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Über den Jazz hinaus: „Just Music“-Festival zelebriert Lust auf musikalisches Risiko

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Es passiert in Wiesbaden so manches von Weltrang, von dem die Wiesbadener selbst kaum etwas wissen. Das Internationale Jazzfestival „Just Music“ etwa bringt nun zum neunten Mal Künstler und Konzerte in die Stadt, die es in sich haben.  Auch der Austragungsort dürfte bei manchen Einheimischen erst mal Schulterzucken hervorrufen, obwohl das Kulturforum am Schillerplatz – mitten in der Stadt, wohlgemerkt – vielfältiger Schauplatz interessanter Veranstaltungen ist.

Zehn Konzerte der Extraklasse dürfen Connaisseure und Entdecker vom 20. bis 22. Februar erleben. Nach 2007 wird im Rahmen des Festivals auch das „Hessische Jazzpodium“ ausgetragen und der mit 10000 Euro dotierte Hessische Jazzpreis an den aus Polen stammenden Bassisten Vitold Rek verliehen. „Jazzprominenz hat sich angesagt, Sektgläser klingen und die Hütte glänzt“, heißt es in der Ankündigung. „`Beyond Jazz Festival´  – das bezieht sich weniger auf den Sekt als auf die Tatsache, dass wir Musik präsentieren, für die das Wort `Jazz´ zu eng geworden ist, die aber dennoch seinen unerschöpflichen Energiereserven verbunden bleibt“, sagen die Organisatoren Raimund Knösche, auch bekannt und aktiv als „Jazz-Architekt“, und Uwe Oberg: „Die Lust am musikalischen Risiko und am Neuen stehen weiterhin im Vordergrund.“ Das Festival ist auch 2014 international besetzt, mit Fokus auf die hessische Jazzszene,

Allein die Lektüre der Bandbeschreibungen verspricht Aufregendes: „Industrial ist ein Stichwort für den Sound der Band, lassen doch gleich drei Stromgitarren die Bühne erzittern. Bei allem spacigen Krach transportieren die Kompositionen jedoch auch rhythmische sowie melodische Frische und entwickeln einen Drive, dem man sich nicht entziehen kann,“ heißt es zum Beispiel über Yahoos & Aliens, die am Freitag auftreten. Wie abgefahren soll das erst live werden?

Nicht weniger faszinierend klingt die Beschreibung von Myra Melford als „schillernde Pianistin, deren Klangkosmos weder stilistische noch technische Grenzen kennt und dabei doch ganz leicht und zugänglich bleibt.“ Und es geht ähnlich neugierig machend weiter bei den Aussichten auf Auftritte etwa der deutsch-dänischen Band Hütte, der deutsch-amerikanisch-niederländischen Formation RkeT oder Silke Eberhards Gruppe Posta Lotsa. Nachdem Vitold Rek den Hessichen Jazzpreis entgegen genommen hat, wird er mit Opus Absolutum auftreten. Chef jazzt selbst heißt es zum Finale. Uwe Obergs Lacy Pool beendet das Festival.  www.justmusic-festival.de (dif)