Nimmt man den Andrang am heutigen Eröffnungsabend als Omen, dürfte die Schau „Horizont Jawlensky“ im Museum Wiesbaden ein Renner werden und bis 1. Juni Scharen von Kunstinteressierten anlocken.
Bis weit über den letzten Platz hinaus gefüllt war der Vortragssaal, als eine ganze Reihe von Rednern sehr viel erzählten über den Künstler Alexej von Jawlensky, dessen 150. Geburtstag mit dieser Schau gefeiert wird, über seine Werke und über diese Ausstellung. Gezeigt werden nicht einfach nur Werke Jawlenskys. Unter dem Motto „Alexej von Jawlensky im Spiegel seiner künstlerischen Begegnungen 1900–1914“ sind auch zahlreiche Bilder von Kollegen wie Vincent van Gogh, Henri Matisse oder Paul Gauguin zu sehen, die den deutsch-russischen Maler wie viele andere inspirierten. Jawlensky selbst lebte von 1921 bis zu seinem Tod 1941 in Wiesbaden, das hiesige Museum besitzt die weltweit bedeutendste Sammlung des Malers.
Millionenschwere „Helene“ als heimlicher Star
Diese wurde pünktlich zum Ausstellungsbeginn um ein bedeutendes Werk erweitert: „Helene im spanischen Kostüm“ (Bildmitte). Zum 150. Geburtstag Jawlenskys schenkte der Wiesbadener Sammler Frank Brabant dem Landesmuseum Wiesbaden das Gemälde mit einem Wert von schätzungsweise 2,5 Millionen Euro – die wertvollste Einzelschenkung an das Museum seit Bestehen. Großer dankbarer Applaus für den anwesenden, als sehr bescheiden beschriebenen Spender und größte Bewunderung für die „Gespendete“ waren am Eröffnungsabend gewiss. Aber auch die weiteren rund 180 Exponate – 100 von Jawlensky selbst, 80 aus der ganzen Welt herbeigeschaffte von seinen Kollegen – sind es selbstverständlich wert, entdeckt und betrachtet zu werden – zumal in dieser besonderen Zusammen- und Gegenüberstellung. An diesem Freitag eröffnet die Ausstellung für die Öffentlichkeit und wird bis zum 1. Juni zu sehen sein. www.museum-wiesbaden.de (Dirk Fellinghauer)