Der Countdown läuft. In zwei Tagen – am Samstag, 6. November, um 12 Uhr – knallt es gewaltig in Wiesbaden. Keine Frage: Das Interesse, die Sprengung der Salzbachtalbrücke live am Ort des Geschehens zu verfolgen, ist riesig. Allerdings: Nix geht in diese Richtung, Sicherheitsgründe machen eine weiträumige Absperrung notwendig. Aber: Die Niederlassung West der Autobahn GmbH bietet deshalb am Samstag ab 11 Uhr auf dem eigenen YouTube-Kanal „Die Autobahn“ sowie über die Website: http://www.autobahn.de/west einen Live-Stream an. Alle aktuellen Infos rund um den großen (Doppel-)Knall findet ihr hier:
Der Live-Stream wird auch auf den städtischen Social-Media-Kanälen und auf www.wiesbaden.de sowie bei den Kollegen vom Wiesbadener Kurier hier gezeigt. Eine aufwendige Produktion im HD-Format mittels Einsatz mehrerer Live Kamera-Drohnen, Kameras sowie Interviewgästen, die das Geschehen kommentieren, bietet dann Information und besten Blick.
Die gemeinsame Botschaft von Autobahn GmbH, Stadt und Polizei lautet: Bleiben Sie zu Hause. Es gibt keine Live-Aussichtspunkte und es ist untersagt, sich der Brücke am Sprengtag zu nähern. Rund um die Brücke wird ein Sicherheitsbereich von etwa 250 Metern zu den Sprengstellen eingerichtet. In diesem dürfen sich keine Personen befinden. Die Polizei wird dies unter anderem mit Wärmebildkameras überprüfen.
Straßen und Wohngebiete abgesperrt
Diverse Straßensperrungen erfolgen vom Samstag, 6. November, 8 Uhr bis voraussichtlich 15 Uhr. Lediglich die B 263 in Fahrtrichtung Süden – über den Bypass – wird bereits ab Freitag, 5. November, von 18 Uhr bis Sonntag, 7. November, 10 Uhr, gesperrt, da die baulichen Vorbereitungen der Sprengung dies erforderlich machen. Die Kräfte der Landeshauptstadt Wiesbaden werden bei ihren Maßnahmen von der Hessischen Polizei unterstützt. Auch betroffene Wohngebiete werden abgesperrt. Überörtliche Umleitungen werden ausgeschildert. Auch örtliche Straßen nördlich und südlich der Brücke sind von Sperrungen betroffen. Das Straßenverkehrsamt bittet eindringlich darum, die Bereiche Mainzer Straße stadtauswärts, B 263 und Amöneburger Kreisel möglichst zu meiden und weiträumig zu umfahren.
Die Brückensprengung macht die Sperrung der B 263, der Verlängerung der Mainzer Straße in Richtung Süden bis zum Amöneburger Kreisel, erforderlich. Dies betrifft auch den nach der Brückensperrung eingerichteten, sogenannten „Bypass“. Von der A 66 kommend wird der Verkehr bereits an der Anschlussstelle Erbenheim über die B455 nach Erbenheim beziehungsweise nach Kastel umgeleitet.
Der Verkehr aus Süden von der A 671 kommend wird über den Amöneburger Kreisel und die Mainzer Straße in Richtung Kasteler Straße umgeleitet. Sollte es im Laufe der Sperrung zu erheblichen Verkehrsbehinderungen am Amöneburger Kreisel kommen, behalten sich die verantwortlichen Stellen eine Sperrung der A 671 in Fahrtrichtung Wiesbaden ab Anschlussstelle Mainz-Kastel vor.
Der Amöneburger Kreisel ist Bestandteil des Rettungswegekonzeptes bei der Sprengung, weswegen dort größere Verkehrsbehinderungen verhindert werden müssen. Der Verkehr aus der Innenstadt auf der Mainzer Straße wird auf Höhe des Freizeitbads auf den 2. Ring umgeleitet, entweder in den Siegfriedring Richtung B 455 oder in den Theodor-Heuss-Ring in Richtung Biebricher Allee.
