Die Unternehmen in der hiesigen Wirtschaftsregion atmen etwas auf. Dies zeigt der heute veröffentlichte regionale Konjunturbericht der IHK Wiesbaden. Sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen haben sich im IHK-Bezirk – Landeshauptstadt Wiesbaden, Rheingau-Taunus-Kreis, Hochheim – laut der repräsentativen Unternehmensbefragung zur wirtschaftlichen Lage leicht verbessert. Was Mut macht: die Unternehmen in der Region wollen ganz überwiegend kein Personal abbauen, jedes fünfte sogar neue Stellen schaffen.
„Unsere Unternehmen kämpfen sich aus der Corona-Krise“, sagt Dr. Friedemann Götting, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Wiesbaden. Dies untermauert der IHK-Geschäftsklimaindex, der Gradmesser für die wirtschaftliche Entwicklung in der Region. Er steigt gegenüber der Umfrage zum Jahresbeginn um 12 auf 109 Zähler. Damit liegt der Index erstmals seit dem Einbruch im Frühjahr 2020 wieder über der Wachstumsschwelle von 100 Punkten. Auch die Investitionen ziehen etwas an, wenn auch auf niedrigem Niveau. Der Durchschnitt in Hessen erhöhte sich um 10 auf 104 Punkte.
Intelligente Öffnungsschritte gefordert
Sorgen bereitet aber nach wie vor der Einzelhandel. „Hier hat sich die Geschäftslage nur dort verbessert, wo eine Öffnung überhaupt möglich ist“, kommentiert Dr. Friedemann Götting. „Notwendig sind jetzt intelligente Öffnungsschritte, damit dem Handel wieder eine Perspektive gegeben wird. Dies gilt genauso für die Gastronomie und die Veranstaltungsbranche“.
Insgesamt hat sich die Geschäftslage der Unternehmen im Bezirk der IHK Wiesbaden seit der letzten Umfrage zum Jahresbeginn verbessert. 36 Prozent der Unternehmer beschreiben ihre Lage als gut (+ 4 Prozentpunkte), 24 Prozent als schlecht (-5 Punkte). 40 Prozent verweisen auf eine befriedigende Geschäftslage (+ 1 Punkt). Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Geschäftserwartungen: 27 Prozent der Unternehmen sehen die kommenden zwölf Monate positiv (+ 7 Prozentpunkte), 20 Prozent rechnen mit schlechteren Aussichten (- 9 Punkte). 53 Prozent der Betriebe gehen von gleichbleibenden Erwartungen aus (+ 2 Punkte).
Fachkräftemangel nimmt zu
Die beiden größten Risiken für die eigenen Geschäftsentwicklung bleiben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (56 Prozent) sowie die Inlandsnachfrage (53 Prozent). Beide sind gegenüber dem Vorjahr aber rückläufig (- 9 bzw. -18 Prozentpunkte). Dagegen nehmen die Energie- und Rohstoffpreise als Risiko deutlich zu. Sie sind um 19 Prozentpunkte auf 27 Prozent gestiegen. Auch der Fachkräftemangel wird mit 37 Prozent wieder verstärkt als Risiko angesehen (+ 14 Prozentpunkte).
Der komplette regionale Konjunkturbericht Frühsommer 2021 ist hier zu finden. (dif)