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Editorial März-sensor: Die Welt steht Kopf …

Die Welt steht Kopf,

liebe sensor-Leser:innen. Seit einem Jahr nun schon. Am Freitag, dem 13., im März 2020 trat Corona, SARS-CoV-2, Covid-19, trat „die Pandemie“ in unser aller Leben. Spätestens an jenem Tag, als der erste „Lockdown“ verkündet wurde – in Wiesbaden auf Pressekonferenzen vormittags im Rathaus, nachmittags in der Staatskanzlei -, war es für uns alle vorbei mit dem Leben, wie wir es bisher kannten, lebten, liebten und in dem wir uns – vielleicht sogar ein wenig zu bequem und zu gewiss – eingerichtet hatten. Seither ist nichts mehr, wie es war. Vieles ist passiert und geschehen. Viel Schlimmes und Schreckliches. Aber auch einiges Schönes und Spannendes.

Jeder von uns hat sein ganz persönliches erstes – es wird nicht das letzte gewesen sein – Pandemie-Jahr erlebt. Wir haben aber auch alle zusammen unser erstes Pandemie-Jahr erlebt. Mit Höhen, Tiefen, Sorgen, Hoffnungen, Erwartungen, Enttäuschungen, Geduld/Ungeduld, Verständnis/Unverständnis.

Pünktlich zum Jahrestag hat „die“ Politik erkannt, dass „wir“ die Schnauze voll haben von Corona. Ist doch wahr! Wahr ist aber auch: Corona lässt sich nicht einfach weg„wollen“. Das Virus macht, was es will. Ob wir wollen oder nicht. Ebenso wahr ist: Mit Corona lässt/ließe sich längst differenzierter umgehen. Das können und sollten „wir“ von „der Politik“ für das nun beginnende zweite Pandemie-Jahr erwarten.

Zu meinem persönlichen Pandemie-Rezept gehört es, Corona zwar die nötige, aber nicht die ausschließliche Aufmerksamkeit zu widmen. Die Pandemie ernst zu nehmen, mich und mein Leben aber nicht von ihr beherrschen zu lassen. Es gibt doch weiterhin noch so viel anderes, dem wir uns widmen sollten. So halten wir es auch mit dem sensor, der – wegen Corona, warum sonst – nun einen Monat später in „sein“ neues Jahr (durch)startet. Danke für die Geduld!

Ein sensor, der zum Umdenken und neu Denken und – warum nur gezwungenermaßen, warum nicht aus eigenem Antrieb? – zum Dinge auf den Kopf stellen anregt. Mit fantastischen Geschichten voller Beispiele, wie wir – nicht allein wegen Corona, aber vielleicht befeuert durch Corona – Dinge fortan anders, im besten Fall besser, machen können. Die Zeit ist reif für, zum Beispiel, eine Besserwirtschaft. Wir spüren das verstärkt in unserer Stadt. Aber auch für Besserkultur, Besserverkehr, Besserwohnen, Besserleben erscheinen mir die Umstände und Signale, die Worte und Taten, günstiger und vielversprechender denn je. Am Ende gar für ein Besser-Wiesbaden?

„Ich glaube, der Wind of Change weht durch die Stadt“, meinte ich neulich euphorisch zu meiner Frau, als ich von einem (digitalen) Treffen zu schon wieder einem aufregenden Projekt kam, das ich vorerst noch für mich behalten muss. Was wir an aufregenden Projekten nicht für uns behalten müssen, davon lesen Sie in diesem sensor. Nun weiß ich auch zu gut, dass aufregende Projekte in dieser Stadt gerne wieder zerredet werden oder schon wieder im Keim erstickt werden, bevor sie zum Gesprächsstoff werden. Aber im Moment, so kommt es mir vor, weht der Wind der Veränderung vielleicht doch stark genug, dass mehr drin ist als laue Lüftchen.

Wie die Segel künftig gesetzt werden in Wiesbaden, haben auch Sie in der Hand. Bei der Kommunalwahl am 14. März. Jede Stimme zählt. Ihre Stimme zählt!

„Zusammen“ ist eines der schöneren Worte, die im Pandemie-Jahr 1 eine Renaissance erlebt haben. Indem wir auf Abstand zueinander gehen mussten, sind wir zusammengerückt. Im persönlichen Umfeld. Und – zumindest der Teil, der sich nicht von Spaltern anstecken oder vereinnahmen ließ – als Gesellschaft. Bleiben wir dabei!?

Dirk Fellinghauer, sensor-Windmaschine