Zur Umfahrung der B 263 bieten sich östlich die Route über Siegfriedring, B455 und Boelckestraße und westlich die über Theodor-Heuss-Ring, Biebricher Allee, Kasteler Straße, Mainzer Straße, Amöneburger Kreisel und A 671 an – aus Süden kommend in umgekehrter Richtung. Die Umleitungen sind entsprechend ausgeschildert. Zur Umfahrung der A66 bieten sich nördlich die Route über die Anschlussstelle Erbenheim, B455, zweiter Ring und Biebricher Allee und südlich über die Anschlussstelle Erbenheim, B455, A671, Amöneburger Kreisel, Mainzer Straße, Kasteler Straße und Biebricher Allee an – aus Westen kommend in umgekehrter Richtung.
Zusätzlich muss an der Anschlussstelle Biebrich aufgrund der Unterschreitung der 250-Meter-Sprengzone der eingerichtete U-Turn auf der A 66 von der Biebricher Allee in Fahrtrichtung Westen/Rheingau gesperrt werden. Wer von der Biebricher Allee auf die A66 in Richtung Rheingau fahren möchte, muss die bestehende Abfahrt über die Henkellstraße nutzen.
Auskünfte am Bürgertelefon
Für Rückfragen hat die Stadt Wiesbaden seit heute bis Samstag, 6. November, ein Bürgertelefon unter der Nummer 0611/316041 eingerichtet. Dort werden Fragen zur Evakuierung, Straßensperrungen und der Sprengung beantwortet. Das Telefon ist am Freitag von 7.45 bis 18 Uhr besetzt sowie am Samstag von 6.45 Uhr bis zum Ende der Maßnahme. Die Stadt beantwortet die häufigsten Fragen, auch zu Straßensperrungen, außerdem unter www.wiesbaden.de/salzbachtalbruecke.
Auswirkungen auf Busverkehr
In Richtung Biebrich beziehungsweise Mainz werden die Busse der Gemeinschaftslinien von ESWE Verkehr und der Mainzer Mobilität umgeleitet. Ab der Ersatzhaltestelle „Freizeitbad” in der Mainzer Straße, Höhe Hausnummer 121, fahren die Busse der Linien 3, 6, 33 und Einsatzwagen weiter über Theodor-Heuss-Ring, Biebricher Allee und Kasteler Straße. Ab der Haltestelle „Kasteler Straße” fahren die Linien wieder planmäßig ihre Haltestellen an. In Richtung Wiesbaden verkehren die ESWE-Busse auf dem regulären Fahrweg. Ab Freitag, 5. November, etwa 18 Uhr, bis Samstag, 6. November, etwa 8 Uhr, gilt ebenfalls die vorgenannte Umleitung. Ab Samstag, 6. November, etwa 8 Uhr, bis Sonntag, 7. November, etwa 24 Uhr, wird der Linienverkehr für beide Richtungen, wie folgt geregelt: Die Linien 6, und 33 werden nach der Haltestelle „Wiesbaden Ost”, umgeleitet über die Kasteler Straße, Biebricher Allee, Theodor-Heuss-Ring und über die Rampe zur Ersatzhaltestelle „Freizeitbad” oberhalb des Haupteingangs Freizeitbad. Anschließend verkehren die Linien auf ihrem regulären Fahrweg. Die Linie 34 verkehrt über den gleichen Umleitungsweg und bedient ihre regulären Haltestellen. Die Linie 3 fährt ab der Haltestelle „Bunsenstraße” weiter über die Kasteler Straße und folgt dem Fahrweg der Linie 6. Weitere Informationen gibt es an Fahrplankästen an den Haltestellen sowie unter der Rufnummer 0611/450 22-450.Erschütterungen, Staub und Lärm – und 15.000 Tonnen Abbruchmaterial
Noch am Samstagnachmittag rücken zehn 45to-Kettenbagger, fünf 75to-Kettenbagger sowie drei Radlader und eventuell drei Dumper an, um die gesprengte Betonbrücke zu zerkleinern. 15.000 Tonnen Abbruchmaterial (Beton + Stahl) müssen verarbeitet werden. Insgesamt etwa 25 Arbeiter werden an dem Wochenende im Einsatz sein. Insbesondere die Bereiche der Bahngleise und der Bundesstraße B 263 stehen im Fokus. Ebenso wie am Sprengtag selbst bittet die Niederlassung West der Autobahn GmbH die Bevölkerung aus Sicherheitsgründen auch am Sonntag dem Sicherheitsbereich fernzubleiben.
