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Das große 2×5 (+1)-Interview: Erdoğan-Statue, Eintagsfliege mit Langzeitwirkung

Interview und Foto: Dirk Fellinghauer

BERUF

Sie haben Wiesbaden mit Ihrem reichlich überraschenden Auftauchen auf dem Platz der deutschen Einheit ganz schön aufgemischt. Schlechtes Gewissen?

Nein, überhaupt nicht. Warum auch? Vor allem habe ich Wiesbaden und Wiesbadener miteinander ins Gespräch gebracht. Menschen mit Wurzeln in unterschiedlichsten Ländern, mit teilweise komplett konträren Ansichten, Kurden und Erdoğan-Fans, Schüler und Jugendliche und Rentner, Intellektuelle und sogenannte „einfache Leute“. Alle strömten herbei, viele von ihnen sprachen und stritten miteinander, mitten auf einem Platz in der Stadt, von Angesicht zu Angesicht, voller Temperament und Emotionen, ungefiltert und unmoderiert. So etwas war früher eigentlich selbstverständlich, heute kommt es kaum noch vor, höchstens hinter Bildschirmen und Tastatur versteckt in den Sozialen Medien. Und ganz nebenbei: Wiesbaden bundesweit in den Schlagzeilen, in Funk und Fernsehen und in der Weltpresse, von Washington Post bis New York Times – das hätte die Stadt ohne meinen Besuch wohl kaum geschafft. (mehr …)

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Eine Antwort schuldig geblieben – Wiesbaden, Erdoğans Zeigefinger und die Biennale

Von Malte Albrecht. Foto Dirk Fellinghauer.
Das Drama – oder die Tragödie? – um die Installation einer goldfarben besprühten – nicht goldenen – Statue des türkischen Präsidenten mitten in Wiesbaden war vielleicht das mutigste und klügste Projekt der diesjährigen „Wiesbaden Biennale“. Denn sie hat eines gezeigt: Es gibt sie noch, die politische Provokation, das demokratische Lebenselixier. Das Politische kehrt zu seinem eigenen Grundsatz zurück: dem Streit. Die Biennale hat dabei auch gezeigt, was passiert, wenn Politik im Angesicht demokratischer Praxis erstarrt und ihren Mut verliert. Denn es ist die Aufgabe von Politik, mutig Räume zu schaffen für öffentlichen Streit unter demokratischen Vorzeichen.
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Biennale, Beton & Besserwisser – Eine Polemik  / Debatte zur „Erdogan-Statue“ in Wiesbaden

Von Alexander Pfeiffer.

Die zweite Wiesbaden Biennale ist vorbei, die Ruhe nach dem Sturm durchzogen vom Genörgel einiger Kommentatoren, die das schöne Wiesbaden der Hässlichkeit preisgegeben sehen und schon mal danach fragen, ob für so etwas denn tatsächlich Steuergelder aufgewendet werden sollten. Im Zentrum des Genörgels, na klar, der Biennale-Böller, dessen Widerhall sogar jenseits des großen Teichs zu vernehmen war: der vier Meter hoher Beton-Erdogan mit Goldanstrich. Auf dem Platz der deutschen Einheit. Mit erhobenem Zeigefinger. (mehr …)

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Zustimmung mit Zögerfaktor: Nachtbürgermeister-Antrag heute im Stadtparlament – Auch Erdogan-Debatte

Von Dirk Fellinghauer. Foto Dilan Nawad.

“Ich bin mir sicher, dass Wiesbaden bald eine/n Nachtbürgermeister/in haben wird“, sagt Jugendparlament (Jupa)-Vorsitzender Silas Gottwald (auf dem Foto rechts, mit seinen Vorstandskollegen Moritz Wimmer, Tobias Rosenbaum, Josephine Nolde-Zilhao) gegenüber sensor zu dem Antrag, der heute in der Stadtverordnetenversammlung debattiert und zur Abstimmung gestellt wird: „In allen Fraktionen, in denen wir unser Projekt vorgestellt haben, wurde unser Projekt mit großem Interesse und positiver Grundhaltung aufgenommen.“ Auch sensor hat sich im Vorfeld umgehört, wie die Idee ankommt. Der Optimismus des Jupa-Chefs ist demnach begründet, einen Durchmarsch dürfte es für die Idee aber nicht geben. Bis es zur Debatte kommt, muss sich der Nachwuchs gedulden. Vorher wird es noch eine aktuelle Stunde zum (im  doppelten Sinne) „Fall“ der Erdogan-Statue am Platz der deutschen Einheit geben. Die Sitzung beginnt um 16 Uhr im Rathaus, interessierte Öffentlichkeit ist willkommen. (mehr …)

