Um die Schicksale der Menschen, die im Wiesbadener KZ- Außenlager Unter den Eichen ab 1944 interniert waren, geht es bei dem Hörprojekt, das heute Premiere hat. Die Hörerinnerung „Der unsichtbare Teil von Uns – ein Erinnerungsversuch mit Hörspielelementen“ ist ab heute um 16 Uhr online verfügbar. Ab diesem Zeitpunkt, ist das 120-minütige Werk beständig mindestens auf YouTube und SoundCloud zu hören.
„Wie wir an die Verbrechen des Nationalsozialismus erinnern und damit umgehen, ist eine Frage, die sich die deutsche Gesellschaft stetig stellen muss“, sagen die Macher – Anna Sophie Reitnauer, Jan Schnellbacher, Sascha Schirrmacher und Moritz „Moso“ Buch. In einer Zeit, in der Verschwörungserzählungen und Vernichtungsphantasien erneuten Aufschwung erhalten, erhalte diese Frage zusätzliche Relevanz: „Dies bedeutet, dass aus der Geschichte lernen aktives gesamtgesellschaftliches Handeln impliziert und als Teil des politischen, sozialen und kulturellen Lebens bestehen muss.“
Gleichzeitig gibt es in den letzten Jahren starke Veränderungen in der Erinnerungskultur, insbesondere da Zeitzeug:innen der nationalsozialistischen Verbrechen nicht mehr direkt an dieser teilnehmen können. „Deswegen bedarf es einer Reflexion sowie einer Diskussion über Wege und Ziele der erinnerungskulturellen Arbeit, an der wir uns mit unserem Projekt beteiligen und diese weiterführen wollen“, so das Produktionsteam.
Impuls in der Erinnerungskultur
Nach einem intensiven Arbeitsprozess, unterstützt vom Wiesbadener Stadtarchiv und dem Kulturamt Wiesbaden und dem Freien Schauspiel Ensemble mit Tillmann Schröder, Sten Volkemer und Hannah Dickescheid, soll mit der Veröffentlichung des Hörspiels „Der unsichtbare Teil von uns“ ein Impuls in der Erinnerungskultur gesetzt werden. Grundlage der Hörerinnerung sind historische Primärquellen, wie Erfahrungsberichte von Inhaftierten, Zeitungsartikel und Briefe. Ergänzend wurde wissenschaftliche Sekundärliteratur hinzugezogen.
Bei einer einer Online-Veranstaltung der Heinrich Böll Stiftung Rheinland-Pfalz werden am 6. Mai um 19 Uhr Ausschnitte aus dem Projekt zu hören sein und die Macher über Umgang, Form und Aufgabe von Erinnerungskultur diskutieren. (dif/Bild Veranstalter)
In der Gibb war an der Dotzheimerstr. ein Gefangen – Lager bzw, KZ, von dort wurden unter Aufsicht eines Herrn die Gefangen zum arbeiten in der Gemeinde verteilt z.B. kamen sie zu meinem Großvater in die Bäckerei in der Weihergasse, hier wurde erstmal ihr Hunger gestillt, wahr aber verboten. Manchmal wurde auch vor lauter Hunger die Kernseife mit dem Brot verwechselt.
Schlimm für die Menschen mußte es bei einem Bauer in der Weihergasse gewesen sein, dieser hatte nach der Befreiung schwer gelitten, so wurde erzählt.
Nach Erzählungen meines Ausbildungs-Gesellen (in der Glyco 1953, wurden leere
Konservendosen (Am Bodenrand der Dose befand sich immer noch ein Restanteil, welcher mit einem Stück Holz heraus geholt wurde) und Kartoffelschalen, den dort zwangsarbeitenden Menschen als Verpflegung gegeben.