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Queer im Zentrum – Wie „warm“ ist und wird Wiesbaden?

Queeres Zentrum im Blick – Favorit ist ein Haus auf dem Areal der Walkmühle.

Von Tamara Winter. Fotos Samira Schulz.

Die Landeshauptstadt wird spürbar „wärmer“. Der Verein Warmes Wiesbaden prägt und stärkt vielfältig das LSBT*IQ-Leben. Auch ein festes Zuhause für die Community rückt in greifbare Nähe. Ein Rundgang zu Orten und Akteuren.

Was verbindet Wiesbaden mit dem Begriff „Vielfalt“? Bei „Warmes Wiesbaden“  ist die Sache klar. Das Motto des Vereins lautet: „Vielfalt gewinnt! Auf das Leben und die Liebe – unabhängig von Geschlecht, Gender und sexueller Orientierung“. 2011 taten sich Mascha Holly, Susanne Stedtfeld, Catrin Jörgens und Björn Kröninger zusammen, mit der Mission: Wiesbaden zu einer lebenswerten Heimat für Menschen jeglicher sexueller Orientierung zu machen und für die Rechte von Homo-, Bi-, Inter- und Transsexuellen (LSBT*IQ) einzustehen. Gut zehn Jahre später wollen wir wissen: Wie läuft’s?

Gestartet als queeres Quartett, zählt Warmes Wiesbaden e.V. (WaWi) heute etwas mehr als hundert Mitglieder. Die kontinuierliche Arbeit der Vereinsmitglieder prägt und stärkt das queere Leben der Stadt mit ihren geschätzt etwa 20.000 LSBT*IQ-Bewohner:innen. In Kooperation mit Einrichtungen wie der 1986 gegründeten Aidshilfe leisten die WaWi-Engagierten Antidiskriminierungs- und Aufklärungsarbeit und werben für Gleichberechtigung, Akzeptanz und Vielfalt – und das sehr vielfältig.

Ein Runder Tisch, der viel bewegt

Geschlechtliche Identität ist ein öffentliches Thema. Seit 2014 gibt es im Rathaus viermal im Jahr den Runden Tisch „LSBT*IQ-Lebensweisen “ – entstanden auf Initiative von Warmes Wiesbaden. Dort wurde einiges bewegt, viele Organisationen und Projekte für die Community in ihren Anfängen unterstützt. Manuel Wüst beteiligt sich regelmäßig und stellt fest: „Die Zahl der Gruppen und Angebote ist merklich gestiegen.“  Rico Ullmann bemerkt: „Es gibt mittlerweile viel Zuspruch von Seiten der Politik und den Bürger:innen.“

Am Runden Tisch nähmen „alle Organisationen und Gruppen, die mit queeren Menschen zusammenarbeiten, regelmäßig teil.“ Dazu hören auch ILSE (Initiative lesbischer und schwuler Eltern), Stadtjugendring, LSV-Vertretung oder das Führungskräfte-Netzwerk Völkinger Kreis, auch lokale Parteien öfter Vertreter:innen entsendet. „Die Teilnehmer:Innen sind breit gestreut. Das hilft uns bei unseren Zielen“, so Ullmann, der die Runden als essenziell beschreibt: „Durch den formellen und informellen Austausch entstehen gemeinsame Projekte.“ Für die Planungsgruppe des CSD und die Entstehung des Queeren Zentrums sei diese Plattform die wichtigste Grundlage gewesen.

Und jetzt ein Queeres Zentrum

Der neu gewählte Vorstand des Vereins Queeres Zentrum Wiesbaden nach der Gründungsversammlung. Foto: privat.

Queeres Zentrum? Was andere Städte in Rhein-Main, Mainz oder Darmstadt etwa, längst haben, soll nun nach jahrelanger Vorarbeit auch Wiesbaden bekommen. Die städtische Förderung ist – mit Unterstützung aller Rathaus-Fraktionen mit Ausnahme der AfD – beschlossen. Am 20. November 2021 hat sich der Trägerverein gegründet, mit Rico Ullmann als 1. Vorsitzenden und Vertreter:innen diverser Wiesbadener LSBTIQ*-Einrichtungen im Vorstand. Der Platz für ein minderjähriges Mitglied wird noch besetzt, um die Interessen jüngerer Menschen zu vertreten.