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„Absurd, infam, unwahr“ – Staatstheater-Intendant weist Attacken zur Erdogan-Statue zurück

Von Dirk Fellinghauer. Fotos Dirk Fellinghauer, Leonard Laurig.

Nicht nur auf dem Platz der deutschen Einheit  hat die im Rahmen der Wiesbaden Biennale aufgestellte und nach nur gut 24 Stunden auf Veranlassung der Stadt wieder abgebaute Erdogan-Statue für heftige Reaktionen gesorgt. Ebenso wird in der Kulturszene selbst – auch nach dem Abschluss der Biennale, die insgesamt knapp 50.000 Besucher angelockt hat (inklusive der Supermarkt-Besucher im Theaterfoyer) –  diskutiert. Und mit harten verbalen Bandagen gestritten. In einem ausführlichen persönlichen Kommentar attackiert nun Margarethe Goldmann, frühere Wiesbadener Kulturdezernentin und Sprecherin des „AK Stadtkultur“, die Aktion und die Verantwortlichen. Sie stellt darin der Skulptur jedwede Diskursfunktion in Abrede, ebenso hier lebenden türkischstämmigen Menschen die Kenntnis über und die Teilhabe an Kultur und Kunst. Schließlich spricht sie Deutschen ernstzunehmende Kontakt zu Türken ab („Wer hat schon türkische Freunde?“). Und sie erhebt schwere Vorwürfe in Richtung Staatstheater. Die Antwort des Intendanten Uwe Eric Laufenberg ließ nicht lange auf sich warten. sensor veröffentlicht Goldmanns auch an die Presse und die kulturpolitischen Sprecher der Rathaus-Fraktionen verschickten Text, den diese ausdrücklich als persönliches Statement formuliert hat, und, mit seinem Einverständnis, die Replik des Intendanten im Wortlaut.

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sensor enthüllt: Das ist der Künstler, der die umstrittene Erdogan-Statue in Wiesbaden errichtet hat

Von Dirk Fellinghauer (Text und Foto).

Viel wurde und wird über die Anfang der Woche in Wiesbaden überraschend aufgebaute und überstürzt wieder abgebaute überlebensgroße Erdogan-Statue diskutiert – und spekuliert. Der Künstler wolle anonym bleiben, seine Identität tue eigentlich gar nicht zur Sache, wimmeln die  Wiesbaden Biennale-Leiter Maria Magdalena Ludewig und Martin Hammer konsequent alle Anfragen ab. Sie selbst gerieten in den „Verdacht“, das Kunstwerk geschaffen zu haben, ebenso im Rennen  war für manche „Experten“ Staatstheater-Intendant Uwe-Eric Laufenberg. Nun hat sensor herausgefunden, wer tatsächlich der Künstler ist. (mehr …)

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4-Meter-„Erdogan“ in Wiesbaden erregt die Gemüter – und wurde nun vorzeitig wieder abgebaut

Von Dirk Fellinghauer (Text und Fotos).

Schon seit der Eröffnung am letzten Donnerstag sorgt die Wiesbaden Biennale auf vielfältigste Weise mächtig für Gesprächs- und Diskussionsstoff in unserer Stadt. Ein echter Supermarkt im Staatstheater-Foyer, ein Autokino auf der Theaterbühne, dazu natürlich jede Menge Theaterstücke, Performances und Kunstaktionen. All das Bisherige war aber noch gar nichts gegen das, was seit gestern Abend „los“ ist – seit eine 4 Meter hohe, 2 Tonnen schwere Statue des türkischen Präsidenten Erdogan auf dem Platz der deutschen Einheit aufgestellt wurde, geschaffen von einem namentlich nicht „enthüllten“ Künstler aus der Schweiz. Seinem Kunstwerk war nur ein kurzer Aufenthalt in der Kurstadt vergönnt. Am späten Dienstagabend wurde die Skulptur, die eigentlich bis zum Sonntag stehen sollte, bereits wieder abgebaut. (mehr …)