Gearbeitet wird im Zeitraum von Samstagnachmittag bis Samstagabend 23 Uhr und am Sonntag von 8 bis 20 Uhr. In diesem Zeitraum muss am kommenden Wochenende mit Lärm gerechnet werden, die Nacht von Samstag auf Sonntag wird aber ausgespart. Durch die sich unmittelbar anschließenden Arbeiten wird das Ziel verfolgt, die Bahngleise zum Wiesbadener Hauptbahnhof nach Möglichkeit noch vor Weihnachten freigeben zu können. Bis Mitte Dezember dieses Jahres sind im Bereich der restlichen Brücke weitere lärmintensive Arbeiten erforderlich, beispielsweise das Zerkleinern und Verladen von Brückenteilen. Sonntage werden dann aber ausgespart. Zu rechnen ist mit Lärm im Zeitraum Montag bis Samstag von morgens (c.a. 6/7 Uhr) bis abends (tlw. bis 22 Uhr). Die Niederlassung West der Autobahn GmbH bittet die Anwohner um Verständnis.(Drohnen-)Flugverbot
Am 6. und 7. November, jeweils von 7 bis 18 Uhr, ist – neben den allgemeingültigen Regeln – im Umkreis von 250 Metern um die Salzbachtalbrücke herum sowohl das Starten und Landen von Drohnen als auch das Hineinfliegen in diesen Bereich untersagt.
Abfallannahmestelle meiden
Die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) bitten dringend darum, die Kleinannahmestelle und die Sonderabfallkleinannahme an der Deponie, Deponiestraße 15, am Samstag, 6. November, nicht anzufahren. Aufgrund der Sprengung der Salzbachtalbrücke und der damit verbundenen Straßensperrungen ist mit erheblichen Verkehrsbehinderungen am Amöneburger Kreisel zu rechnen.
Die anderen drei Wertstoffhöfe in Bierstadt, Dotzheim und Nordenstadt sind am Samstag, 6. November, geöffnet. Informationen zu Öffnungszeiten und Annahmebedingungen stehen unter elw.de/wertstoffhoefe/kleinannahmestelle zur Verfügung. Weitere Informationen rund um die Sprengung der Salzbachtalbrücke stehen unter wiesbaden.de/salzbachtalbruecke zur Verfügung.
OB sieht Sprengung als Zwischenschritt zu mehr Normalität
Mit der Sprengung wird eine weitere Etappe auf dem Weg erreicht, der Stadt Wiesbaden wie der Region schnellstmöglich wieder eine intakte Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung zur stellen. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende: „Seit der Havarie der Salzbachtalbrücke musste Wiesbaden ein immenses Aufkommen an zusätzlichen Verkehren verkraften. -Die Sprengung der Salzbachtalbrücke ist ein erster Zwischenschritt zu mehr Normalität: Einige Wochen nach der Sprengung sollen zumindest die Bahngleise und die Zufahrt zur A 671 wieder nutzbar sein.“ Trotzdem bleibe die Verkehrslage in und um Wiesbaden bis zum Wiederaufbau dramatisch: „Die neue Brücke wird hoffentlich Anfang 2023 fertig sein. Das Projekt muss mit höchstem Nachdruck vorangetrieben werden.“
Weitere Infos
Die Autobahn AG beantwortet häufig gestellte Fragen hier, die Stadt Wiesbaden informiert hier, der RMV rund um das Thema ÖPNV hier.