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Restaurant des Monats: Josephine Soul Food Café, Westendstraße 26

Von Jan Gorbauch. Fotos Frank Meißner und Erdal Aslan.

Blumentapete an der ockerfarbenen Wand, rustikale Tische und Stühle, Barhocker im Stil eines amerikanischen Diners, weiß gestrichene Deckenbalken – man fühlt sich im Josephine Soul Food Café (frei nach Josephine Baker) ein klein wenig in die 60er und 70er Jahre zurückversetzt. „Der Retro-Eindruck ist natürlich so gewollt“, erzählt Inhaberin Izabela Dombek lachend. Und man fühlt sich hier sofort wahnsinnig wohl: „Ich wünsche mir, dass Menschen herkommen, miteinander reden, sich bei mir wie zu Hause fühlen.“ Für ihr eigenes Restaurant hat sie sich deshalb etwas ganz Besonderes ausgedacht: Es gibt keine feste Karte, sondern ein bis zwei täglich wechselnde Menüs, jeweils in vegetarischer und nicht-vegetarischer Variante. Serviert wird immer ab 12 und ab 18 Uhr, dazwischen – von 15 bis 18 Uhr – gibt es dann Kaffee und Kuchen.

Köstliches aus allen Küchen der Welt – ohne feste Karte

„Ich koche das, was ich selbst gerne mag“, erläutert die sympathische Inhaberin, „aber immer ganz unterschiedlich“. In der Tat ist ihr Stil ein Crossover aus allen Küchen der Welt. Mal „aufgepeppte“ deutsche Hausmannskost, mal asiatisch, mal orientalisch angehaucht – und freitags gibt es immer Fisch. So kann man an einem Tag noch Weizenfladen mit fruchtiger Tomatensoße, gebratenem Gemüse und Schmand essen und am nächsten schon mit leckerem Curry aus frühen Kartoffeln, Karotten und Kokosmilch mit gebratenem Lachs verwöhnt werden.

„Sicherlich muss man sich als Gast auch immer darauf einlassen, dass es keine feste Karte gibt“, erzählt Izabela, aber der Erfolg gibt ihr Recht: schon drei Monate nach der Eröffnung hat das Restaurant viele Stammgäste. Die müssen übrigens nicht immer alle drei Menübestandteile bestellen, denn freilich geht auch jeder Gang einzeln. Den Nachtisch sollte man aber auf keinen Fall weglassen, denn das Angebot ist toll. In der Kühlvitrine finden sich viele hausgemachte Kuchen (zum Beispiel sommerliche Avocado-Limetten-Tarte) und andere natürlich ebenfalls hausgemachte Desserts wie Milchreis mit Rhabarberkompott. Dass sie alles frisch und vor allem selbst kocht, ist der Chefin besonders wichtig.

Izabela hat schon in vielen Küchen, unter anderem bei den Hofköchen und im Treibhaus, gearbeitet und ein eigenes Restaurant war immer ihr Traum, den sie lange vor Augen hatte. Dass sich der Traum nun auch noch direkt im Westend, nicht weit von ihrer Wohnung, realisieren ließ, ist das Sahnehäubchen, wie die eingefleischte Westendlerin glücklich zugibt. Keine Frage: Das Josephine Soul Food Café passt ausgezeichnet zum Flair des Viertels und ist gerade jetzt zur Terrassensaison absolut empfehlenswert.

Josephine Soul Food Café

Westendstraße 26

65195 Wiesbaden

Tel.: 0611/71644576

Di-Sa 12-22 Uhr

Rezept für Milchreis mit Rhabarberkompott

Zutaten für den Milchreis: 8 Tasse/n Milch, zimmerwarm (entspricht ca. 1 Liter),

2 Tasse/n Milchreis (entspricht ca. 250 Gramm), 4 EL Zucker, 1 EL Butter,

1 Vanilleschote

Zutaten für das Kompott: 500g Rhabarber, 200g Brauner Zucker, 1 Vanilleschotte,

1 Päckchen Vanillepudding.

Zubereitung Milchreis: In einem großen(!) Topf die Butter schmelzen, anschließend den Rundkornreis kurz in der Butter anschwitzen. Nun die zimmerwarme(!) Vollmilch sowie 4 EL Zucker hinzugeben. Wenn vorhanden, das Mark einer Vanilleschote sowie die aufgeschlitzte Schote ebenfalls in den Topf geben. Alles unter vorsichtigem Rühren mit dem Holzkochlöffel einmal aufkochen lassen, dabei aufpassen, dass sich nichts am Topfboden ansetzt. Nun den Topf auf eine Herdplatte stellen, die auf kleinster Stufe heizt. Den Milchreis im geschlossenen Topf exakt 30 Minuten ziehen lassen. Nach der Hälfte der Zeit das einmal umrühren. Nach 30 Minuten ist der Reis servierfertig

Zubereitung Kompott: Rhabarber waschen, putzen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Zucker in einem Topf auf kleiner Flamme karamellisieren. Rhabarber dazugeben, aufkochen. Puddingpulver im Wasser lösen, zum kochenden Rhabarber geben unter ständigem Rühren aufkochen, abkühlen lassen – fertig! Den Reis ins kleine Schälchen verteilen, Kompott draufgeben und mit Minze garnieren.