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Niemals auf Eis: Whisky-Club-Gründerin weiht in Geheimnisse ein – 2. Wiesbadener Whisky-Tag

Von Dirk Fellinghauer. Fotos Tim Voigt, Stadtleben.de.

Der Name Whisky leitet sich von der schottischen Bezeichnung „Uisge Beatha“ („Wasser des Lebens“) ab. „Aus der Idee heraus, mit netten Menschen, die ein gleiches Interesse haben, gemeinsam zu genießen“, gründete Birgit Cäsar-Preller vor zwei Jahren den Whisky-Club Rhein-Main. Einmal im Monat treffen sich die Mitglieder in ihrer „Villa Justitia“ in der Uhlandstraße zum Clubabend, einmal im Jahr veranstaltet der Club den „Wiesbadener Whisky-Tag“. Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr zieht die Veranstaltung diesmal, mit doppelt so vielen Ausstellern, in das Hotel Nassauer Hof um.

Wer sind Ihre Mitglieder?

Wir haben Mitglieder aus Wiesbaden und dem Rhein-Main-Gebiet, aber auch aus dem Sauerland. Manche Mitglieder reisen extra für einen Clubabend an und übernachten dann im Hotel.

Wie sieht ein typischer Clubabend aus?

Zuerst werden verschiedene Whiskys zusammen getestet, dazu gibt es Brot, Wasser und Butter und Schmalz. Getestet werden manchmal Neuerscheinungen, manchmal themenbezogene Whiskys, wie zum Beispiel mal nur japanische oder nur irische. Wir stellen den entsprechenden Whisky vor, geben Informationen über die Destillerie oder das Brennverfahren und geben dann unsere Meinungen ab. Danach öffnen wir die Bar, und jeder kann noch weitere Whiskys erwerben. Es wird über Whisky, aber auch über alles andere geredet. Der Abend ist stets sehr gesellig, ohne aber „auszuarten“.

Welches sind die wichtigsten Regeln für „richtigen“ Whiskygenuss?

Wir trinken Whisky aus speziellen, clubeigenen Whisky-Nosing-Gläsern, damit sich das Aroma besonders gut fängt. Wir trinken Whisky nicht auf Eis, da das schmelzende Eiswasser den Geschmack verwässert.

Muss guter Whisky teuer sein?

Nicht zwingend, aber meist ist es schon so, dass ein guter Tropfen seinen Preis hat. Ich sage immer, dass es wenig wirklich schlechten Whisky gibt, aber eine Menge schlechter Gelegenheiten. So würde ich selbst einen torfrauchigen Whisky nicht im Hochsommer bei 30 Grad trinken, sondern dafür einen Kaminabend mit Regen und Nebel dafür wählen.

Gibt es aktuelle Trends und Geheimtipps?

Aktuell ist der irische Whisky stark im Kommen. Nachdem in den 1980er-Jahren Jahren fast keine noch verbliebene irische Destillerie in irischen Händen war, hat sich erfreulicherweise der irische Markt erholt. Nach und nach machen wieder Destillerien auf. Ungebrochen ist natürlich die Liebe zum Schotten, aber auch die japanischen Whiskys gewinnen internationale Preise. Geheimtipps gibt es vor allem im Bereich Whiskysammeln. Dabei geht es aber vor allem um Whisky als Kapitalanlage.

Whisky ist in erster Linie Männersache, oder?

Bei unseren Tastings und auch im Club beträgt der Frauenanteil etwa 35 %. Da es beim Whiskytrinken aber um Genuss und Stil geht, sind Frauen hier genauso richtig wie Männer. Es geht nicht darum, sich zu betrinken, worin Männer vermutlich etwas besser sind.

Welche Aufgaben haben Sie als Clubmeisterin?

Zunächst einmal war meine Aufgabe die Gründung des Clubs, da es schließlich auch meine Idee war. Jetzt organisiere ich die Clubabende, führe die Tastings durch und „pflege“ die Mitglieder. Und natürlich organisiere ich den Whisky-Tag.

Was erwartet die Besucher beim 2. Whisky-Tag, was ist anders im Vergleich zur Premiere?

Der 1. Whisky-Tag war sensationell. Wir hatten einen enormen Zulauf, sodass wir schnell entschieden haben, die nächste Ausgabe nicht mehr in unserer Villa Justitia stattfinden zu lassen. Der  2. Wiesbadener Whisky-Tag bringt eine interessante Mischung von sowohl den weltgrößten Spirituosenkonzernen als auch ganz kleinen, privaten Destillerien mit besonderen Abfüllungen abseits der Supermarktware. Hier steht auch der Brennmeister selbst noch am Stand und weiß auf alle Fragen eine Antwort. Natürlich bietet auch der Nassauer Hof als Top-Location eine passende gediegene und elegante Atmosphäre. Wir haben auch die Bar des Nassauer Hofs mit gemietet. Hier kann Whisky getrunken und geraucht werden, ein Zigarrenanbieter wird mit einer Zigarrenrollerin vor Ort sein. Und natürlich gibt es den ganzen Tag Master-Classes, in denen man ausgewählte Abfüllungen probieren kann und von“ Ambassadoren“ geschult wird.

Welche Ziele hat Ihr Verein für die Zukunft? 

Der Whisky-Club Rhein Main soll weiter wachsen und zur Anlaufstelle für Whisky-Begeisterte im Rhein-Main-Gebiet werden. Wir wollen im nächsten Jahr auch Whisky-Reisen anbieten und natürlich ganz viele spannende Tastings.

Der 2. Wiesbadener Whisky-Tag findet am Sonntag, 5. November, von 10 bis 18 Uhr im Hotel Nassauer Hof statt. Wir verlosen 2×2 Freikarten: losi@sensor-wiesbaden.de – Infos: www.whisky-tag.de Die nächsten Tasting-Abende in der Villa Justitia sind am 18. November und am 2. Dezember. Infos und Anmeldung: www.villa-justitia.de