Raum für Möglichkeiten – in der Walkmühle!?
Wenn am 2. April die erste ordentliche Mitgliederversammlung des Queeres Zentrum Wiesbaden e.V. im Theater im Pariser Hof stattfindet, wird der wichtigste Punkt auf der Tagesordnung die Aussprache zum zukünftigen Standort sein. Die Walkmühle ist der große Favorit. Das Gebäude auf dem neu gestalteten Areal könnte eine vielseitige Begegnungsstätte werden.

Bei einer Begehung mit Erik Schaab, Generalbevollmächtigter des städtischen WIM Liegenschaftsfonds, zeigte sich: Die Ideen und Wünsche der Beteiligten passen sehr gut in das Gebäude. Ullmann macht deutlich: „Nach anderen Standorten zu suchen, würde eine Eröffnung weiter hinauszögern, aber wir wollen nicht länger warten.“ Die Vorteile sind für ihn klar: „Das schlagende Argument ist für uns, dass die Walkmühle ab 2024 verfügbar wäre. Sie ist mit den Öffis gut zu erreichen, und trotzdem fühlt man sich nicht wie auf einem Präsentierteller, wie das vielleicht in der Innenstadt wäre.“ Das könne für ihre Besucher:innen ein großer Vorteil sein.

Niedrigschwellig zusammenkommen
Das Raumnutzungskonzept ist vielseitig und ermöglicht eine flexible Nutzung. Im Gebäude ist vieles denkbar – Raum für offene Treffen und niedrigschwellige Angebote des Zusammenkommens, fachspezifische Beratung, Seminare, Workshops und öffentliche Veranstaltungen. Dazu eine Spielecke für Kinder, eine kleine Bühne, eine Werkstatt für kreative Projekte und nicht zuletzt eine LSBTIQ*-Bibliothek.

Aidshilfe und pro familia könnten im Queeren Zentrum Projekte durchführen. Eine wichtige Zielgruppe für beide Vereine ist die Jugend der Stadt. Manuel Wüst hat die Entwicklungen stetig mitverfolgt. Er stellt fest: „Die Präsenz der queeren Jugendlichen ist in den letzten Jahren gewachsen“. Damit steige auch der Bedarf an Angeboten: „Immer mehr junge Menschen trauen sich, offen über ihre geschlechtliche Identität zu sprechen. Das war früher nicht so und geht mit einem steigenden Beratungsbedarf einher.“

Geschützter Raum
Auch Treffen der Jugendgruppe „Birds of Pride“, der Selbsthilfegruppe TransAlive oder von ILSE könnten vor Ort stattfinden. „Die Gruppierungen bekommen die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen auszutauschen“, beschreibt Lukas Fachinger aus dem Vorstand die Notwendigkeit eines Queeren Zentrums. „Rückzugsmöglichkeiten sind auch wichtig, etwa für Menschen mit psychischen Problemen, in Krisensituationen oder auch stillende Menschen“, fügt Vorstandsmitglied Kathrin Tablack hinzu.

Das queere Ereignis des Jahres

33 Meter langes Markenzeichen des Wiesbadener CSD. Foto: Warmes Wiesbaden

Eine 33 Meter lange Regenbogenflagge kommt zum Einsatz beim größten Jahresereignis der Community. Jedes Jahr – in diesem am 28. Mai – feiert Warmes Wiesbaden in Kooperation mit dem Kulturzentrum Schlachthof den CSD. Der Moment, an dem gemeinsam die riesige Regenbogenflagge hochgehoben wird, ist für Tablack ein sehr emotionaler Moment: „Ich mag einfach diese lebendige Atmosphäre, wenn alle zusammenkommen.“ Alle Vereine, Gruppierungen und Akteure machen mit – zuerst bei der großen Pride-Parade, die als Demonstrationszug quer durch die Stadt zieht, und anschließend beim Fest im Kulturpark und der Partynacht im Schlachthof. Die weltweite Pride-Parade sei nicht einfach eine Party. Sie stellt klar: „Wir sind nicht die Loveparade. Wir feiern und wir sind politisch – diese Mischung finde ich großartig“. Wer dazu gehört und wer nicht, werde deutschlandweit diskutiert: „Bei uns in Wiesbaden gilt ganz klar: Wer nicht gegen uns ist, darf kommen. Und das ist auch so ein bisschen unser Motto beim Queeren Zentrum.“

Let´s go Queer-Party – und sonst?

