Bislang elf Clubs aus der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main schließen sich auf einer gemeinsamen Plattform zum Streaming von Live-Events zusammen. “United We Stream Frankfurt/Rhein-Main” startet heute um 19 Uhr und wird über die Social-Media-Kanäle aller beteiligten Clubs gemeinsam ausgestrahlt. Begleitend werden über Crowdfunding Spenden gesammelt, die notleidenden Clubs über die Krise helfen sollen. Wiesbaden ist in der Auftakt-Riege der beteiligten Clubs mit dem Schlachthof vertreten. Mit United We Stream wird eine Plattform für alle Menschen der Region und des Landes geschaffen und die ganze Welt eingeladen, sich Clubnächte, DJ-Sets, Konzerte, Lesungen, Interviews und vieles mehr ins eigene Wohnzimmer, oder bei dem Wetter dieser Tage auch auf den Balkon oder in den Park, zu holen – live.
United We Stream Frankfurt/Rhein-Main wird nach dem Vorbild von United We Stream Berlin durchgeführt. Ein Zusammenschluss von Clubs aus der Hauptstadt hatte, unter der Federführung der Clubcommission und Reclaim Club Culture Berlin, nur wenige Tage nach dem kompletten Lockdown ein ambitioniertes Programm aus hochwertigen DJ-Livestreams organisiert. Neben ausgezeichneten Künstler*innen aus der regionalen Szene, kennzeichnen die UWS-Übertragungen eine exzellente Bild- und Tonqualität. Die Idee geht mittlerweile um die Welt. Von United We Stream gibt es neben den regionalen Ablegern in Bayern, Bremen, NRW und Rhein-Neckar inzwischen internationale Initiativen in Manchester, Amsterdam und Wien – und nun auch, initiiert vom Netzwerk „Clubs am Main“, auch in Rhein-Main.
„La Bolschevita“ macht den Wiesbaden-Anfang
Die erste Live-Übertragung findet heute, aus dem Tanzhaus West, ab 19 Uhr statt. In der Folge werden die Streams Mittwoch bis Samstag immer zwischen 18 und 19.00 Uhr online gehen. Die Übertragungen laufen auf der Website von UWS Frankfurt/Rhein-Main und über Twitch und die Social-Media-Seiten der beteiligten Venues. Ausgewählte Sets aus dem Programm werden zudem von Arte Concerts gestreamt und sind in der Mediathek verfügbar. Als erster Beitrag des Schlachthofs wird am 30. Mai die „La Bolschevita“ mit DJ Janeck, DJ Michalis, DJ Irinski und Clinton an den Percussions gesendet. Aktuell werden Formate vom Schlachthof vorproduziert. Mit dabei die „Nightcrawling“ mit DJ Marc Urban, „Let´s Go Queer“ mit DJ Carsten und die „Knietief in Beats“ mit DJ Franksen.
“Wir sind froh, dass wir in der fortdauernden Krise nun eine Möglichkeit haben, Künstler*innen sowie die Clubkultur unserer Region wieder zu unseren Gästen zu bringen. Unsere Livebühnen und Musikclubs sind zur Sicherung ihres Bestehens dringend auf eine breite Unterstützung angewiesen, damit diese Kulturorte uns auch nach der Pandemie erhalten bleiben.” erläutert Matthias Morgenstern, Vorsitzender von Clubs am Main e.V.. Matthias Morgenstern ergänzt: “Wir lassen uns nicht unterkriegen: Clubbetreiber*innen, Kunstschaffende, Musikschaffende, Veranstaltende sowie ihre Mitarbeiter*innen stehen ein für den Erhalt unserer Clubkultur. Wir erklären uns solidarisch, indem wir in der Region Frankfurt/Rhein-Main gemeinsam einen großen digitalen Liveclub gründen und diesen zu unserem Publikum nach Hause bringen.” Dabei sind unter anderem Das Bett, das 806qm, das Gibson, der Bellini Club in Mainz oder das Tanzhaus West. Weitere Clubs und Spielstätten sind ausdrücklich eingeladen, sich ebenfalls zu beteiligen.
Spenden werden solidarisch aufgeteilt
Das Angebot von United We Stream ist kostenlos. Fans und Nutzer*innen des Angebots werden aber die Möglichkeit haben,die Initiative und die beteiligten Clubs und Spielorte über eine Startnext-Kampagne zu unterstützen. Die gesamte Spendensumme fließt in einen regionalen Clubkultur-Pool, über dessen Verteilung eine Jury, der auch Hendrik Seipel-Rotter vom Schlachthof angehört, nach einem festgelegten Schlüssel entscheidet .
Jeder Club liefert abwechselnd Programm. Gestreamt wird immer über alle Kanäle gleichzeitig. Dieser Stream erreicht eine große Reichweite und die Clubs zeigen sich durch die gemeinsame Ausspielung untereinander solidarisch. Klar ist: „Streaming ist kein Ersatz für Live“. Aber: „Kultur bleibt damit sichtbar. Und das auch in Zeiten, in denen Veranstaltungen, nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich sind. Kultur kann so aber weiterhin stattfinden und auf die prekäre Situation der Livebranche aufmerksam machen.“
Auch bei dieser Kampagne wird ein Teil der Spenden abgeführt. Mit 10% der Spenden unterstützt United We Stream die Arbeit der Seebrücke, die auch der
Schlachthof in seiner heute um Mitternacht endenden Spendenkampagne unterstützt hatte. Zusätzlich gehen vom „Schlachthof“-Anteil aus United We Stream nochmal 5% an Viva Con Aqua Mainz, die für gewöhnlich Pfandbecher bei Veranstaltungen im Schlachthof sammeln. (dif/Foto Typ-F Fotografie )
frm.unitedwestream.org
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