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„Kritische Masse“ an die Wände: Meeting Of Styles bringt 90 Graffiti-Künstler:innen aus aller Welt nach Wiesbaden

Über 90 Künstler:innen aus 24 Ländern der ganzen Welt gestalten an diesem Wochenende über 4000 Quadratmeter Wandflächen rund um den Brückenkopf Mainz-Kastel – unter dem Motto „TRUTH IS LIGHT“ (frei übersetzt: „Wahrheit ist Licht“) dem Zitat von Samuel Johnson „Zu den Unglücksfällen des Krieges kann die Verminderung der Liebe zur Wahrheit gezählt werden, durch die Unwahrheiten, die das Interesse diktiert und Leichtgläubigkeit ermutigt werden.´“ Rund um die hochkarätige Sprüherei gibt es ein Rahmenprogramm mit Rap-, Breakdance- und Skate-Sessions, Partys, Konzert und Verpflegung.

„Critical Mass“ ist die Überschrift der diesjährigen Festivalausgabe. „Unsere Aufgabe ist es nicht, die ganze Welt auf einmal zu reparieren, sondern uns auszustrecken, um den Teil der Welt zu reparieren, der in unserer Reichweite ist“, heißt es in der Ankündigung: „Jede kleine, ruhige Tat, die eine Seele tun kann, um einer anderen Seele zu helfen, um einem Teil dieser armen leidenden Welt zu helfen, wird immens helfen. Es ist uns jedoch nicht gegeben zu wissen, welche Handlungen oder von wem die kritische Masse in Richtung eines dauerhaften Guten gekippt wird.“

Man darf gespannt sein, wie die aus aller Welt anreisenden Künstler:innen unter den Augen der vorbeiflanierenden, beobachtenden und staunenden Besucher:innen diese Botschaften in Graffiti umsetzen. Erneut wird es eine Wandfläche geben, die ausschließlich von Künstlerinnen gestaltet wird.

MOS meets Fluxus
Alltägliche Kunst oder Kunst im Alltag – Street Art prägt städtisches Leben und reagiert und kommentiert den Zeitgeist. Im Rahmen des seit Anfang Juni bis 22. Juli laufenden Kunstsommers, den sensor ebenso wie das Meeting of Styles als Medienpartner präsentiert, interagiert das Meeting of Styles mit Fluxus, vernetzt Künstlerinnen mit städtischen Aktionsplätzen und Passant:innen – MOS meets Fluxus/Fluxus meets MOS. Ein gemeinsames Projekt mit dem Kulturamt Wiesbaden – erneut zu erleben am 08. & 09.07.2023, Reisinger-Anlage, 12-18 Uhr und am 15. & 16.07.2023, Kulturpark Schlachthof, 12-18 Uhr.

Meet & Greet zum Auftakt

Offizieller Startschuss für das Meeting of Styles ist am Donnerstag, dem 15. Juni, beim Meet & Greet – Die Künstler grüßen und treffen, im Innenhof der Reduit, Am Rheinufer. Ein Großteil der diesjährigen Gäste wird anwesend sein.

Losgesprüht wird dann am Freitag, 16. Juni, ab 13 Uhr. Dazu gibt es:
15 Uhr: Dub-Reggae, Roots mit Shine Ya Light
18 Uhr: Drum-N-Bass, Ragga, Jungle mit Sunset Crew
21 Uhr: Opening-Party mit Live Shows

Rapstar AFU-RA am Start

Mit AFU-RA kommt ein echter Star zum Meeting of Styles-Konzert im Kontext, Welfenstraße 1b – Doors 21h, Shows 22.30h, VVK 22€ AK 25€ – alle anderen MOS-Aktivitäten gibt´s bei freiem Eintritt zu erleben. Afu-Ra ist ein weltweit bekannter Rapper aus New York. Sein Einstieg ins Hip-HopGeschäft begann 1994, als er auf dem Debütalbum The Sun Rises In The East seines WG-Kollegen Jeru The Damaja mitwirkte. Seine Solokarriere startete mit dem Album Body Of The Lifeforce, das von DJ Premier (Gang Starr), DJ Muggs (Cypress Hill) und den Beatminerz produziert wurde.

3 Tage, 4000 Quadratmeter

Rund 90 Graffiti-Künstler aus 24 Ländern der Erde, darunter weit gereiste Künstler au, Brasilien, Philippinen, Mexiko, Kanada und USA, werden von Freitag, 16. Juni, bis Sonntag, 18. Juni, gemeinsam rund 4000qm Wandflächen gestalten. Ein besonderes Highligt dieses Jahr ist die „Female Wall“, eine der großen Hauptwänden, die  ausschließlich von weiblichen Graffiti-Künstlerinnen gestaltet wird.

Rapper der Region

Die Wiesbadener und Mainzer DJs Saje und Lenz treffen am Samstag, 17. Juni, ab 14 Uhr am Brückenkopf zahlreiche Rapper der Region, außerdem gibt es Freestyle- und Breakdance-Sessions. Die Universal Zulu Nation erweitert das Angebot mit einem eigenen Soundsystem eat. Mike LaRock. Es gibt einen Basketball Contest und einen Skate-Jam auf der neuen Skatefläche am Kransand. Raps liefern Tscheggo, Ifflish, El Ray, Bongo & Murez, Special Guest, auf den Floors sind Fabulous Bboys, Breakboys uvm. aktiv.

Relax-Reflex am Sonntag

Am Abschluss-Sonntag heißt es Relax-Reflex. Die letzten Bilder werden fertig gestellt, und es gibt die Möglichkeit, die KünstlerInnen in einer entspannteren Atmosphäre zu treffen.

Über das gesamte Wochenende wird für das leibliche Wohl wird gesorgt werden. Neben Essen aus Eritrea gibt es den bekannten Reduit-Grill und Bar und zahlreiche Sitzgelegenheiten sowie einen Dosen- und T-Shirt-Stand, an dem auch Kunstwerke der internationalen Gäste zum Verkauf stehen werden.

Gäste aus Partnerstadt San Sebastián

Seit 1981 gibt es die Städtepartnerschaft von Wiesbaden und San Sebastián in deren Rahmen der Partnerschaftsverein den Austausch von Künstler:innen und Aktiven aus beiden Städten organisiert. Dieses Jahr kommen Lone, Mikel Larrañaga und Jokin Oregi als Teilnehmer aus San Sebastián zum MOS nach Wiesbaden, um den Austausch weiter zu vertiefen.

Manuel Gerullis (hier mit HipHop-Fotografie-Ikone Martha Cooper im Kontext) als Inititator der Veranstaltung, der Aktion Farbenfroh und von Kontext e.V. ist verantwortlich für die organisatorische und künstlerische Betreuung und koordiniert die weltweiten Events. Stefan Ölke als Vertreter des Jugendzentrums Reduit, ist verantwortlich für Infrastruktur und Logisitk sowie die Kommunikation mit städtischen Institutionen. Das Jugendzentrum Reduit: als jugendkultureller Veranstaltungsort etabliert, verfügt das Team des JuZ über jahrelange Erfahrung in der Durchführung von grossen und kleinen Events . Weiter nehmen rund 20 Personen ehrenamtlich an der Durchführung des Events teil. (dif)

Weiterlese-Tipp: sensor-Interview mit Martha Cooper, New Yorker Graffiti/Streetart-Fotografie-Ikone