Ein Iranabend mit Shida Bazyar und Asal Dardan findet am 30. Januar um 19.30 Uhr im Literaturhaus Vill Clementine statt. Die beiden iranstämmigen Autorinnen erörtern durch ihre Texte vor allem, was es heißt, ihren Beruf in Deutschland auszuleben. Auch auf der Leinwand ist Iran in Wiesbaden ein Thema – bei einer Reihe im Caligari ab dem 14. Februar
Iranerinnen und Iraner in der Diaspora sind so unterschiedlich wie die Akteurinnen und Akteure während der Revolution 1979 es eben waren. Die Enttäuschungen und Zerwürfnisse wirkten auch im Exil noch Jahrzehnte nach. Doch im Oktober 2022 kamen sie in einer nie dagewesenen Menge auf die Straßen Berlins. Der Wille, Widerstand gegen die islamische Republik zu leisten, schien zusammengebracht zu haben, was so lange von Misstrauen geprägt war. Im Zentrum der Veranstaltung steht der Blick auf diese Diaspora. Mit besonderem Blick darauf, welche Aushandlungen und Themen das Publikum beschäftigen, welche Trennlinien und Verbindungen sie prägen und was es im Kontext der aktuellen Situation im Iran bedeutet, sich ihr zugehörig zu fühlen. Welche Erwartungen werden an sie gerichtet?
Anhand zweier Texte, die Shida Bazyar und Asal Dardan in Reaktion auf den Mord an Jina Amini geschrieben haben, erörtern die beiden, was es bedeutet, iranischstämmige Autorinnen in Deutschland zu sein.
Shida Bazyar wurde in Rheinland-Pfalz geboren, ihre Eltern flohen 1987 aus dem Iran. In ihren Romanen beschäftigt sie sich mit Flucht und Wurzellosigkeit im Spiegel deutscher Identitätspolitik.
Asal Dardan, geboren 1987 in Teheran, lebt heute in Berlin. Sie ist als freie Autorin für diverse Medien tätig, wo sie zu politischen und kulturellen Themen schreibt.
Iranische Filme im Caligari
Das Filmland Iran zeichnet sich durch künstlerische Vielfalt und soziale Reflexion aus. Unter strengen Zensurauflagen florieren anspruchsvolle Filme, die weltweite Anerkennung finden. Das Caligari Wiesbaden zeigt in der Reihe ab dem 14. Februar drei aktuelle Produktionen und zwei Filme, die auf vergangenen Festivals der Berlinale oder in Cannes ausgezeichnet wurden: Orca (14.02., 17.30 Uhr, Foto), Sieben Winter in Teheran (15.2, 18 Uhr, OmU), „Leere Netze“ (16.2., 20 Uhr, OmU), „Taxi Teheran“ (25.02, 20 Uhr, OmU), „Elly …“ (28.02., 20 Uhr, OmU).
(svn/Fotos Veranstalter)
Weiterlese-Tipp – In der Ferne ganz nah – Iranisches Leben in Wiesbaden im Zeichen von „Frau-Leben-Freiheit“)