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Der große Test: Freibäder in und um Wiesbaden

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Foto Jan Künzel

 

Wo liegt und schwimmt es sich am besten? Wie steht´s um Stärkung für alle und Spielspaß für Kids?

„Das Angebot an Freibädern soll aufrecht erhalten bleiben. Es ist zurzeit nicht geplant, eines zu schließen.“ Angesichts der frisch aufgekommenen Diskussion um den Finanzbedarf des städtischen Eigenbetriebs Mattiaqua, der in Wiesbaden insgesamt sechs Bäder, zwei Thermen, die Kunsteisbahn sowie zwei Freizeitgelände betreibt, beruhigt Marc Kneiper, der persönliche Referent von OB Sven Gerich, die Gemüter. Natürlich seien angesichts der bevorstehenden Einschnitte im städtischen Haushalt Einsparungen auch in diesem Bereich nicht auszuschließen. Neun Millionen hat der Betrieb der Bäder, Thermen und Freizeiteinrichtungen im vergangenen Jahr gekostet. Und einige größere Investitionen stehen an. So muss im Kleinfeldchen das Schwimmerbecken saniert werden, bei dem pro Saison eine Million Liter Wasser verloren gehen, wodurch Kosten in Höhe von 5.000 Euro entstehen. Da sich außerdem das Infektionsschutzgesetz geändert habe, sei eine Sanierung fällig, erläutert Mattiaqua- Betriebsleiter Thomas Baum. Er rechne mit Kosten von 1,6 Millionen Euro. Auch das Schwimmbecken im Opelbad sei im Investitionsplan enthalten, den er erstellt hat. Das sei zwar noch nicht akut, jedoch handele es sich um ein Becken, das mit Folie ausgekleidet ist und diese werde durch UV-Strahlung erhärtet und dadurch brüchig. Wir sind für unseren Test durch den Status quo der hiesigen Freibäder geschwommen.

Opelbad, Am Neroberg, 65193 Wiesbaden, Telefon: 0611/17464990.
Ambiente: Seit 81 Jahren lockt die denkmalgeschützte Anlage mit der Anmutung eines (Traum-)Schiffs und dem sensationellen Blick, der weit über Wiesbaden hinaus reicht. Das Wasser hat mindestens 24 Grad. Attraktionen: Neben einer Rutsche am Beckenrand gibt es einen Kinderspielplatz, Bodenschach, Tischtennisplatten, ein Beachvolleyball-Feld und, außergewöhnlich für ein Freibad, eine finnische Sauna. Gesamtfläche: 14.500 Quadratmeter. Öffnungszeiten: Täglich von 7 bis 20 Uhr. Die Saison endet im September. Verpflegung: Erfolgt durch das Restaurant Wagner, so dass ein Tagesgericht genauso auf der Karte steht wie Eiskaffee oder Aperol Spritz. Sonderveranstaltung: Vom 2. bis 5. Juli wird täglich zwischen 7 und 9 Uhr ein Meisterschwimmkurs angeboten. Bis Ende wird August gibt es jeweils mittwochs und freitags ab 10 Uhr Aqua-Jogging. Einzelkarte Erwachsene: 8,20 Euro. Fazit: Die Perle unter Wiesbadens Bädern – mit entsprechenden Preisen.

Freibad Taunusstein, Zum Schwimmbad, 65232 Taunusstein-Hahn, 06128/934695.
Ambiente: Mitten im Grünen in einem Bachtal gelegen, lockt das vor fünf Jahren sanierte Bad dank Zusatzheizung seit diesem Jahr wieder mit mindestens 21 Grad Wassertemperatur. Attraktionen: Das Nichtschwimmerbecken ist mit Kletternetz, Wellenbreitrutsche, Schaukelbucht, Wasserfall, Bodensprudlern und Schwallduschen ausgestattet. Ein Sprungbecken ermöglicht Sprünge aus bis zu fünf Metern Höhe. Darüber hinaus gibt es Bücherschrank, Basketballkorb, Beachvolleyball und Tischtennis. Gesamtfläche: 16.000 Quadratmeter. Öffnungszeiten: Zur Zeit von 11 bis 20 Uhr. Regulär ab 8 Uhr. Die Saison endet Mitte September. Verpflegung: Der Pächter ist neu und will im Laufe der Zeit zusätzlich zu den Klassikern auch mal ein Mittagsgericht anbieten. Sonderveranstaltung: Nachtschwimmen am ersten Samstag im Juli, August und September jeweils bis 23 Uhr. Einzelkarte Erwachsene: Fünf Euro. Fazit: Vor allem für Familien ein echter Geheimtipp.

