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Bewegte Biografie(n) bei den Literaturtagen mit Gastgeberin Adriana Altaras / Heute Auftakt im thalhaus

Von Kroatien über Italien bis nach Berlin: Als Gastgeberin der heute beginnenden 23. Wiesbadener Literaturtage nimmt Adriana Altaras ihre Besucher:innen mit auf eine Reise durch ihre bewegte Biografie.

Das Programm der  Literaturtage, die vom 3. bis zum 9. September mit sensor als Medienpartner stattfinden, spiegelt in seinem Facettenreichtum die verschiedenen Einflüsse und Inspirationen, Interessen und Expertisen Adriana Altaras wider – und thematisiert auch gesellschaftspolitische Diskurse über Flucht, Migration und Demokratie.

„Ich werde oft gefragt: Was ist Ihre Heimat, Frau Altaras? Dann fange ich an aufzuzählen“, so die Autorin. „Ihr“ Programm erlaubt dem Publikum, die erfolgreiche Autorin, Schauspielerin und Opern- sowie Theaterregisseurin auf eine ganz besondere Art und Weise – nämlich über ihre Gäste – kennenzulernen.

Anarchistische Vor- und Zufälle am elterlichen Sterbebett

Zum Auftakt gestaltet die Sängerin, Schauspielerin und Autorin Barbara Spitz am 3. September eine musikalische Solo-Show im thalhaus:l „Liebesg’schichten und Todessachen“. Barbara Spitz wurde in London geboren, lebt aber hauptsächlich in Wien und Berlin. In ihrer zweiten Soloshow spricht sie mit den Toten. Der Abend basiert auf ebenso unerwarteten wie anarchistischen Vor- und Zufällen, die sich am Sterbebett ihrer eigenen Eltern ereignet haben. Unterstützt wird sie von Otmar Binder am Klavier, von zwei Puppen, die einem nicht ganz koscher vorkommen, und vom Flair des Wiener Liedes der 20er und 30er Jahre.

Roman über 101 Jahre alte Tante

Am 4. September liest Adrian Altaras im Kulturforum aus ihrem aktuellen Roman „Besser allein als in schlechter Gesellschaft“, der von ihrer 101 Jahre alten Tante erzählt. Die Bedeutung der Familie steht am 5. September bei der Lesung mit Lena Gorelik aus „Wer wir sind“ und mit Maxim Leo aus „Wo wir zuhause sind“ im Zentrum. Im Gespräch mit der Moderatorin Mirjam Wenzel vom Jüdischen Museum in Frankfurt geht es um die Suche nach der jüdischen Identität. Die Frage nach der eigenen Herkunft beschäftigt auch Maryam Zaree in ihrem Dokumentarfilm „Born in Evin“, in dem sie die Hintergründe ihrer eigenen Geburt im Jahr 1983 im politischen Gefängnis von Evin im Iran erforscht. Am 6. September zeigt sie die Dokumentation sowie ihren neuesten Film „Aus meiner Haut“ im Caligari und spricht mit Adriana Altaras über ihre Arbeit als Schauspielerin und Regisseurin in der noch immer männerdominierten Filmwelt.

Mit strukturellem Rassismus beschäftigt sich Natasha A. Kelly in ihrem Sachbuch „Schwarz. Deutsch. Weiblich. Warum Feminismus mehr als Geschlechtergerechtigkeit fordern muss“ am 7. September. Zoran Terzić, der an Adriana Altaras Wurzeln im Balkan anknüpft, performt am 8. September auf der Bühne und sprengt alle Erwartungen. Im Anschluss spricht er mit der Berliner Lyrikerin Ann Cotten über seine Arbeit. Zum Ausklang der 23. Wiesbadener Literaturtage widmet sich die Abendveranstaltung am 9. September, der Beziehung zwischen Musik und Literatur.

sensor präsentiert die Wiesbadener Literaturtage als Medienpartner. Das volle Programme, Tickets und Infos:  www.wiesbaden.de/literaturtage (dif/Foto Martin Walz)