Interview & Fotos: Sofi Sivinova.
Wie lange sind Sie schon im Modebusiness?
Mein Leben lang! Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich angefangen haben.
Sie sind bekannt für Ihre Boutique in der Wiesbadener Altstadt. Wo haben Sie davor gelebt?
Zuerst hatte ich in Baden-Baden zwei Geschäfte. Doch ich wollte international erfolgreich werden, also bin ich nach Amerika.
Nach Amerika? Wo denn dort? Und was haben Sie dort gemacht?
Ich wollte in Dallas, Texas, ein Modegeschäft eröffnen. Als ich im Flugzeug saß, habe ich einen netten Mann kennengelernt, er war ein Public Relations Manager. Ich habe mich auf dem Flug mit ihm unterhalten und ihm erzählt, dass ich mein eigenes Geschäft öffnen möchte. Und da meinte er, dass ich das allein doch nicht schaffen kann.
Und Ihre Flugbekanntschaft wurde dann Ihr Geschäftspartner?
Als ich an dem Abend im Hotel war, hat mich ein anderer Mann angerufen und meinte, dass er mir helfen wird, und das hat er auch. Wir wurden schnell Freunde. Ab dem Zeitpunkt hatte ich auch meine größten Erfolge. Ich habe Modeshows gegeben und stand in den Zeitungen, ich habe Stylingseminare gegeben und war sogar auf Covern von Magazinen. Es war großartig, international zu arbeiten und ich habe auch weiterhin Kundinnen aus Amerika.
Würden Sie sagen, Sie haben den „American Dream“ gelebt?
Teilweise! Ich musste allerdings immer wieder mein Visum erneuern, da ich keine Staatsbürgerschaft hatte. Natürlich hat auch nicht immer alles funktioniert.
Verraten Sie uns Ihr Alter?
Ich bin die Frau ohne Alter!
Und Sie sind eine auffällige Frau. Wie fanden Sie zu Ihrem ausgefallenen persönlichen Stil?
Ich war schon immer eine Ausgeflippte. Das ist angeboren. Ich bin mit meinen zwei Hunden nach Amerika, und wenn ich mit ihnen im Wald spazieren war, dann hatte ich immer High Heels an.
Werden Sie häufig auf Ihren Stil angesprochen?
Ich bekomme auf Straße tatsächlich oft von jungen Leuten Komplimente.
Wie lange brauchen Sie, um sich morgens fertig zu machen?
Ach, das geht ganz schnell, ruckidizuck. Ich habe meine Haarkur, meine schwarzen Blusen, über die ich meistens ein fetziges Shirt oder Jäckchen ziehe. Mehr als zwanzig Minuten brauche ich morgens eigentlich nicht.