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Restaurant des Monats: Nam Nam, Mauergasse 10

Von Jan Gorbauch, Fotos Frank Meißner.

Nach dem Auszug der Pizzeria Apulien gab es in der Mauergasse 10 zum Glück keinen langen Leerstand. My-Phuong Nguyen, die bis 2014 das Quan Binh in der Neugasse geführt hatte, hat hier mit ihrem Mann Quang Hop Dich das Nam Nam eröffnet. Das Konzept ist simpel, aber „in Wiesbaden eine Lücke“, erklärt My-Phuong: „authentische vietnamesische Küche mit ausschließlich vietnamesischen Gerichten, ohne Ergänzungen aus China oder anderen asiatischen Ländern“.

Es schmeckt wie in einer Garküche in Hanoi

Hier geht es also um das traditionelle Vietnam, „um Speisen wie wir sie zuhause mit der Familie essen“, so Quang Hop, der in der Küche steht. Er selbst kommt aus dem Norden und ist ein Spezialist für „Pho Hanoi“, die er dampfend in einer großen Schale selbst an den Tisch bringt. Dazu gibt es frisches Thaibasilikum und Koriander. Und egal ob mit Rind, Huhn oder anderen Einlagen, die Suppe ist wirklich fantastisch und schmeckt tatsächlich wie aus einer Garküche in Hanoi.

My-Phuong selbst kommt aus dem Süden Vietnams (kennengelernt hat sie ihren Mann übrigens in Wiesbaden), wo die regionale Spezialität „Bun“ ist. Die lauwarmen Reisnudeln gibt es natürlich ebenfalls im Nam Nam, sie werden mit unterschiedlichen Beilagen gegessen – zum Beispiel fluffigen Fischfrikadellen und gebratenem Tofu (beides nach geheimen Familienrezepten zubereitet) und „Nuoc Mam“, einem Dip aus Fischsoße, Limette und Chili. Die genannten Spezialitäten sind allerdings nur zwei Highlights aus der Karte, die beweist, wie vielfältig die Küche Vietnams ist.

Familiengerichte für Rundum-Eindruck

Einen guten Rundumeindruck geben die „Familiengerichte“, die aus Suppe, Fleisch- oder Fischgerichten und einem Teller Gemüse bestehen, in Vietnam immer zusammen im Kreis der Familie gegessen werden und die auch im Nam Nam in diesem Sinne mehrere Personen sättigen. „Wir kochen alles frisch“, erzählt My-Phuong, „und verwenden nur frische Zutaten“. Das gestaltet sich manchmal schwierig, da die originalen Zutaten hier nicht so einfach zu bekommen sind. Den Kaffee, der zum Beispiel als vietnamesischer Eiskaffee direkt am Tisch gebrüht und mit süßer Kondensmilch serviert wird, bringt My-Phuong teilweise selbst aus Vietnam mit, teilweise lässt sie ihn sich mitbringen: „Nur so hat er den authentischen Geschmack“. Jetzt im nahenden Sommer besonders zu empfehlen ist „Miss Saigon“ – eine erfrischende, hausgemachte Limo mit Limette, Minze und Rohrzucker.

Buntes Lampion-Lichtermeer

„Wer ins Nam Nam geht, soll nicht nur satt werden, sondern auch ein Stück Kultur mitbekommen“, erklärt My-Phuong. Die Räume hat sie von Grund auf renoviert und mit selbstgemachter Deko stilvoll und gemütlich gestaltet. Vor allem abends stechen die vielen bunten Lampions an der Decke ins Auge, die direkt aus der Laternenstadt Hoi An kommen und das Restaurant in ein buntes Lichtermeer verwandeln. Noch ist nicht alles fertig, es fehlt zum Beispiel noch die Genehmigung zur Umgestaltung der Glasfront. Von außen wirkt das Nam Nam deshalb noch etwas unscheinbar, ist innen aber bereits eine absolute Bereicherung für Wiesbaden.

Nam Nam, Mauergasse 10, 65183 Wiesbaden, Tel.: 0611/51011434, Mo-Sa 11-22 Uhr, https://nam-nam.de

Rezept für Erfrischungsdrink „Miss Saigon“

Für ein Glas „Miss Saigon“ achtelt man eine Limette und presst diese dann aus. Zu den Stücken und dem Saft gibt man 3 EL Rohrzucker und eine kleine Prise Salz. Umrühren, bis sich der Zucker vollkommen aufgelöst hat. Anschließend gibt man möglichst große Eiswürfel und einige Zweige Minze bis zum Rand des Glases hinzu, füllt dann mit kaltem Sprudelwasser bis zum Rand des Glases auf und rührt ein letztes Mal vorsichtig um.