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Stühlerücken bei der Wiesbadener SPD: Hendrik Schmehl wird Fraktionsvorsitzender, Wechsel bei weiteren Posten

Neuer Vorsitzender der SPD-Stadtverordnetenfraktion ist Hendrik Schmehl. Der 35-jährige promovierte Historiker, der Kultur- und Schulsprecher seiner Fraktion ist (und vorerst auch bleibt), wurde am Montagabend einstimmig gewählt. Nadine Ruf trat aus zeitlichen und familiären Gründen nicht mehr als Vorsitzende an. Sie wurde zur Stellvertreterin gewählt. 

„Mit Gert-Uwe Mende als neuem Oberbürgermeister will ich die Themen der SPD, bezahlbares Wohnen, verstärkter Kita-Ausbau, emissionsfreier ÖPNV sowie Klimaschutz umsetzen und mich für eine neue politische Kultur einsetzen“, äußerte Schmehl sich fast wortgleich wie der designierte OB während seines Wahlkampfs. „Unsere Ansprechpartner bleiben die Kooperationspartner. Ich freue mich aber auch auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen und natürlich mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der SPD-Fraktion“, äußerte sich der neue Fraktionsvorsitzende auch bei diesem Thema auf einer Linie mit dem künftigen OB. Der hatte am Wahlabend nach seinem Sieg angekündigt, „mit allen“ reden zu wollen.

Schmehl bedankte sich nach der Wahl bei seiner Vorgängerin, der er noch 2017 in der Kandidatur für das gleiche Amt fraktionsintern knapp mit 10:11 Stimmen unterlegen war, für ihre gute Arbeit: „Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung, dass die Familie immer zuerst kommt.“ Umso mehr freue er sich, dass Nadine Ruf dem geschäftsführenden Vorstand als Stellvertreterin erhalten bleibe. Komplettiert wird der Vorstand durch die Stellvertreter Simon Rottloff und Stephan Belz, der anstelle der aus beruflichen Gründen ausgeschiedenen Julia Schwarzer neu in das SPD-Führungsgremium gewählt wurde.

Volk-Borowski wird Leiter des OB-Büros, Patricia Eck Favoritin als SPD-Vorsitzende

Außer in der Rathaus-Fraktion wird es bei der SPD nach der gewonnenen OB-Wahl auch in der Partei zu Veränderungen kommen. Der 41-Jährige bisherige Vorsitzende der Wiesbadener SPD und Geschäftsführer der SPD-Rathausfraktion wird laut Wiesbadener Kurier Büroleiter des neuen Oberbürgermeisters Gert-Uwe Mende. Den Parteivorsitz soll die 35-jährige Patricia Eck übernehmen. Sie gilt als Favoriten bei der Wahl beim Parteitag am 28. Juni in Heßloch. Die Bierstädterin ist promovierte Schulpädagogin. Sowohl Eck als auch Volk-Borowski waren die Kandidaten der SPD Wiesbaden bei der letzten Landtagswahl, mussten sich aber beide den CDU-Kandidaten geschlagen geben.

Die offizielle Amtsübergabe des bisherigen Oberbürgermeisters Sven Gerich auf Gert-Uwe Mende findet an diesem Samstag, dem 29. Juni, um 11 Uhr im Rathaus statt. Am 2. Juli ist dann der offizielle erste Arbeitstag des neuen OBs.

Wundenlecken bei der CDU

Während die Wiesbadener SPD nach der haushoch gewonnenen OB-Wahl derzeit bester Laune ist, ist die CDU mit Wundenlecken beschäftigt. Bei einem Sonderparteitag am Montagabend ging es heiß her. Während Parteichef Oliver Franz darum kämpft, seinen Kontrahenten Bernhard Lorenz loszuwerden, forderte etwas Andreas Guntrum auch von Franz selbst den Rücktritt. Derweil herrscht an der Basis großer Frust über das Treiben der Protagonisten. Die Aufarbeitung der Wahlniederlage – und einiges anderes, was vor und hinter den Kulissen im Argen liegt – wird die Partei wohl noch länger beschäftigen.

(dif/ Foto Angelika Aschenbach)

 

 

1 response to “Stühlerücken bei der Wiesbadener SPD: Hendrik Schmehl wird Fraktionsvorsitzender, Wechsel bei weiteren Posten

  1. Glückwunsch für den neuen Posten! Da habe ich direkt eine Bitte: Statt emissionsfreier ÖPNV wäre erstmal ein funktionierende ÖPNV mit Anbindung Flughafen via Wallauer Spange eigentlich ausreichend… Einfach mal die Pläne von vor 10 Jahren umsetzen, statt mit die Energie mit neuen Ideen verblasen… Sorry, was ÖPNV und Infrastruktur angeht, verstehe ich keinen Spaß mehr. Dankeschön!

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