Mit dem Ziel, Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für jedermann möglich zu machen, geht das Wiesbadener Startup Kullo heute an den Start. Das Konzept „Weltweit, sicher, benutzerfreundlich“ soll eine Alternative zur E-Mail darstellen.
Bei Kullo hat jeder Nutzer ein Postfach auf einem Server im Internet. Die Nachrichten in diesem Postfach sind so verschlüsselt, dass der Serverbetreiber diese nicht entschlüsseln kann, da die Verschlüsselung vollständig auf dem Gerät des Nutzers geschieht. Kullo ist für Windows, Mac OS X und Linux verfügbar – Versionen für Smartphones sollen folgen.
Kullo-Nutzer erreichen sich untereinander über ihre Kullo-Adresse im Format „mr-smith#kullo.net“, wobei es keine Anbindung an unverschlüsselte Kommunikationssysteme geben soll.
„Konsequent neue Wege gehen“
Dabei will Kullo konsequent neue Wege gehen: „Bei uns muss der Nutzer nicht einmal wissen, was der Unterschied zwischen einem öffentlichen und einem privaten Schlüssel ist“, sagt Mitgründer Simon Warta, der zuvor Mathematik studiert und im Bereich der Kryptographie geforscht hat. „Deshalb haben wir davon abgesehen, auf E-Mail aufzubauen. Wir wollten keine Kompromisse bei der Sicherheit oder der Benutzerfreundlichkeit“.
Das Team von Kullo besteht weiterhin aus Mitgründer und CTO Daniel Seither, der während seines Informatik-Studiums an sicheren verteilten Kommunikationssystemen forschte, sowie Christian Schachmann im Marketing.
Kullo befindet sich seit Anfang 2013 in der Entwicklung und wurde nicht erst durch die Snowden-Enthüllungen im selben Jahr motiviert. Ideengeber Simon Warta arbeitete bereits während des Studiums am Konzept einer Alternative zu den bekannten E-Mail-Verschlüsselungen, die seiner Meinung nach zu kompliziert zu bedienen sind.
Seit September 2014 lief die geschlossene Early-Access-Phase. Ab dem 2. Februar 2015 ist die Anmeldung auch ohne vorherige Einladung über die Webseite www.kullo.net möglich.
Eine erste Seed-Finanzierung hat das Startup im Januar 2015 abgeschlossen. Mehrere Business Angels stellen die Finanzierung für 12 Monate sicher. So kann Kullo auch ohne den Einfluss etablierter IT-Giganten unabhängig weiterentwickelt werden. sensor hatte bereits im Januar 2014 hier über Kullo berichtet.