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Kulturbeirat nimmt Formen an: 12 Mitglieder gewählt, weitere Vertreter benannt – Auch Ex-OB Müller dabei

Die Wahl zum ersten Wiesbadener Kulturbeirat ist entschieden, die 12 Vertreterinnen und Vertreter aus den Reihen der Kulturschaffenden der Stadt stehen fest (hier das vorläufige Endergebnis der Wahl). Einige Ergebnisse  der Wahl mit insgesamt 92 Bewerberinnen und Bewerbern wurden erwartet, andere sorgten für Überraschung. In manchen Sparten war der Ausgang knapp, in anderen deutlich. Der Wahlausschuss zur Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses tagt am Dienstag, 24. April, um 15 Uhr am Schillerplatz 1-2 (7. Stock). Anschließend wird auch offiziell bekannt gegeben, welche Personen für die gesetzten Institutionen sowie für die Fraktionen dem 25-köpfigen Beirat angehören werden. sensor hat schon einige Namen in Erfahrung gebracht.

Die per Briefwahl von den Wiesbadener Wahlberechtigten bestimmten Mitglieder des Kulturbeirats sind in den Fachkategorien sowie bei den Spartenunabhängigen:

  • 1. Film, Fotografie und elektronische Medien: Andrea Wink
  • 2. Musik: Gabriel Dessauer
  • 3. Darstellende Kunst: Susanne Müller
  • 4. Bildende Kunst: Dr. Anja Cherdron-Modig
  • 5. Kulturelles Erbe, Stadtgeschichte und Brauchtum: Harald Kuntze
  • 6. Hochschule und angewandte Künste: Franciscus Gall
  • 7. Literatur: Alexander Pfeiffer
  • 8. Soziokultur: Tatjana Schneider
  • 9. Spartenunabhängige Kandidatinnen und Kandidaten: Dirk Fellinghauer, Sebastian Schäfer, Beatrixe Klein und Aynur Güler.

Auch die Rathaus-Fraktionen dürfen Vertreter in den Kulturbeirat entsenden – und haben dabei den Bedarf an Fachwissen in dem komplett neuen Gremium im Blick. Die SPD wird zum einen ihren kulturpolitischer Sprecher Hendrik Schmehl entsenden, wie dieser sensor auf Anfrage bestätigte. Auf dem zweiten Platz wird die SPD Claudia Brillmann entsenden, die zwar nicht in der Stadtverordnetenversammlung ist, aber juristische Expertise mitbringt. Sie arbeitet beim Landesrechnungshof und hat einen Bezug zum Thema Fördersystematik und Abrechnungsnachweis. „Das kommt dem Wunsch nach einer grundsätzlichen Diskussion der Zuschusssystematik in Wiesbaden sicher entgegen“, erklärt Schmehl, der dieses Thema als eines der Anliegen aus dem AK Stadtkultur, der sich intensiv in den Entstehungsprozess des Gremiums eingebracht hatte, mitgenommen hatte.

Auch die CDU schaut  über den Tellerrand der eigenen Rathaus-Fraktion hinaus. Sie entsendet den früheren Wiesbadener Oberbürgermeister und jetzigen Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Dr. Helmut Müller, und zwar in seiner Funktion als Vorsitzender des Arbeitskreises Kultur der CDU Wiesbaden. Dies berichtete Claudia Spruch, die kulturpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion im Rathaus und Vorsitzende des Ausschusses für Schule, Kultur und Städtepartnerschaften, auf sensor-Anfrage. Sie selbst wird nicht Mitglied des Kulturbeirats, sondern ihr Fraktionskollege Dr. Bernd Wittkowski. Er ist ebenfalls Mitglied im städtischen Kulturausschuss und wird sicher seine Erfahrung als Vizepräsident des Wiesbadener Verwaltungsgerichts einbringen können.

Bei den Grünen ist Kulturpolitikerin Dorothea Angor als wesentlicher Motor des Themas Kulturbeirat gesetzt, bei der FDP deren kulturpolitische Sprecherin Gabriele Enders.

Gesetzte Institutionen 

Fünf Institutionen der Stadt schließlich erhalten „automatisch“ einen Sitz im Kulturbeirat. Die Industrie- und Handelskammer wird Gerhard Schulz, bekannt als 1. Vorsitzender und Geschäftsführer im Schlachthof, als Vorsitzenden des IHK-Kulturwirtschaftsausschusses entsenden, wie IHK-Sprecherin Melanie Dietz mitteilt. Dr. Alexander Klar, Direktor des Museum Wiesbaden, bestätigte, dass er den Sitz des von ihn geleiteten Hauses im Kulturbeirat einnehmen wird. Von der Volkshochschule Wiesbaden dürfte Direktor Dr. Philipp Salamon-Menger in den Kulturbeirat „einziehen“, von der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung deren Vorstand Ernst Szebedits.

Seine tatsächliche Arbeit aufnehmen soll der erste Wiesbadener Kulturbeirat nach den Sommerferien. Derzeit läuft auch noch die Besetzung der hauptamtlichen Stellen für die geplante Geschäftsstelle.

„Unser Ziel war es möglichst viele Menschen für die Idee des Kulturbeirates zu begeistern. Das ist uns gelungen. Ich gratuliere den Gewählten ganz herzlich und ermuntere alle, die es diesmal nicht geschafft haben, sich auch weiterhin mit viel Engagement im Kulturleben unserer Stadt einzubringen“, erklärte Kulturdezernent Axel Imholz direkt nach der Auszählung und Bekanntgabe der Wahlergebnisse.

(dif/Bild Landeshauptstadt Wiesbaden)