Gerade ist das Rheingau Musik Festival fulminant – mit einer Rekordauslastung von 93% und 130.000 Besucher:innen – zu Ende gegangen, da steht – aus dem gleichen Hause heraus organisiert – das Rheingau Literatur Festival in den Startlöchern. Zur herbstlichen „WeinLese“ hält zwischen dem 12. und 22. September 2024 wieder ein literarischer Jahrgang Einzug in einmalige Kulturstätten des Rheingaus.
Zehn Autorinnen und Autoren stellen sich mit ihren Romanen und Sachbüchern vor. Den Auftakt bestreitet der letztjährige Rheingau Literatur Preisträger Arno Geiger mit der ersten Lesung aus seinem neuen Roman „Reise nach Laredo“. Es setzt sich fort mit Altbundespräsident Joachim Gauck, der bereits zum dritten Mal beim Festival auftreten wird, und zwei weiteren Preisträgern: Christoph Peters, der mit dem dann gerade erschienenen Buch „Innerstädtischer Tod“ den Abschlussband seiner „Trilogie des gegenwärtigen Scheiterns“ vorstellen wird, und Saša Stanišič, der mit seinem aktuellen Erzählungsband „Möchte die Witwe angesprochen werden, platziert sie auf dem Grab die Gießkanne mit dem Ausguss nach vorne“ anreist.
Mit Eva Menasse und Iris Wolff werden zwei Schriftstellerinnen zum zweiten Mal im Rheingau zu Gast sein, die seit Jahren zu den erfolgreichsten im deutschen Sprachraum zählen: Menasse mit einer Streitschrift gegen die Sozialen Medien, Wolff mit ihrem jüngsten Bestsellerroman „Lichtungen“.
Ihre Kollegin Maren Kames (Foto oben: Max Zerrahn / Suhrkamp) hat sich als Lyrikerin bereits einen Namen gemacht und stellt nun im Rheingau ihren ersten Roman „Hasenprosa“ vor, mit dem sie zu Suhrkamp, dem renommiertesten deutschsprachigen Verlag, gewechselt ist. Und zwei weitere Autoren bestreiten wie sie ihr Rheingau-Debüt: der ehemalige Bundestagspräsident und engagierte Kulturpolitiker Norbert Lammert mit einem Gespräch über den Stand unserer Demokratie und der Illustrator Christoph Niemann, der mit seinen furiosen Titelbildern und Cartoons auf der ganzen Welt Triumphe feiert.
Und natürlich werden auch die legendären Literarischen Weinwanderungen mit Prof. Dr. Heiner Boehncke (14.9. & 21.9.) fortgesetzt. Damit kann man die landschaftliche Schönheit an Ort und Stelle mit Schätzen der Literatur in Beziehung setzen und der Begeisterung der Dichterinnen und Dichter nachspüren.
Am Abschlusstag, dem 22.9. wird der diesjährige Rheingau Literatur Preis verliehen: in diesem Jahr an Matthias Jügler für sein Buch „Maifliegenzeit“. Die seit 1994 vergebene Auszeichnung ist dank Zuwendungen des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, des Rheingau Musik Festival e.V., des Hotels Burg Schwarzenstein und des VDP Rheingau mit 11.111 Euro und 111 Flaschen besten Rheingauer Rieslings dotiert.
Zu den Veranstaltungsorten gehören in diesem Jahr die Burg Schwarzenstein, das Weingut Baron Knyphausen, das Balthasar Ress Gutshaus, das Schloss Johannisberg, das Kurhaus Wiesbaden, die Villa Belvedere und die Kelterhalle des Rheingau Musik Festivals. (dif/Foto Max Zerrahn)