgt auf Annette Majewski, die in den Ruhestand verabschiedet wurde. Friehmelt ist Pfarrerin in der Evangelischen Heilandsgemeinde in Walluf – das bleibt sie künftig auch mit halber Stelle. Mit der anderen Hälfte ist sie nun für die Stadtkirchenarbeit an der Marktkirche und in der City verantwortlich. Und bringt auch unkonventionelle Kirchen-Ideen mit nach Wiesbaden.

In der neuen Funktion organisiert Bettina Friehmelt etwa Großprojekte wie die Nacht der Kirchen oder die Adventsandachten „Zwölf Minuten mit Gott“ mit. Die Angebote im Kirchenladen Schwalbe 6 werden derzeit von der Pfarrerin im Ruhestand Heike Beck koordiniert.

Die 49-jährige Bettina Friehmelt stammt gebürtig aus Lüneburg und hat ihre Kindheit im Schwäbischen verbracht. Sie hat zunächst in Kaiserslautern eine Ausbildung als Buchhändlerin gemacht, danach folgte das Theologiestudium in Heidelberg, Marburg und Frankfurt. Den Wunsch Pfarrerin zu werden, hatte sie zwar schon mit 14 Jahren nach ihrer Konfirmation, aber zunächst ist sie mit der Buchhändlerinnenlehre ihrer Liebe zur Literatur nachgegangen.

Der Pfarrberuf verbindet für die vierfache Mutter nun mehrere Aspekte, die ihr im Leben wichtig sind: ihre Leidenschaft für die Musik, für Bücher und Texte und ihr Interesse an anderen Menschen und Lebensgeschichten. Leidenschaftlich gerne feiert sie Gottesdienste, so kann sie sich laut Mitteilung auch vorstellen in der Marktkirche vielleicht mal einen Literaturgottesdienst anzubieten.

Friehmelt ist gespannt, wie das jetzt wird, die Kirche in der Innenstadt „unter die Leute zu bringen“, sagt sie: „In den vergangenen Jahren hatte ich in Walluf bei allem, was wir gemacht haben, ja immer die Anbindung und Rückkopplung an die Gemeinde. Das ist einfacher“. Dass Kirche nicht nur in Kirchenräumen  stattfinden darf, ist für die Theologin klar: „Wir müssen schauen, was die Menschen brauchen und an welchen Orten sie sind, und nicht darauf warten bis sie zu uns kommen.“ Ideen hat Bettina Friehmelt viele, unter anderem würde sie gerne ein Pop-up-Hochzeitsfestival mit Kolleginnen und Kollegen zusammen auf die Beine stellen, wo sich Paare spontan oder auch geplant segnen lassen können.

Ganz neu ist die geistliche Arbeit an einer Stadtkirche für Pfarrerin Friehmelt nicht. Bevor sie nach Walluf kam, haben sie und ihr Mann, Pfarrer Andreas Günther, Ökumenepfarrer im Dekanat und Gemeindepfarrer in Walluf, bereits an einer Innenstadtkirche in Gießen gearbeitet.
Dass die Wiesbadener Bevölkerung vielschichtig ist, findet die 49-Jährige spannend: „Das Westend, die Innenstadt rund um den Mauritiusplatz und auf der anderen Seite die Wilhelmstraße, das Kurhaus mit Kurpark – das sind schon sehr unterschiedliche Milieus und verschiedene Lebenswelten,“ findet die Pfarrerin. Herauszufinden, wie Wiesbaden tickt und was die Stadt braucht, welche religiösen Spielräume es gibt – darauf freut sie sich.

Pfarrerin Bettina Friehmelt wird am Sonntag, 10. September, 17 Uhr, in der Wiesbadener Marktkirche von Dekanin Arami Neumann offiziell in ihr Amt eingeführt. Anschließend ist ein Empfang.