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Editorial Juni-sensor: Was vier Jahre doch ausmachen können – oder: Anstiftung zum (Stadt-)Radeln

Was vier Jahre doch ausmachen können, liebe sensor-Leserinnen und –Leser,

zeigt Ihnen dieses Foto – nicht wirklich. Oder doch? Das Foto zeigt mich, vor ziemlich genau vier Jahren. Was die letzten vier Jahre mit mir gemacht haben, ob und wie sie mich verändert haben, ob und wie ich mich verändert habe, darüber möchte ich hier gar nicht nachdenken. Das soll auch nicht das Thema sein. Warum wähle ich dann dieses Foto? Weil es vor vier Jahren aus einem ganz bestimmten Grund aufgenommen wurde, es mich aus einem aktuellen Anlass und auch, ich erinnere mich ziemlich genau, in einer besonderen Stimmung zeigt.

 

Das Bild zeigt mich erwartungsfroh und voller Tatendrang, besser gesagt voller Radeldrang. Und mit großer Lust auf Wiesbadens „Stadtradeln“-Premiere. „Stadtradeln“, das ist die größte internationale Radkampagne, und 2014 machte Wiesbaden erstmals mit. Und sensor mittendrin. Eigenes Team anmelden? Aber klar! Immerhin 776,6 km erradelten „unsere“ elf Stadtradler in drei Wochen, das entsprach einer C02-Einsparung von 111,8 kg. Gesamtbilanz des ersten Wiesbadener Stadtradelns: Alles noch etwas zaghaft, aber ein Anfang war gemacht.

2015 ging es weiter. Auch ich, auch sensor, war wieder dabei. Wir meldeten erneut ein eigenes Team an – und zogen es vor dem Start wieder zurück. Aus Enttäuschung darüber, wie halbherzig die Stadt das Thema anging bzw. eben nicht anging. In einem Kommentar unter der Überschrift „Stell dir vor, es ist Stadtradeln, und keiner erfährt´s“ (falls es Sie interessiert: Hier können sie nach-lesen) machte ich meinem Frust Luft. Und das Thema war für mich erst mal gestorben.

2016 und 2017 habe ich dann, aus meiner Schmollecke heraus, am Rande registriert, dass das Ganze vielleicht doch an Fahrt aufnimmt. Und nun, 2018, bin ich versöhnt, weil ich merke: Die haben verstanden und machen es jetzt nochmal anders und richtig. Ein stattliches Organisationskomitee, geschickt zusammengesetzt in einer Mischung aus Hauptamt(!)lichen und Ehrenamtlichen, kümmert sich um das Thema, geht es professionell und mit Herzblut an.

Also: Vergeben und vergessen, was da 2015 (nicht) war.  Ich bin wieder dabei, sensor ist wieder dabei. Was doch vier Jahre ausmachen können! Übrigens auch insgesamt beim Thema Radverkehr, wie Sie in der neuen sensor-Ausgabe lesen können.

Die entscheidende Frage lautet nun: Sind Sie auch dabei? (Stadt)radeln Sie mit ab 3. Juni? Die Frage ist eine Einladung: (Stadt)radeln Sie mit ab 3. Juni! Schließen Sie sich – darüber würde ich mich natürlich am meisten freuen – dem sensor-Team an, oder auch einem der vielen anderen. Oder gründen Sie gleich selbst ein eigenes Team. Schauen Sie mal nach: Unter www.stadtradeln.de/wiesbaden finden Sie alle Infos und können sich unkompliziert registrieren und anmelden. Hier oder da oder dort – es macht auf jeden Fall Spaß und setzt Zeichen für den Radverkehr und für den Klimaschutz – in unserer regelmäßig zur deutschlandweit radfahrunfreundlichsten gekürten Stadt vielleicht noch wichtiger als anderswo.

Noch eine Einladung: Am 9. Juni um 15 Uhr moderiere ich „Der visionäre Rueschoppen“ auf der Burgstraßen-Bühne beim Wilhelmstraßenfest. Thema: Innenstadt, Einzelhandel, Fußgängerzone. Wird spannend. Kommen Sie rum. Am besten mit dem (Stadt)rad.

Dirk Fellinghauer, sensor-Stadtradler

(Foto: Sven Krowas)

2 responses to “Editorial Juni-sensor: Was vier Jahre doch ausmachen können – oder: Anstiftung zum (Stadt-)Radeln

  1. Kurzfassung meines Kommentars:
    Ich fahre seit Jahren in Wiesbaden und muß täglich mein Leben riskieren, weil Autofahrer überall Vorfahrt haben –
    oder es zumindest dreist glauben.
    Was tut die Stadt, um einige der Gefahren für Radfahrer in dieser Stadt wirklich zu verkleinern?
    Ausnahmsweise sollten wir Radfahrer mal „Vorfahrt“ haben, mindestens aber unser Rechte sehr deutlich geschützt sehen!!! Also wenigstens in diesen drei Wochen sollen die städtischen Instanzen mehr tun, auch mit der Polizei!!!
    AUFKLÄRUNG, Presse, ….

  2. @Dorothee
    Am Besten du meldest gleich mal beim Stadtdradeln beim Team „Fühle deine Stadt“ an und kommst am Sonntag zum Auftakt der drei Wochen zum Schloßplatz um 15:00 Uhr.
    Fühle wir es ist für 30 min in Kopenhagen zu sein.

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