Von Selma Unglaube und Maximilian Wegener. Fotos Veranstalter.
Dieses Wochenende steht ganz im Zeichen der Prominenz. Politgrößen von Kanzlerin Merkel bis Trump werden im Parodistenkino XXL im Theater im Pariser Hof erwartet, und sogar der King of Rock stattet einen Besuch in Niedernhausen ab. Neben Kabarett und Ballett darf sich darüberhinaus außerdem auf vielfältige, musikalische Unterhaltung an diesem Wochenende gefreut werden: Tucson Arizona Kings im Heimathafen, Sophie Hunger im Schlachthof, Youloosie (Foto oben) im Heaven, das 4. Kammerkonzert im Staatstheater und vielem mehr. Und auf gar keinen Fall sollten sich Literaturfreunde die Lesung „Alles kaputt lesen“ mit dem sensor-Kolumnisten Falk Fatal und Punkrock-Erfolgsautor Alex Gräbeldinger entgehen lassen. Und beim Shoppen dürft ihr ab Samstag den nagelneuen VIU-Store im Ex-Buffalo in der Marktstraße auskundschaften, der an diesem Tag eröffnet (im März soll es dann noch eine fette Opening Party geben), wie wir heute erfahren haben. Und am Sonntag geht auch Glotze: der neue Wiesbaden-Tatort steht an.
>>> FREITAG
Critical Mass Wiesbaden auf dem Bahnhofsvorplatz Wiesbaden, an den Koffern (Ostseite). Critical mass ist ein Trend in vielen Städten der Welt, bei der sich RadfahrerInnen scheinbar zufällig und unorganisiert treffen, um mit gemeinsamen Fahrten durch ihre Innenstädte mit ihrer bloßen Menge, auf ihre Belange und Rechte gegenüber dem Autoverkehr aufmerksam zu machen. JedeR mit einem Fahrrad ist Willkommen. Um 18.30 Uhr.
„Alles kaputt lesen“ mit Falk Fatal und Alex Gräbeldinger im Fair.Liebt. Punkrock-Erfolgsautor Alex Gräbeldinger beehrt mal wieder die Stadt, um laut zu lesen. Gräbeldinger ist Kolumnist beim Ox-Fanzine und Buchautor von „Ein bekotztes Feinrippunterhemd ist der Dresscode zu meinem Lebensgefühl“ und „Bald ist Weltuntergang, bitte weitersagen“ sowie „Verloren im Weltall, verwahrlost auf Erden“. Unterstützt wird er von seinem Kompagnon Falk Fatal – Lügenbaron, Tunichtgut, Herausgeber des gestreckten Mittelfinger Fanzines und Mastermind des Polytox Podcasts, Sänger der Oldiepunkband Front, Kolumnist des Sensor Magazins und Gelegenheitsschmierfink für diverse Schundpublikationen. Zusammen werden sie unter dem Motto „Alles kaputt lesen“ im Fair.Liebt einige ihrer besten Geschichten lesen. Dabei geht es meist heiter, manchmal tragisch zur Sache. Niemand wird geschont, am wenigsten die Autoren selbst. Gute Unterhaltung ist garantiert. Beginn um 20 Uhr.
Roland Vanecek „Ein Zwilling kommt gern mal allein“ – Premiere im Walhalla im Exil. Ein Doppelleben der besonderen Art: Wenn eineiige Zwillinge sogar den gleichen Beruf wählen, nämlich Musiker, dann wäre der geprüfte Blick eines Therapeuten notwendig, um zu ergründen, was in der Kindheit so alles schief gelaufen sein muss. Mit zwei zwinkernden Augen gewährt Roland Vanecek einen Blick in die Welt der Geklontheit. Roland Vanecek ist 1. Bundespreisträger im Wettbewerb „Jugend musiziert“, hat unzählige Kompositionen und ständige Arbeiten in diversen Orchestern, Soloauftritte mit dem Schauspieler Klaus-Maria Brandauer und ist seit 2001 festes Mitglied im Staatstheater Wiesbaden. Einlass um 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr.