Und was tut sich in der Szene außerhalb der Großereignisse? Die 2011 gegründete Partyreihe „Let’s Go Queer“ ist ein beliebter Ausgehtermin – und fast der einzige: „Die anderen Queer-Partys in der Stadt haben sich leider nicht wirklich durchgesetzt“, bedauert Carsten Roth, Organisator und auch DJ der Reihe. Immerhin hat Tay Düz in seiner „Amigos Backstage“-Bar in der Nerostraße zu Beginn dieses Jahres den „LGBTQ Thursday“ gestartet, der jeden Donnerstag – präsentiert von sensor – der Szene ein Zuhause geben soll: „Ich glaube einfach, dass die Community definitiv einen Platz für sich braucht, wir haben einfach zu wenig in Wiesbaden.“ Das sieht nicht nur der Gastronom so. „Es gibt wenige queer-freundliche Lokalitäten in der Stadt. Es fehlt entsprechender Raum“, findet auch Eric Tilch von der Jugendkirche Kana.

„Let´s go Queer“ feiert den großen Re-Start nach langer Pandemiepause am 2. April. So bunt und offen wie die sexuelle Vielfalt der Gäste, ist hier auch die Auswahl der Musik. Von gängigen Gay-Disco-Klassikern über Euro-Dance-Beats, gibt es auch Elektro-Remixe und Pop-Songs auf die Ohren. Ab September wird dann hoffentlich wieder monatlich, immer am 1. Samstag, queer getanzt. „Seit der Entstehung sind die Gästezahlen stetig gestiegen und es kamen immer häufiger jüngere Leute zum Feiern“ erzählt Carsten Roth, der seit 2012 als Booker im Schlachthof angestellt ist und die Party organisiert. „Damals war die Szene kleiner“, meint Roth, „aber das junge Publikum genießt unsere Veranstaltung als Safe space.“

Queere Jugendarbeit

Lukas Fachinger leitet „Birds of Pride“. Die größte queere Jugendgruppe der Stadt gehört seit 2019 zum Stadtjugendring und bietet jungen Menschen zwischen 14 und 27 Jahren ein „sicheres Nest“, um sich kennenzulernen und auszutauschen. Als Jugendgruppenleiter steht der 24-Jährige ehrenamtlich bei Problemen und Fragen sexueller Orientierung zur Verfügung. Gemeinsame Treffen und Aktivitäten sollen jungen Leuten Sicherheit geben und sie ermutigen, offen mit der eigenen Sexualität umzugehen. Fachinger stellt fest: „Es gibt noch jede Menge Aufklärungsbedarf“. Auf Schulhöfen werde der Begriff „schwul“ noch häufig als Schimpfwort verwendet: „Das hemmt queere Jugendliche und erschwert ihnen, sich zu outen.“ Förderung von Akzeptanz ist deswegen eines seiner wichtigsten Ziele. Ein Queeres Zentrums erleichtere die Kooperation untereinander extrem.

Regenbogenstadt mit Vielfaltspolitik

Es ist überwiegend ehrenamtlicher Einsatz und engagierte Arbeit der Wiesbadener LSBT*IQ-Community, die sich für queere Belange einsetzt. Aber auch die Landeshauptstadt selbst betreibt aktiv Vielfaltspolitik. Eine eigene LSBT*IQ-Koordinierungsstelle im Rathaus leistet sich die Landeshauptstadt seit 2018.