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Laufenberg schmeißt hin: Staatstheater-Intendant stellt Amt ab 2024 zur Verfügung / „Lautes Schweigen“

Umstrittene Führungspersönlichkeit. Uwe Eric Laufenberg – hier vor der Aufsehen erregenden Erdogan-Statue im Rahmen der Wiesbaden Biennale 2018 – hat im Laufe seiner Wiesbadener Amtszeit immer wieder polarisiert. Sowohl intern im Staatstheater selbst als auch beim Publikum und in der Stadtgesellschaft gibt es jene, die den Intendanten schätzen und andere, die ihn aus unterschiedlichen Gründen kritisieren. Foto: Dirk Fellinghauer

Der Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden hat heute per Brief an seine Dienstherrin, die Hessische Kunst- und Wissenschaftsministerin Angela Dorn, seine Quasi-Kündigung eingereicht. „Hiermit möchte ich Ihnen mitteilen, dass ich mein Amt ab der Spielzeit 24/25 zur Verfügung stelle“, lautet der Satz, mit dem der stets streitbare Uwe Eric Laufenberg das Ende seiner 2014 begonnenen Amtszeit besiegelt. Der 60-Jährige reagiert damit auf Diskussionen um seine Person und auf das „laute Schweigen“ der Ministerin. (mehr …)

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Wiesbadener Nachtbürgermeister:in soll endlich kommen: Stelle ist ausgeschrieben – mit einem kleinen Haken

„Ich bin mir sicher, dass Wiesbaden bald eine/n Nachtbürgermeister/in haben wird“, sagte fast genau auf den Tag genau vor drei Jahren – am 8. September 2018 – der damalige Jugendparlament (Jupa)-Vorsitzende Silas Gottwald zu sensor. Seither wurde die Initiative des Jugendparlaments immer wieder diskutiert, verschoben, modifiziert – nun könnte das Vorhaben endlich Wirklichkeit werden. Die Stelle ist öffentlich ausgeschrieben. Mit einem kleinen Haken. (mehr …)

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Kolumne: Falk Fatal will mehr Tourismus wagen – Wird aus Wiesbadens größtem Stadtteil Klein-London?

Wiesbaden will mal wieder am großen Rad drehen. In Biebrich soll am alten Zollspeicher ein Riesenrad errichtet werden. Damit Wiesbadens größter Stadtteil Klein-London wird. Fluss und Schloss hat Biebrich schließlich auch. (mehr …)

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Wechsel bei Wiesbaden Biennale: Martin Hammer geht, Kilian Engels übernimmt mit „Radikal jung“-Referenz

Das spektakulärste und aufsehenerregendste Werk der Wiesbaden Biennale 2018 war eindeutig die „Erdogan-Statue“ auf dem Platz der Deutschen Einheit, über die weltweit berichtet wurde. Foto: Dirk Fellinghauer

„Martin Hammer, Kurator der Wiesbadener Biennale wird seine Arbeit für das Hessische Staatstheater Wiesbaden im Sommer 2021 beenden“, teilte das Staatstheater am 17. Dezember 2020 mit. Und  verkündet heute, keinen Monat später: „Kilian Engels wird ab der Spielzeit 2021.2022 neuer Kurator der WIESBADEN BIENNALE.“ (mehr …)

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Mysteriöses „Kulturschatz“-Grab auf dem Sedanplatz – Spekulationen und Ermittlungen in alle Richtungen

Von Dirk Fellinghauer (Text und Fotos).

Ein über Nacht errichtetes „Grab“ auf dem Sedanplatz  gibt Rätsel auf. Mitten auf dem zentralen Platz im Wiesbadener Westend befindet sich seit heute ein Kreuz mit der Aufschrift „Kulturschatz“ auf einem realistisch erscheinenden Grab mit frisch gepflanzten Blumen, Grablicht und Absperrband. Zu der Urheberschaft und den Hintergründen der Aktion gibt es noch keine Informationen, nur Spekulationen. (mehr …)