So einfach wie heute Abend war es in Wiesbaden noch nie, eine Oper zu erleben. Ohne Eintrittskarte, ohne vielleicht unbequeme Sitze, ohne steife Benimmregeln und ohne „Risiko“. Jeder kann kommen und gehen, wann und wie er mag. Heute gibt es auf dem Warmen Damm an der Wilhelmstraße eine einzigartige Live-Übertragung aus dem Hessischen Staatstheater auf Großbild-Leinwand.
Gespielt wird Giacomo Puccinis wohl lyrischste Oper, „Madama Butterfly“. Und die Gäste sitzen auf Picknick-Decken direkt vor der Großbild-Wand und genießen die Arien, Chorstücke und Orchesterpassagen in Stereo und höchster Qualität. Für das Publikum ist das „Wiesbaden Opern Air“ kostenfrei.
Die Theaterfreunde Wiesbaden realisieren dieses neue Event zusammen mit Palast Promotion. Theaterfreunde-Vorsitzender Helmut Nehrbaß gerät schon vorneweg ins Schwärmen über das, was Wiesbaden da erleben soll, und ist auch hörbar stolz, dass dieses Ereignis auf die Beine gestellt wird. So manche Hürde musste auf dem Weg von der ersten Idee zur Realisierung genommen werden, die Mühen haben sich gelohnt. Auch das Wetter verspricht picknickgerecht zu werden, auch wenn es zu später Stunde frischer werden dürfte. Einmümmel-Ausrüstung empfiehlt sich also.
Was auf der Bühne – und auf der Großbild-Leinwand – passiert: Eine unheilvolle Begegnung zwischen Ost und West, zwischen der Geisha Cio-Cio-San und dem amerikanischen Marineoffizier Pinkerton, erzählt Puccinis Oper. Ihr Zentrum ist das Schicksal einer jungen, durch einen Heiratsvermittler „für nichts“ verkauften Frau, die alle nur „Butterfly“ nennen. Drama und Emotion pur! Puccini bettet Anleihen bei japanischer Volksmusik in seine ganz eigene italienische Tonsprache ein.
Die Aufführung im Großen Haus des Staatstheaters, mit Christina Domnick am Dirigentinnenpult in einer Inszenierung von Magdalena Weingut, dauert am 16. Juni von 19.30 bis 22.30 Uhr, die Veranstaltung auf dem Warmen Damm beginnt bereits um 17 Uhr, unter anderem mit der Präsentation von Staatstheater-Produktionen. Weil Wiesbadener Unternehmen und Organisationen das kostenfreie Vergnügen mit ihrer Unterstützung ermöglichen, wird das Publikum gebeten, sich an den Verkaufsständen zu verpflegen. Gezwungen wird dazu natürlich niemand.
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