Stefan Kräh. Foto: Arne Landwehr

Mit ihrem Leiter Stefan Kräh versteht sie sich als Schnittstelle zwischen Politik, Stadtverwaltung und der Community. (siehe 2×5-Interview in der sensor-April-Ausgabe). Ein offizielles Signal ist der Beitritt Wiesbadens zum internationalen „Rainbow Cities Network (RCN)“ – ein internationaler Zusammenschluss von 35 Städten aus 17 Ländern, die sich für LSBT*IQ-Anliegen gemeinsam stark machen. Entsprechend begeistert zeigten sich die Vertreter:innen der Community, als Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende die Neuigkeit beim Regenbogenempfang im Rathaus pünktlich zum CSD 2021 verkündete.

Homosexuelle in grünen Berufen

Wer auf dem „Hof Erbenheim“ einkauft, kommt nicht auf Anhieb auf die Idee, das von hier aus eine besondere Vereinigung gegründet wurde und nun ihren Deutschlandsitz in Erbenheim hat: die „GayFarmer“. In der bundesweiten Berufsvereinigung sind homosexuelle Männer und Frauen organisiert, die in der Landwirtschaft und weiteren „grünen Berufen“ arbeiten. Der Erbenheimer Obstbauer Dr. Ralf Schaab gründete die Initiative 1999 gemeinsam mit dem Winzer Wolfgang Neuerburg aus Kasel bei Trier.

„Damals gab es viel zu wenig Austausch untereinander“, erinnert sich Schaab. Dank der von ihm mitbegründeten Initiative entstand ein Netzwerk, welches Kooperation auf beruflicher Ebene und sozialen Austausch ermöglicht: „Seit 2009 gibt es jährliche Bundestreffen und Klausurtagungen.“ Seit 2015 beteiligen sich die GayFarmer auch am CSD. Mitglied bei Warmes Wiesbaden ist Schaab schon lange. So kam es auch, dass er seinen Hof seit Pandemiebeginn mehrmals für Vereinstreffen zur Verfügung stellte. Die Community hält zusammen.

Auf dem Land gut vernetzt

Der Obstbauer legt Wert auf die Feststellung: „Auch im ländlichen Raum ist möglich, als Homosexuelle zu leben und akzeptiert zu werden, und nicht nur in der relativ anonymen Großstadt.“ Ab und an zieht es ihn aber auch in die Stadt. Zum Beispiel immer dann, wenn wie jeden Januar das queere Filmfest Homonale in der Cagliari-Filmbühne stattfindet. Für Schaab ein fester Termin in seinem Kalender. „Es gibt viele Orte, an denen man sich begegnet. Aber als Kinofan ist die Homonale etwas ganz besonders für mich“, sagt er mit leuchtenden Augen.

Etwa 20.000 queere Menschen leben in Wiesbaden.Einen spezifischen Treffpunkt haben sie nicht“ erklärt Kathrin Tablack „Während Jugendliche Jugendtreffs haben, können ältere Menschen im Seniorentreff beisammen sein und für fast alle Hobbies gibt es einen Verein.“ Tablack ist Gründungsmitglied des Queeren Zentrum und war von Anfang an bei der Entstehung dabei. Seit 2018 arbeitet sie bei der Aidshilfe Wiesbaden. „Als ich nach Wiesbaden kam, wollte ich mich für die Community einsetzen“, sagt sie. Die damalige Stellenausschreibung war für sie die ideale Gelegenheit. Neben der bekannten HIV-Beratung und dem Test- sowie Beratungsangebot, ist die Aidshilfe für jegliche Fragen zu Sexualität und sexueller Identität ein wichtiger Ansprechpartner. Auch queere Geflüchtete finden hier professionelle Unterstützung.

Rainbow Refugees Welcome!

„Alle Rainbow Refugees, die in Wiesbaden Beratung suchen, landen eigentlich erst einmal bei mir“, erklärt Tablack. Zusätzlich zum „Tagesgeschäft“ gibt es eine offene Gruppe queerer Geflüchteter, für die sie Treffen im Wellritzhof oder in der anglikanischen Kirchengemeinde organisiert. Zu Beginn ihrer Tätigkeit hatte die 32-Jährige drei Geflüchtete als Klienten („Klientis“ sagt sie selbst – gender-gerecht). Mittlerweile hat sich die Beratung ausgedehnt auf über dreißig Personen. Die Herkunftsländer sind ebenso vielfältig, wie die Geschichten, die ihre Klientis auf ihrer Reise hierher erlebt haben. Manche kommen aus Jamaika, Syrien, Pakistan oder Russland, andere aus Nordafrika, dem Iran oder der Türkei. Nun werden auch LSBT*IQ-Geflüchtete aus der Ukraine erwartet. Die genauen Zahlen der in Deutschland ankommenden Betroffenen werden laut Tablack nicht statistisch erfasst – ebensowenig, wie viele Gewaltverbrechen gegen queere Personen begangen werden. „Wenn es nicht erfasst wird, gibt es auch keine Statistik dazu“, kritisiert Tablack. Solche Themen ließen sich dann schwerer voranbringen.