Parodistenkino XXL im Theater im Pariser Hof. Wer die Wahrheit über den Politzirkus erfahren will, kommt an Reiner Kröhnert kaum vorbei. Seine Pointen sind so treffsicher wie ein Scharfschützengewehr, sein Humor scharfzüngig und jenseits aller Hemmungen. Großartige Unterhaltung mit Top-Niveau und zahlreichen Gästen von Merkel bis Trump. Tiefer denn je schlüpft der Meister der Parodie und politischen Satire in die Haut seiner Pappenheimer, und alle Verdächtigen melden sich selbstverständlich unmissverständlich zu Wort. Das Sagen aber hat nur Eine: Angie! Und Kröhnert, der hat `sein Personal´ fest im parodistischen Griff, genau studiert, und agiert mit perfekter Diktion, Mimik und Gestik, kopiert nicht, sondern analysiert, erfindet die bekannten Figuren neu, originalgetreu, nimmt sie erst auf’s Korn und dann auseinander. Heraus kommt kritisches, witziges, politisches Kabarett. Einlass um 19 Uhr, Beginn um 19.30 Uhr.
Kabbaratz – Kabarett im thalhaus. Das Mobiltelefon mit Wählscheibe war tragbar und hatte ein langes Kabel. Wenn man es aus der Wand riss, war man in keinem Funkloch, sondern blöd. Das Navigationsgerät hieß Beifahrer und im sozialen Netzwerk der Kneipe nebenan traf man regelmäßig Leute, die einem Sachen erzählten, die man nicht hören wollte. Evelyn Wendler und Peter Hoffmann gehören zu den starken Jahrgängen. Ihre Schwäche: Die Achtundsechziger waren immer vor ihnen. Nach ihnen kamen Kinder, die es einmal besser haben sollten. Die wollten aber nicht besser, sondern mehr. In seinem 29. Programm richtet Kabbaratz den Blick nicht nur nostalgisch zurück, sondern auch auf heute. Mit Maßstäben, die vielleicht aus der Zeit gefallen sind. Erwarten Sie nichts Besonderes, denn Wunschkinder gab es dank der Pille erst ab Mitte der sechziger Jahre. Wie ihre Generation bemühen sich die beiden lediglich um eine reife Leistung. Um 20 Uhr.
68er Spätlese – Der Kult-Theater-Hit im Gallitheater. Drei Alt-68er treffen sich im Heute wieder und erinnern sich an ihre verrückte Zeit 1968: Mit ihren Gesangskünsten kämpfen Eddy und Rollin um die Gunst von Susi, die durch ihren stetigen Sinneswandel immer wieder frischen Wind in den alten Probekeller bringt, während die übermächtige Mutter kochlöffelschwingend zum Lernen drängt. Am Ende begegnen sich die drei wieder im Heute. Die „68er Spätlese“ ist eine Hommage an die wilde Zeit, prall gefüllt mit live gesungenen Ohrwürmern von Freiheit, Gerechtigkeit und Liebe. Freitag und Samstag jeweils um 20 Uhr.
„Elvis – Das Musical“ im Rhein-Main-Theater Niedernhausen. Ein Stück Musikgeschichte zum fünften Mal auf großer Tournee. Um den Tod von Elvis Aaron Presley ranken sich nach wie vor Legenden und Mythen, die den „King“ bis heute unvergesslich machen. Elvis ist am 16. August 1977 – vor mehr als 40 Jahren – auf seinem Anwesen „Graceland“ in Memphis, Tennessee, an einem plötzlichen Herzstillstand gestorben. Der weltweit erfolgreichste Solo-Künstler wurde nur 42 Jahre alt und prägte mit seiner Musik seither alle Generationen wie kein anderer. Um dem „King“ ein musikalisches Denkmal zu setzen, ging „Elvis – Das Musical“ im Januar 2015 erstmals auf Tournee. Das zweieinhalbstündige Live-Spektakel präsentiert Elvis Presleys gesamtes musikalisches Repertoire – von Gospel über Blues bis hin zu hemmungslosem Rock’n’Roll – und lässt sein Leben in ausgewählten Schlaglichtern eindrucksvoll Revue passieren. Um 20 Uhr.
Tucson Arizona Kings im Heimathafen. Die Wiesbadener Geheimtipp-Band Tucson Arizona Kings hat ein unglaublich vielfältiges Repertoire, das sie verschiedensten Veranstaltungsorten anpassen können. So wird es bei den Kings des „Country-Trash“ diesmal im Heimathafen ein klein wenig ruhiger als sonst: Der Schwerpunkt wird an diesem Abend auf den feinfühligen Melodien liegen, wobei auch die Fans von Rockmusik garantiert auf ihre Kosten kommen, denn ganz ohne Rock, Punk und Trash verlassen die Tucson Arizona Kings die Bühne nie. Um 19 Uhr.
