Von Dirk Fellinghauer (Text und Foto).
Und wieder schließt ein Wiesbadener Traditionsgeschäft und alteingesessener Familienbetrieb. „Alles muss raus“ steht im Schaufenster und auf Aufstellern am und vor der Bastlerquelle Stiefvater in der Rheinstraße 59. Der Grund: „Wir schließen zum Jahresende“, bestätigte Wolfgang Schröter, der das Fachgeschäft gemeinsam mit seinem Sohn Martin Schröter betreibt, heute auf sensor-Nachfrage. Auch sonst tut sich schon wieder so einiges in der Wiesbadener Gastronomie und Geschäftswelt
Mit der Schließung von Stiefvater nach dem nun laufenden Räumungsverkauf endet eine lange Wiesbadener Firmengeschichte, die 1938 mit der Gründung durch Julius Stiefvater ihren Anfang nahm. Eisenwaren, Öfen, Werkzeuge, Beschläge und Haushaltswaren gab es zunächst. Später kam der Modellbau dazu, heute ist Stiefvater – im November 2016 als sensor-Geschäft des Monats vorgestellt – Anlaufstelle für Bastler mit unterschiedlichstem Bedarf und hat auch besondere Haushaltsartikel und manches mehr im Sortiment. 2009 hatte Wolfgang Schröter, der einst bei Julius Stiefvater in die Lehre ging, das Geschäft an seinen Sohn Martin übergeben. Der Senior ist aber nach wie vor ebenfalls als kompetenter Ansprechpartner vor Ort. Heute ist Stiefvater ein Ort, der einerseits sympathisch aus der Zeit gefallen scheint, andererseits aber auch mit der Zeit geht – zum Beispiel mit einem Facebook-Auftritt.
Unten auf der Rheinstraße in Richtung Wilhelmstraße ist das Sushileecious geschlossen. Großes Bedauern auch in der Altstadt – hier bleiben im Bäckerbrunnen die Türen zu. Nur kurz gab es Blumen Liberty am Michelsberg. G-Star Raw hat sich aus der Marktstraße verabschiedet.
Ganz was Neues kündigt sich in der Wihelmstraße-Arcade an. Alebrijes – latin plant-based food steht auf einem Logo des nach Umbau ausschauenden Ladens, das klingt nach einer neuen interessanten Adresse für Veganer. Schräg gegenüber heißt es auf einem handgeschriebenen Schild bei der papierladen: „Vorübergehend geschlossen! Wir hoffen, Sie bald wieder begrüßen zu dürfen.“ Da hoffen wir mit.
Hoffnungen auf zusätzliches „Glygsgefühl“ erfüllen sich demnächst an noch geheimer Adresse. „Glyg.Bar Wein/Gin/Food“ kündigt Marcus Wenig als Ableger seiner beliebten Rheingauviertel-Location an. Wir wissen schon etwas, was wir noch nicht verraten dürfen, können aber schon mal in Aussicht stellen: Das wird eine richtig gute Überraschung und ein spannender Ort werden!
Richtig gut klingt auch das, was sich im Dichterviertel ankündigt: Cork wird dort in der Scheffelstraße 1 eröffnen und gibt mit Hashtags wie #wine, #winelover, #antipasti, #pasta, #pizza, #vegan eine Idee davon, wo hier die gastronomische Reise hingehen wird. „Leichte mediterrane Küche“ wird angekündigt und eine Eröffnung „Ende 2022“. Auch Naturweine sollen ausgeschenkt werden. Eine lange Wiesbadener Restaurant-Geschichte endete in den Räumen, die nun Cork übernimmt, Ende August mit der Schließung der Scheffelstuben.
„Demnächst Neueröffnung“ steht auf Schildern in der Neugasse. Der gm Gourmet Markt kündigt sich an und verspricht neben dieser Adresse auch „24 Stunden online einkaufen“ – beziehungsweise löst dieses Versprechen unter www.gourmet-markt.de bereits ein. Schon seit einer Weile eröffnet hat nach längerer Umbauzeit das skandinavische Espresso House im „Glashaus“ auf dem Mauritiusplatz. Grand Asia hat auf der Taunusstraße 22 mit dem an dieser Adresse bewährten All-you-can-eat-Menü-Konzept eröffnet. Sajo sorgt als neues vietnamesisches Restaurant in der Bahnhofstraße 50 bei einigen, die schon dort waren, für Begeisterung. Betrieben wird es laut Eigenaussage von „zwei kleinen Familien mit dem gleichen Ziel: unseren Gästen etwas Neues und Schönes zu bieten“. Benannt ist das Restaurant nach dem Mädchen Sa und dem Jungen Jo, den beiden „schelmischen Kindern“ der Familien.
Das Biebricher Wohnzimmer soll Mitte November als Pop-Up-Markt im vielseitig genutzten PopUp in der Straße der Republik 39 öffnen.