Allerhand Merkwürdigkeiten spielten sich an diesem Wochenende in Wiesbaden ab. Zum Beispiel: an einer endlos langen Tafel auf der Wilhelmstraße saßen Hunderte von Menschen beieinander und nahmen abends um 6 ein „Identical Lunch“ ein, das Alison Knowles schon in den Sechzigern ausgebrütet hatte. Dieses löste bei einigen unmittelbar Appetit auf Albernheiten aus. Sie setzten ihre Lunchtüten auf den Kopf und fanden das furchtbar lustig und auch völlig normal. Warum auch nicht, denn ein gewisser Ben Patterson gibt seit gestern im Nassauischen Kunstverein unter anderem Lektionen in Sachen „How to be happy“ und seine vierte Lektion lautet: „Live everyday as a performance, even if making a complete fool of yourself“. In Wiesbaden ist endgültig das Fluxus-Fieber ausgebrochen, es ist höchst ansteckend und macht einen Riesenspaß.
Es fluxt überall: In den an diesem Wochenende zeitgleich mit großem Tamtam eröffneten Ausstellungen im Museum, Nassauischen Kunstverein, Schaufenster Stadtmuseum und Kunsthaus, beim üppigen Rahmenprogramm in den nächsten Wochen und Monaten und in der Nacht von Samstag auf Sonntag auch bei der superlässigen „Aftershowparty“, die bis ins Morgengrauen allerkräftigst bei dicker Luft und bester Stimmung im Schaufenster Stadtmuseum gefeiert wurde und – Dank der abgefahrenen Location, Dank der entspannten Gäste und Dank der aus Wiesbaden und Mainz vereinten Akteure Samuel Kedzia (Kommdisco / WE:R / CHOPAN), Paul Massow (Kommdisco / CHOPAN), Nilzo (Spaghetti Disco Gang / Atelier Zukunft) und Robothko (Spaghetti Disco Gang / Atelier Zukunft) – so geil war, dass man dauernd nur überall die Frage hörte: „Warum finden hier nicht ständig Partys statt?“ Warmes Bier gab´s – na und! Bei so einer heißen Party muss jede Kühlung kapitulieren. Jede Menge Eindrücke vom Fluxusgeschehen in Wiesbaden gibt es im großen sensor-facebook-Fluxus-Fotoalbum. (Dirk Fellinghauer)
Das merkwürdige Verhalten unzähliger Fluxus-Städter zur Sommerzeit
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