>>> SAMSTAG
Vom andren Stern – Kindertheaterstück im Gallitheater. Nephro kommt von einem andren Stern und hat viele Fragen an Lora: Was essen die Menschen auf der Erde? Warum gibt es Krieg? Wie bauen die Menschen ihre Energie wieder auf? Und vor allem: Warum sind nicht alle Menschen Freunde? Lora versucht, Nephro all diese Fragen zu beantworten. Am Ende entsteht Freundschaft zwischen den beiden. Samstag und Sonntag jeweils um 11 Uhr.
Peter Bernhard „Malerei“ im Kunstraum. Vom 8. Februar bis zum 5. Juni bespielen Mitglieder des BBK Wiesbaden (Berufsverband Bildender Künstler) den Kunstraum in der Faulbrunnenstraße 5. Den Auftakt der Reihe bildet Peter Bernhard mit seinen kraftvollen, expressiven Gemälden, die sich zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit bewegen. Seine Malerei, meist in Acryl oder Öl auf Leinwand, entwickelte sich in verschieden, gegenständlichen und ungegenständlichen Phasen. Bei den neuesten Arbeiten wird die strikte Trennung zwischen gegenständlicher und ungegenständlicher Kunst bewusst aufgehoben und architektonische sowie figurative Elemente fließen bei der abstrakten Komposition mit ein. Thematisch setzt sich Bernhard mit parallelen Realitätsebenen auseinander, die sich im Bild manifestieren. Seine Malweise ist dabei stets kraftvoll, expressiv und von konzentrierter Spontanität. Von 12 bis 15 Uhr wird der Künstler selbst in der Ausstellung anwesend sein.
Sophie Hunger mit Molecules Tour 2019 im Schlachthof. Man kann es durchaus so sagen: Für ihr unlängst erschienenes Studioalbum „Molecules“ hat sich die in Berlin lebende Bernerin Sophie Hunger ein Stück weit neu erfunden. Es ist ihr erstes ausschließlich in englischer Sprache gesungenes Werk, analoge Synthesizer stehen neu und prominent neben den ihr ureigenen Gitarren, die darüber in fruchtbare Dialoge mit allerlei Elektronika geraten, hier oder da sogar Disco sagen. Sophie Hunger ist ein großes Album voll funkelnder Ambivalenzen gelungen. Einlass 19 Uhr, Beginn um 20 Uhr.
Wiesbadener Comedy Club im thalhaus. Wiesbaden hat seinen eigenen Comedy Club. Nach einem erfolgreichen ersten Jahr startet der „Wiesbadener Comedy Club im thalhaus“ jetzt weiter durch. Neue frische Künstler bereichern wieder die Bühne des thalhaus Theaters mit ihren Performances. Durch das Programm führt Berhane Berhane, von dem die Presse schrieb: „Er ist das neue Licht auf Deutschlands Comedybühnen. Klug, witzig, und er kann auch noch verdammt gut tanzen.“ Mit dem Comedy Club gibt das thalhaus Theater neben den gewohnt hochkarätigen Künstlern auch dem Nachwuchs die Chance, auf etablierten Bühnen wie dem thalhaus zu spielen. Das Konzept dieser „Mix-Shows“ hat sich in vielen Städten und im TV erfolgreich durchgesetzt. Jede Show ist anders, jede Show ist eine Überraschung. Um 20 Uhr.
Martypants im TAG.WERK. Das zweite Konzert im TAG.WERK steht an. Dieses Mal am Start: Martina aka Martypants. Eine unfassbare Stimme und Stromgitarre, was will man mehr?Zusammen mit ihrer knisternden Wilshire erzählt Martypants von schwarzen Hunden und seltsamen Mädchen, immer mit einem Fuß in der amerikanischen Blues- und Folktradition verwurzelt. Ihre Stücke sind minimalistisch, aufs Wesentliche beschränkt, eine Reduktion mit und aus Prinzip. Nicht laut, aber unglaublich nah. Um 20 Uhr.