Frei- und Hallenbad Kleinfeldchen, Hollerbornstraße 9, 65197 Wiesbaden, 0611/312286.
Ambiente: Hier tobt bei schönem Wetter das Leben. Wenn die Temperaturen nicht hochsommerlich sind, kann man sich ins Hallenbad zurück ziehen. Zur größten Not sogar in die Sauna. Das Freibadwasser hat immer mindestens 23 Grad. Attraktionen: Hier gibt es ein Becken mit Strömungskanal, Whirl-Liege, Sprudlern und Schwallduschen. Ansonsten wird täglich um 15 Uhr der 10-Meter Sprungturm geöffnet und zwei parallele Rutschen ermöglichen es, auf 79 Metern Länge Tempo aufzunehmen. Auf dem Außengelände gibt es Beachvolleyball-, Basketball- , Fußball und Volleyball-Feld sowie Tischtennisplatten und einen Spielplatz. Liegefläche: 25.000 Quadratmeter. Öffnungszeiten: In der Hauptsaison (Sommerferien) von 8 bis 20 Uhr. Die Saison endet Mitte September, das Becken mit dem Strömungskanal bleibt bis Anfang Oktober offen. Verpflegung: Seit diesem Jahr ist auch hier der aus dem Kallebad bekannte Pächter Maurizio zuständig. Für die Zukunft sind einige Neuerungen zu erwarten. Sonderveranstaltung: Während der Sommerferien ist immer mittwochs von 10 – 17 Uhr Wasserspieltag. Einzelkarte Erwachsene: 4,20 Euro. Fazit: Das Stadtbad. Wer bei schönem Wetter hier Ruhe sucht, ist falsch. Wer Action braucht, dagegen goldrichtig. Außerdem sein super Tipp bei bedecktem Himmel. Ein Geheimtipp für „Nur-Schwimmer“ ist es außerdem, am Abend kurz vor Schließung zu kommen. Dann hat man das Schwimmerbecken fast für sich allein und findet doch herrliche Ruhe. Und das zu einem, wie in allen Wiesbadener Bädern, ab 17 Uhr reduzierten Eintrittspreis.

Freibad Kallebad, Wörther-See-Straße 14, 65187 Wiesbaden, 0611/312524.
Ambiente: Man könnte man meinen, man ist am Baggersee. Wenn man hier auf der Liegewiese chillt, sieht man außer den Gästen und viel Grün nur noch den Himmel. Das einzige Wiesbadener Freibad mit FKK-Bereich. Attraktionen: Super ausgebauter Kleinstkinderbereich mit 400 Quadratmetern Planschbecken. Sprungbucht für Sprünge bis zu drei Metern sowie eine Breitrutsche. Großer Spielplatz, Tischtennisplatten sowie Beachvolleyball-, Basketball- und Badminton-Feld. Liegefläche: 36.000 Quadratmeter. Öffnungszeiten: In der Hauptsaison (Sommerferien) von 9 bis 20 Uhr. Sonst unter der Woche ab 10 Uhr. Die Saison läuft bis Ende der Sommerferien. Verpflegung: Einzigartig: Bei Da Maurizio gibt es hausgemachtes italienisches Eis, korrekten Kaffee und sogar Pizza. Sonderveranstaltung: Während der Sommerferien ist immer freitags von 10 – 17 Uhr Wasserspieltag. Einzelkarte Erwachsene: 4,20 Euro. Fazit: Besonders geeignet für junge Familien, Freunde italienischer Lebensart und alle, die schnell der sommerlichen Stadt entfliehen wollen.

Waldschwimmbad Niedernhausen, Quellenweg 11, 65527 Niedernhausen. 06127/903155.
Ambiente: Das Bad liegt nicht nur direkt am Waldrand, sondern kann sogar Quellwasser für die Füllung der Becken benutzen. Es hat daher weiches Wasser, das auf mindestens 23 Grad geheizt wird und eine idyllische Lage. Von der Wiese in Hanglage hat man alles im Blick. Attraktionen: Es gibt ein Sprungbecken mit Brettern bis zu drei Metern Höhe und eine Rutsche sowie Tischtennisplatten. Gut ausgestattet ist der Kleinkinderbereich mit Spritzern und Sprudeln. Liegefläche: Rund 12.000 Quadratmeter. Öffnungszeiten: Täglich von 9 bis 19 Uhr, im Hochsommer bis 20 Uhr. Die Saison läuft mindestens bis Ende der Sommerferien. Verpflegung: Der Kiosk bietet alle Klassiker, die in einem Freibad benötigt werden. Sonderveranstaltung: Dienstags und donnerstags ab 10.30 Uhr sowie freitags ab 18.15 Uhr wird Aqua-Gymnastik angeboten. Einzelkarte Erwachsene: 5 Euro. Fazit: Absolut empfehlenswert für einen Ausflug in den Taunus.

Freibad Maaraue, Maaraue, 55246 Mainz-Kostheim, 06134/285664.
Ambiente: Abgefahrene Lage auf einer Halbinsel an der Mainmündung mit Blick auf das Mainzer Rheinufer und eine denkmalgeschützte Anlage. Attraktionen: Sprungbucht, Breitwasser- und Normalrutsche, Kleinrutsche und Wasserpilz am Planschbecken, Basketball- und zwei Beachvolleyball-Felder draußen sowie ein überdachtes Badmintonfeld. Tischtennisplatten draußen und drinnen, Sonnensegel auf der Liegewiese. Liegefläche: 60.000 Quadratmeter. Öffnungszeiten: In der Hauptsaison 9 – 20 Uhr, sonst unter der Woche ab 10 Uhr. Die Saison endet Anfang September. Verpflegung: Kiosk mit klassischer Freibad-Verköstigung. Sonderveranstaltung: Das Bad feiert am 18. Juli sein 50-jähriges Jubiläum mit Schnuppertauchen, Kurse in Aqua-Jogging und -Gymnastik sowie Live-Musik. Ansonsten findet in den Sommerferien montags von 10 bis 17 Uhr der Wasserspieltag statt. Einzelkarte Erwachsene: 4,20 Euro. Fazit: Schon die Anreise in das Landschaftsschutzgebiet hat was von Urlaub. Das einzigartige Ambiente sollte man auf jeden Fall mal erlebt haben.

Thermalfreibad Schlangenbad, Nassauer Allee 1, 65388 Schlangenbad, 06129/2064, web: thermalfreibad-schlangenbad.de
Ambiente: Das 87 Jahre alte Bad liegt direkt am Waldrand und wird täglich neu mit 27 Grad warmem Heilwasser gefüllt, das mit Kieselsäure und einem Quäntchen Arsen beim Baden gleichzeitig die Haut pflegt. Attraktionen: Es gibt einen Kinderspielplatz, ein Becken mit Schwallduschen und Wasserdüsen sowie eine Kelosauna, die aber nicht im Eintritt enthalten ist. Gesamtfläche: 14.360 Quadratmeter Öffnungszeiten: Von 9 – 20 Uhr im Juli und August, im September von 10 – 18 Uhr. Die Saison läuft bis Ende September. Verpflegung: Das Bistro Wassermann bietet ein Tagesgericht sowie Bistroküche mit kleinen Speisen und Salaten. Sonderveranstaltung: Ab dem 7. Juli jeden Dienstag um 17 Uhr Wassergymnastik. Einzelkarte Erwachsene: 6 Euro Fazit: Eine Oase der Ruhe im selbst ernannten Ort mit Zeit. Nichts für Adrenalin-Junkies also, für alle anderen ein Geheimtipp.