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Optimistisch melancholisch austoben: Kenneth Minor feiert „Retirement“-Releasekonzert im Kesselhaus

Mag der Titel vielleicht überraschend oder gar für manche irritierend wirken, so sei versichert, dass hier einiges an Selbstironie mitklingt, und an Ruhestand noch lange nicht gedacht wird: „Retirement“ heißt das nagelneue Album von Kenneth Minor, das am 2. September veröffentlicht wurde – und nun am Freitag, 9. September, gebührend gefeiert wird. Das von sensor präsentierte Releasekonzert steigt im Schlachthof-Kesselhaus.

Dank freundlicher Unterstützung der Initiative Musik/Neustart Kultur ist vor wenigen Tagen der frisch gepresste neue Kenneth Minor-Longplayer erschienen. Die  Songs auf „Retirement“ zeigen nochmal die ganze Bandbreite musikalischen Austobens und Ausflüge der Wiesbadener Band in unterschiedlichste Spielarten traditionsgeprägter Rockmusik, mit ein paar psychedelischen Farbtupfern hier und da. Der feine Konzertabend im Schlachthof, den als Special Guest Jonas Noack eröffnen wird, wird ein Abend zum Schwelgen und Lauschen wie zum Tanzen.
Humorvoll-tiefgründige Geschichten
Auf humorvoll-tiefgründige Weise werden auf „Retirement“ persönliche Geschichten erzählt, laufen Text und Musik bewusst gegeneinander oder harmonisch Hand in Hand. Optimistische Melancholie schwebt über der Musik. Man serviert swingende Flügelhornmelodien auf seidenem Cello-Teppich zu melodiös, von Hand gepickter, E-Gitarre (The Day She Came By). Oder auch eine Rolling Stones-artig geschrammelte Telecaster, die Sänger, Gitarrist und Songwriter Bird tatsächlich vor 27 Jahren einst über Umwege von Ronnie Wood bekam, (All Your Demons). Im Angebot ebenso bluesig-mystische Tremolo-Gitarren im Wechsel mit punkig gepeitschter Gitarre nebst schwindeltreibender Trommelwirbel (Crew Love’s Coming) oder eine zweiminütige, zum Mitklatschen animierende Minihymne, getragen von Blur-esquem Minimalismus (You).
Organische Angelegenheit

Das ganze Album klingt organisch und eben nach einer Band – bestehend aus Bird Christiani (Gesang, E-Gitarren, akustische Gitarren, Lapsteel), Andreas Lüttke (Bass), Florian Helleken (Schlagzeug & Percussion, Keys) plus exquisiten Gästen –, die sich dazu entschieden hat, sich zunächst ohne externe Einflüsse, mit Spielfreude, über Tage hinweg, zusammen im selben Raum einzufinden, um zur selben Zeit miteinander Musik zu machen und diese aufzunehmen.

Möglich wurde dieses Unterfangen dadurch, dass Drummer Florian Helleken gleichzeitig die Rolle des Produzenten einnahm, und das Album in seinen Hersbrooklyn Recordings Studios in Hersbruck aufgenommen werden konnte. Gemischt wurden die Songs von Hannes Plattmeier in den Ashfield Street Studios, London. Gemastert wurde schließlich von Hans Wagner, SolidArt Mastering, Wien.

Den Abend eröffnet als Special Guest Jonas Noack, der sich, inspiriert von Songwriter*innen wie Leonard Cohen, Townes Van Zandt und Anaïs Mitchell, allein mit Gitarre gefühlt einmal quer durchs Great American Songbook singt und spielt. Allerdings mit eigenen Songs.

(dif/Foto Joyce Abrahams)

sensor präsentiert das Kenneth Minor-Albumrelease-Konzert am 9.9. im Schlachthof-Kesselhaus und verlost 2 Gästelisten-Plätze – Mail bis Freitag, 9.9., 11 Uhr an losi@sensor-wiesbaden.de

Anschau-Tipp: Kenneth Minor geht baden in der Kaiser-Friedrich-Therme: