Einmal im Jahr wird Wiesbaden zum Mekka der zukunftsweisenden Ideen und Visionen. Die see-Conference bringt alljährlich an einem Samstag im April internationale Vor- und Querdenker in die Stadt. Der Aufgalopp der Kreativköpfe lockt Publikum nicht nur aus Wiesbaden und Rhein-Main, sondern aus ganz Deutschland und auch aus Europa an. Am 13. April findet die see 14, organisiert vom Verein „Bilder der Zukunft”, präsentiert von sensor, im Schlachthof statt. Vier Sprecherinnen und vier Sprecher sind am Start – mit ganz unterschiedlichen Themen, aber einer gemeinsamen Vision: „Aufklärung durch Visualisierung“. Am 14. April sind dann alle Interessierten zum see Camp willkommen.
„Wie muss eine gute Konferenz sein? Klein und fein, mit hochkarätigen, aber noch nicht zigfach durchgereichten Sprechern. Wo man nicht vollgelabert, sondern inspiriert wird.” Diese Grundidee lockt regelmäßig rund 800 Teilnehmer zur see und macht sie zu einer der größten Designkonferenzen im deutschsprachigen Raum. Kurator Peter Post vergleicht die Sprecher*innenliste mit einem Jazzfestival: „Der Mix macht´s! Wir haben Namen, die für Aufsehen sorgen und welche, die noch kaum jemand kennt“.
Große Namen und Newcomer
Und so finden sich im „Line-up“ große Namen der Kreativszene, wie der brasilianische Grafikdesigner Pedro Inoue. Der Kreativdirektor des konsumkritischen und hochpolitischen „Adbusters“-Magazins und -Kollektivs spricht in diesem Jahr die Keynote. Oder wie Oscar-Preisträgerin Annie Atkins, die Filme wie „The Grand Budapest Hotel“ oder Steven Spielbergs „Bridge of Spies“ ausstattet, und zwar bis zur kleinsten Kleinigkeit. Oder wie Architekt und Urban Designer Mathew Leung, der mit dem von ihm mitbegründeten Büro „Assemble“ den Turner Prize gewonnen hat. Wie aber eben auch „Newcomerinnen“ wie die Insektenkundlerin und Designerin Matilde Boelhouwer oder die interdisziplinäre Forscherin Mary Kahterine Heinrich.
Neues, Abgefahrenes, Wegweisendes
„Interdisziplinär“ ist überhaupt eines der Zauberwörter dieser in so vielerlei Hinsicht – sei es die Vielfalt, der inhaltliche Anspruch oder auch einfach „nur“ die besondere Atmosphäre – besonderen Konferenz. Hier bleiben nicht „Disziplinidioten“ unter sich, sondern hier treffen sich Vertreter*innen der unterschiedlichsten Disziplinen, gegenseitige Befruchtung ist da vorprogrammiert. Hier wird nicht ein 08/15-Vortrag zum x-ten Mal runtergenudelt, hier gibt es Neues, Abgefahrenes, Wegweisendes zu hören. Über intelligente Pflanzen, die, durch Roboterschwärme angeleitet, langfristig unsere Städte beleben sollen zum Beispiel. Oder über „Insekten-Süßigkeiten“. Oder über den Einsatz von intelligentem Design für eine „Solardemokratie“. Oder basisdemokratische Planungen von Bauprojekten. Oder oder oder. Und das alles interessiert nicht nur Fachleute, sondern zunehmend auch „einfach so“-Interessierte, die sich bei der „see“ immer selbstverständlicher unters Fachvolk mischen.
Die see beschäftigt sich in der meist bis auf den letzten Platz besetzten großen Schlachthof-Halle – und begleitend beim für alle Interessierten offenen und kostenfreien „see camp“ am gleichen Wochenende auf dem Scholz & Volkmer-Campus – neben dem Thema der Datenvisualisierung schon immer mit nachhaltigen Konzepten. Deswegen eröffnen die Sprecherinnen und Sprecher in ihren Vorträgen immer neue Blickwinkel auf treffsichere Kommunikation zu den Einflüssen heutigen Handelns auf die Gesellschaft und Umwelt zukünftiger Generationen. Die Besten ihres Fachs – das sind Visionäre, die das Anliegen Nachhaltigkeit verstehen, leben und voranbringen. Beim „see camp“ am Sonntag will man dann auch „ins Handeln“ kommen. Ob der Besuch am Samstag und/oder Sonntag sich lohnt? Aber seecher!
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see14 conference, Samstag, 13. April, ab 11 Uhr, große Schlachthof-Halle, letzte Tickets unter www.see-conference.org – sensor präsentiert und verlost 1 Ticket im Wert von 135 Euro: Mail mit Nennung der/des see-Sprecherin/Sprechers, deren/dessen Vortrag euch am meisten interessieren würde, an losi@sensor-wiesbaden.de
see-Camp auf dem Scholz & Volkmer-Campus, Schwalbacher Straße, Sonntag, 14. April, 11 bis 16 Uhr, Workshops (zum Beispiel „Stadtluftanzeiger to go“, „Siebdruck“, „Aus Mist Gold machen“), Diskussion (zum Beispiel zum Thema „Fridays for Future“ und zur „Circular Economy“ in Wiesbaden), Film („Closing the Loop“), Ausstellung und einzigartige Campus-Atmosphäre mit bester Verpflegung. Eintritt frei. Infos und Updates hier.
(Dirk Fellinghauer, Fotos Bilder der Zukunft/Annika List)
Die Vorfreude ist groß!