Youloosie im Heaven. Youloosie ist ein Duo bestehend aus Jule und Uzi. Addiert man ihren Musikgeschmack, wird nahezu alles abgedeckt, was es bisher so zu hören gab. Der sogenannte „rote Faden“ fehlte. Dieser hat jedoch nicht lange auf sich warten lassen. Im Frühjahr 2013, als es langsam warm werden sollte und alles um sie herum gerade zu blühen begann, erwachten Jule und Uzi eines Sonntagmorgens in ihrer Berliner Wohnung. Sie blickten aus dem Fenster und stellten fest, dass es schneite. Am Nachmittag war der erste neue Song „Asshole“ im Kasten. Die Band „Youloosie“ war geboren. Kontinuierlich schrieben „Youloosie“ weitere Songs und produzierten Demos. Ende 2013 hatten die beiden genügend Material für ein Album zusammen. Ausgestattet mit einer grandiosen EP auf Vinyl und einem noch grandioseren Album touren Youloosie seither quer durchs Land. Um 22 Uhr.
Bermuda Dreieck Revival Party im Kulturpalast. Die Party für alle, die sich noch an legendäre Zeiten der späten 70er und 80er Jahre im Wiesbadener Bermuda Dreieck erinnern können. „Wir bieten eine lange Nacht mit dem Soundtrack des Bermuda Dreiecks, garantiert die beste Musik für den Dancefloor“, lautet das Versprechen zum Nostalgietrip. Mit DJ Mr. Mojo, alias Wolfgang Kerl. Ab 22 Uhr.
>>> SONNTAG
4. Kammerkonzert im Staatstheater. Diesen Sonntag findet das 4. Kammerkonzert »Harmoniemusiken für Bläsersextett« im Foyer des Staatstheaters statt. Für Feste und andere Anlässe, die im Freien begangen wurden, entwickelte sich im 18. Jahrhundert die Harmoniemusik für Blasinstrumente. Ein Bläsersextett aus Musikern des Hessischen Staatstorchesters Wiesbaden bringt Kompositionen dieser heute selten gepflegten Gattung zum Erklingen. Es sind unter anderem Werke von Joseph Haydn, Carl Maria von Weber und Ignaz Pleyel zu hören. Klarinette Tomas Eckardt und Bernhard Hens, Fagott Peter Brechtel und Oskar Münchgesang, Horn Lioba Giesbert und Jonas Finke. Um 11 Uhr.
Dacho-Gala-Prunksitzung im Kurhaus. Unter dem Motto „Es ist geglückt, Wiesbaden noch immer verrückt !“, lädt die Dach-Organisation Wiesbadener Karneval traditionell zur Großen Gala Prunksitzung ins Wiesbadener Kurhaus ein. Hochkaräter sind auch diesmal in der Bütt, wie Der Deutsche Michel alias Bernhard Knab, Jürgen Wiesmann und der Mann der Tausend Stimmen, Harry Borgner. Musikalisch abgerundet wird die Sitzung mit der Spaßmacher Kompanie sowie dem Entertainer Tom Jet. Majestätisch abgerundet wird die Sitzung mit dem diesjährigen Kinderprinzenpaar Robin I. und Sophia I. Einlass ab 15 Uhr, Prunksitzung um 16 Uhr.
Konzert „Britain & Scandinavia“ in der Church of St. Augustine of Canterbury. Am Sonntag stehen bei convivum musicum mainz A-cappella-Chorwerke britischer und skandinavischer Komponisten auf dem Programm. So kommen teils bekanntere, teils selten gehörte Werke unter anderem von Edward Elgar, Johan August Söderman, Charles Villiers Stanford und Edvard Grieg zur Aufführung. In der stimmungsvollen englischen Kirche St. Augustine of Canterbury in Wiesbaden sollen den Zuhörern stilistische Gegensätze, aber auch die deutlich vorhandenen gegenseitige Beeinflussungen des britischen und des skandinavischen musikalischen Wirkungskreises, zu Gehör bringen. Ein spannendes und wunderschönes Repertoire! Um 18 Uhr.
Ballett »Let me change your name« im Staatstheater. An diesem Sonntag findet im Kleinen Haus des Hessischen Staatstheaters das Ballett-Gastspiel »Let me change your name« der südkoreanischen Tänzerin und Choreografin Eun-Me Ahn statt. In der zeitgenössischen Tanzszene Südkoreas verbinden sich die fernöstliche Tradition des Landes und neue internationale Impulse zu einem aufregenden Ganzen. Neben Gastspielen von im Rhein-Main-Gebiet bisher unbekannten Gruppen und Tanzkompanien wird es unter dem Titel »Fokus Korea« beim Hessischen Staatsballett auch ein Wiedersehen in Wiesbaden mit Eun-Me Ahn geben, die bereits 2016 mit »Dancing Grandmothers« das Publikum begeisterte. Um 19.30 Uhr.
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