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Zwei Frauen an die Spitze: Intendanzduo für Staatstheater Wiesbaden / Prinzip des Dialogs zum Neustart

Dorothea Hartmann kommt von der Deutschen Oper Berlin nach Wiesbaden.
Beate Heine ist derzeit Stellvertretende Intendantin am Schauspielhaus Hamburg.

 

Das Staatstheater Wiesbaden bekommt eine künstlerische Doppelspitze – und die ist weiblich. Dorothea Hartmann und Beate Heine werden die neuen Intendantinnen des Hessischen Staatstheaters. Das haben die hessische Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn und Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende heute in der Landeshauptstadt bekannt gegeben. Der Wechsel erfolgt zum Beginn der Spielzeit 2024/2025, wenn die Intendanz von Uwe-Eric Laufenberg endet.

Dorothea Hartmann und Beate Heine werden das Haus dann als künstlerische Doppelspitze leiten, gemeinsam mit dem Geschäftsführenden Direktor Holger von Berg. Sie sollen zunächst einen Fünf-Jahres-Vertrag erhalten. Dorothea Hartmann und Beate Heine haben sich in einem mehrstufigen Verfahren gegen rund 40 Mitbewerberinnen und -bewerber durchgesetzt. Unter den Bewerbungen gab es 15 Teambewerbungen.

„Mit Dorothea Hartmann und Beate Heine haben wir zwei starke Theaterfrauen für unser Staatstheater gewinnen können“, erklärt Kunstministerin Angela Dorn. „In ihren jeweiligen Fachgebieten sind sie in der Theaterlandschaft schon seit vielen Jahren hoch angesehen und bestens vernetzt. Jetzt können sie ihre jeweiligen Stärken in der Leitung eines großen Mehrspartenhauses in idealer Weise zusammenführen.“ Zu den Auswahlkriterien sagt die Ministerin: „Nicht nur ihr innovatives künstlerisches Konzept mit einer ausgeprägten zeitgenössischen Handschrift, einem Bekenntnis zum Ensembletheater und frischen Ideen für ein starkes Wirken in die Stadt haben uns überzeugt.

Führungsmodell als gute Lösung für Neustart

„Auch ihr Führungsmodell verspricht, eine gute Lösung für den Neustart und die Zukunft des Staatstheaters zu sein“, so Dorn: „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und bin gespannt auf die neuen Impulse für das Theaterleben in Wiesbaden und ganz Hessen.“ Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende und Kulturdezernent Axel Imholz, die Mitglieder der Findungskommission waren, sind mit der getroffenen Entscheidung sehr zufrieden: „Wir sind überzeugt, dass wir mit Dorothea Hartmann und Beate Heine ein hervorragendes Team für die Intendanz erhalten werden, dass nicht nur neue künstlerische Impulse setzen, sondern auch das Staatstheater noch stärker mit unserer Stadt verschränken werden.“

Austausch mit der Stadt und mit der internationalen Szene

Dorothea Hartmann und Beate Heine erklären: „Wir freuen uns sehr, ab 2024 das kulturelle Leben in einer so spannenden und traditionsreichen Stadt wie Wiesbaden mitzuprägen. Als Zweierteam an der Spitze des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden stellen wir das Prinzip des Dialogs ins Zentrum unserer Intendanz: Theater als Ort der Kommunikation, für eine diverse Stadt und Region – und im Austausch mit der internationalen Szene.“

Wechsel aus Berlin …

Dorothea Hartmann gehört seit 2012 zum Leitungsteam der Deutschen Oper Berlin, wo sie als Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin der zweiten Spielstätte „Tischlerei“ eine der wichtigsten Plattformen für neue Formen und die Öffnung des Musiktheaters etabliert hat. Als Dramaturgin verbindet sie eine enge Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und Künstlern der internationalen Opernszene. Ihre Theaterlaufbahn begann Dorothea Hartmann an den Häusern in Mannheim und Linz, ab 2006 war sie Opern- und Konzertdramaturgin an der Staatsoper Hannover. Regelmäßig unterrichtet sie seit zehn Jahren an den Musikhochschulen in Berlin, München und Leipzig. Dorothea Hartmann verfasste zahlreiche Libretti für Kinder- und Jugendstücke und ist in zahlreichen Gremien tätig, unter anderem als Jurorin für den Deutschen Theaterpreis Der Faust und als Kuratoriumsmitglied für das Kinder- und Jugendtheaterzentrum Deutschland. Sie ist seit 2016 im Vorstand der Dramaturgischen Gesellschaft und wurde 2021 in die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste gewählt.

… und Hamburg

Die gebürtige Hamburgerin Beate Heine ist seit vielen Jahren in Leitungsfunktionen als Chefdramaturgin und Stellvertretende Intendantin an verschiedenen namhaften Staats- und Stadttheatern tätig – unter anderem am Thalia Theater Hamburg, am Staatstheater Dresden und am Schauspiel Köln. Aktuell ist sie Stellvertretende Intendantin am Deutschen Schauspielhaus Hamburg. Nach Beendigung ihres Studiums der Theaterwissenschaft, Germanistik und Romanistik in Berlin arbeitete sie zunächst als Journalistin und Autorin, bis sie als Dramaturgin an die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz gerufen wurde und später unter anderem an der Schaubühne am Lehniner Platz tätig war. Beate Heine verfügt über ein weitgefasstes Netzwerk in die deutschsprachige Theaterlandschaft und in die internationale europäische Theaterszene. Sie arbeitet interdisziplinär und spartenübergreifend mit überregional bekannten Regisseurinnen und Regisseuren und Künstlerinnen und Künstlern zusammen. Außerdem fördert sie junge Regie- sowie Autorinnen- und Autorentalente.

Im Dezember wollen sich die beiden designierten Intendantinnen in Wiesbaden der Presse vorstellen. (dif/Fotos Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst)