Das Hessische Hauptstaatsarchiv startet in Kooperation mit der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung seine Veranstaltungsreihe für den Herbst und Winter 2020. Den Auftakt macht die Ausstellung des Fritz Bauer Instituts über das Konzentrationslager Buna-Monowitz mit dem Eröffnungsvortrag am 2. September von Institutsleiterin Frau Prof. Sybille Steinbacher. Beginn ist um 19 Uhr in der Mosbacher Straße 55.
„Die IG Farben und das Konzentrationslager Buna-Monowitz – Wirtschaft und Politik im Nationalsozialismus“ ist das Thema der Ausstellung, die am 2. September im Hessischen Hauptstaatsarchiv eröffnet wird. Der Chemiekonzern I.G. Farben ließ ab 1941 in unmittelbarer Nähe zu dem Konzentrationslager Auschwitz die größte chemische Fabrik im von Deutschland eroberten Osteuropa bauen. Sie sollte zugleich ein Baustein der „Germanisierung“ der Region um Auschwitz werden.
Neben deutschen Fachkräften setzte das Unternehmen auf der riesigen Baustelle Tausende von Häftlingen aus dem KZ Auschwitz, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus ganz Europa ein. Für die zunehmende Zahl von KZ-Häftlingen errichteten der Konzern und die SS, die eine intensive Zusammenarbeit miteinander verband, 1942 das firmeneigene KZ Buna-Monowitz. Tausende kamen durch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen zu Tode oder wurden in den Gaskammern in Auschwitz-Birkenau ermordet, wenn sie nicht mehr arbeitsfähig waren.
Die Ausstellung zeichnet Entstehung, Betrieb und Auflösung des KZ Buna-Monowitz nach. Historische Fotografien dokumentieren die Perspektive von SS und I.G. Farben auf Baustelle und Lageralltag. Sie werden kontrastiert mit autobiographischen Texten von Überlebenden, darunter Primo Levi, Jean Améry und Elie Wiesel sowie den Aussagen von Überlebenden in den Nachkriegsprozessen. (sun/Foto: Funkelbach)