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Editorial April-sensor: Von der Beamtenstadt zur Start-up-Stadt …

„Wenn man den sensor liest, hat man immer das Gefühl, hier in einer Großstadt zu sein, in der kulturell richtig was los ist.“ (Heleen Gerritsen, Leiterin goEast-Filmfestival, beim sensor-Tresentalk im Walhalla im EXIL, 14.03.2019)

Von der Beamtenstadt zur Start-up-Stadt,

das wäre doch mal ein Weg für Wiesbaden, liebe sensor-Leserinnen und –Leser. Wäre wohlgemerkt, denn ob dies der Weg Wiesbadens wird, ist noch offen. Das Zeug dazu hat sie allemal, die Landeshauptstadt, die Beamten-, die Versicherungs-, Rentnerstadt. Lauter Merkmale und Attribute, die Wiesbaden über lange Zeit geprägt haben und es in gewisser Weise noch heute tun.

Einerseits berechtigte Attribute, denn Wiesbaden ist und bleibt oft ein Spießbaden, das einen zur Verzweiflung treibt. Gesternfixiert, oder gar vorgesternfixiert, verkrustet, eingestaubt, starr und veränderungsscheu. Ein hoffnungsloser Fall. Denkt man immer wieder und immer weiter.

Andererseits überholte Attribute, denn Wiesbaden ist auch immer häufiger und immer spürbarer Coolbaden. Ein Ort, in dem was geht, und das sogar nach vorne. Eine Stadt, wo Ideen keimen und wachsen und wo helle, kluge, aufgeweckte, visionäre Köpfe nicht nur auftauchen, sondern auch zusammengesteckt werden, auf dass Neues, Wegweisendes, Zukunftweisendes entsteht, wächst und gedeiht.

„Start-up“, „New Work“, „Agile“ sind ein paar solcher Schlagworte, die auch in Wiesbaden nicht mehr nur Stirnrunzeln hervorrufen, sondern an ganz vielen Ecken und Enden verstanden, ausprobiert und gelebt werden. Und zwar, und da wird es besonders spannend, gerade in Wiesbaden oft nicht einfach nur als letztlich leerer Selbstzweck. Sondern mit Inhalten und Werten. Mit dem Anspruch, nicht nur Kohle zu erwirtschaften, sondern Lösungen zu produzieren, Antworten zu finden auf drängende Fragen unserer Zeit, unserer Gesellschaft, unserer Welt, aber auch unserer Stadt.

Wie klasse wäre es denn, wenn Wiesbaden plötzlich als „Weiterbaden“ von sich reden machen würde!? Weil von hier aus Ideen ihren Lauf nehmen, die uns alle weiterbringen. Vielleicht sogar in ungeahnten Allianzen des „alten“ Wiesbaden – also etwa der Behörden oder Versicherungen – und des „neuen Wiesbaden – der pulsierenden Ideenschmieden. Einer der nun sage und schreibe 7 OB-Kandidat*innen für die Wahl am 26. Mai hat die „Chancenhauptstadt Wiesbaden“ ausgerufen. Finde ich gut. Also so als Schlagwort zumindest.

Wichtig für Wiesbaden ist dabei, nicht im eigenen Saft zu schmoren, sondern offen zu sein für die Welt „da draußen“. Die kommt im April geballt nach Wiesbaden. Zur „see conference“ im Schlachthof oder zum Start-up-Großereignis „Founder Summit“ der Entrepreneur University mit rund 6000 Teilnehmern im RMCC – beides proudly presented by sensor.

Weil so viel Tolles passiert in der Stadt, über das wir berichten und/oder wo wir als Partner mit am Start sind, kommen wir in diesem Jahr zum ersten Mal gar nicht dazu, unseren eigenen – den 7. schon – Geburtstag zu feiern. Sorry, wir geben uns selbst keine Party. Wir „feiern“ den 7. mit einem dicken Dankeschön an alle, die den bisherigen Weg ermöglicht haben, auf diesem Wege. Und raten und bitten: Nehmen Sie die vielen vielen Veranstaltungstipps wahr, die Ihnen auch dieser sensor  bietet. Genießen Sie das Gefühl einer Großstadt, in der richtig was los ist.

Dirk Fellinghauer, sensor-Sensor  

(Foto Maximilian Wegener)