Sehnsucht nach stinknormalem Leben

Für die zehn hessischen Aidshilfen gibt es das Rainbow-Refugee-Support-Netzwerk. „Das haben andere Bundesländer nicht“, sagt Tablack: „Unser Koordinationsteam arbeitet eng zusammen, um möglichst viele Betroffene von den Erstaufnahme-Einrichtungen in urbane Gebiete zu bringen. Dort gibt es Angebote, um das Ankommen zu erleichtern.“ Auf dem Land habe man häufiger mit schlechter Verkehrsanbindung oder mit Internet-Problemen zu kämpfen. „Die Kenntnisse, die für die Beratung der Rainbow Refugees benötigt werden, bekommt man nicht in der Ausbildung vermittelt. Es braucht ein spezifisches Wissen, was man sich über Jahre aneignet“, schildert Tablack. Sie habe viele Gerichtsverfahren begleitet, bei denen die Aufenthaltserlaubnis geregelt werden musste: „Zum Glück wurde bei den meisten Verfahren das Aufenthaltsrecht unserer Klientis bewilligt.“ Besonders spannend findet sie, wie motiviert die Betroffenen sind. Die meisten sind noch sehr jung. „Sie stehen für sich ein, kämpfen und arbeiten hart“. Das beeindruckt. „Im Endeffekt wollen sie ein stinknormales Leben haben“, fasst Tablack ihre Erfahrungen zusammen: „Sie wollen nichts Besonderes, sondern wünschen sich nur das Gleiche wie wir alle. Ein Zuhause, einen Job, ein paar Hobbies und Freunde.“

Kollektives Coming-out als Durchbruch

Queer und Kirche – das galt lange Zeit als Tabuthema. Doch am 24. Januar gelang mit der Ausstrahlung der TV-Dokumentation „Wie Gott uns schuf – Coming out in der katholischen Kirche“ ein Durchbruch:  125 Gläubige im Dienst der katholischen Kirche identifizieren sich als nicht heterosexuell. Sie alle sind Teil der Initiative „#OutInChurch – Für eine Kirche ohne Angst“. Mit dabei war auch Eric Tilch. Der 27-Jährige ist Bildungsreferent der katholischen Jugendkirche KANA, die in den Räumlichkeiten der Maria-Hilf-Kirche ihr Zuhause hat. Er berichtet, das kollektive Coming-out zur besten Sendezeit im Ersten habe einiges bewirkt – Selbstverpflichtungen von Bischöfen etwa, keinen queeren Mitarbeitenden aufgrund ihrer sexuellen Orientierung zu kündigen. „Wir wollten damit eine Befreiung erreichen“, macht Tilch deutlich: „Ich finde es grandios, dass unser Anliegen auf so fruchtbaren Boden gefallen ist.“ Mitte März berichteten überregionale Medien, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, gehe von einer Änderung des katholischen Arbeitsrechts noch in im laufenden Jahr aus. Auch in der katholischen Kirche dürfte sich also verstärkt durchsetzen: „Vielfalt gewinnt!“

Queere Termine

17.05. IDAHOBIT – Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, Aktionstag auf dem Mauritiusplatz, 17 Uhr Kundgebung. / 28.05. Christopher Street Day CSDwww.csd-wiesbaden.de / 01.12. Welt-Aids-Tag / Dezember Ballnacht der Aidshilfe im Kurhaus / jeden 2. Dienstag des Monats: Warmes Wiesbaden-Stammtisch im 60/40 – Infos: warmeswiesbaden.de