Direkt zum Inhalt wechseln
|

Führungswechsel in der Stadt: Neue Wiesbaden-Köpfe in Spitzenpositionen – Hier geht´s zur Vorstellungsrunde!

Von Dirk Fellinghauer.

Fotos Annika List, kunst.hessen.de, Sergej Tan, Wonge Bergmann, Kulturfonds, Handwerkskammer, Landeshauptstadt Wiesbaden, Arne Landwehr, privat.

Zahlreiche Spitzenpositionen in Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft wurden und werden derzeit neu besetzt. Auf zur Vorstellungsrunde der neuen Wiesbaden-Köpfe!

Neue Besen kehren gut, sagt man. Ob dies für die zahlreichen neuen Gesichter gilt, die in den letzten Monaten Spitzenpositionen in unserer Stadt und für unsere Stadt übernommen haben oder dies in nächster Zeit tun werden, wird sich herausstellen (siehe auch sensor-Editorial „Welche Besen kehren besser?“). Wir schauen erst mal, wer die „Neuen“ in Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft so sind, wo sie herkommen und vor welchen Herausforderungen sie stehen. Und begrüßen alle mit einem: Herzlich Willkommen in Wiesbaden und gutes Gelingen für Wiesbaden!

Museum Wiesbaden

Dr. Andreas henning, Direktor Museum Wiesbaden

Eine mit besonderer Spannung erwartete Personalie wurde kurz vor Weihnachten verkündet: Dr. Andreas Henning wird neuer Direktor des Museums Wiesbaden. Der gebürtige Berliner, Jahrgang 1969, wechselt von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in die hessische Landeshauptstadt. Sein neues Amt in dem Zweispartenhaus für Kunst und Natur an der Friedrich-Ebert-Allee, gegenüber vom RMCC, tritt er zum 1. März an. Er folgt auf Dr. Alexander Klar, der das Museum an der Friedrich-Ebert-Allee, gegenüber RMCC, neun Jahre lang geleitet hatte und seit August  2019 die Hamburger Kunsthalle führt. Dienstherin ist Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. Sie schickt  Henning mit Vorschusslorbeeren ins Rennen: „Seine fachliche Versiertheit und große Erfahrung spricht aus zahlreichen Sonderausstellungen, Forschungs- und Vermittlungsprojekten.“ Ganz besonders gut gefallen hätten der Auswahlkommission seine engagierten Ideen dazu, wie sich ein neues Publikum für das Museum begeistern lässt – sein „gutes Gespür dafür hat, wo er die Leute abholen kann, die vielleicht noch nicht oder nur selten ins Museum gehen.“ Er habe auch spannende Ansätze dafür, „wie sich neue Medien für die Vermittlung nutzen lassen und wie die beiden großen Schwerpunkte des Landesmuseums, Kunst und Naturgeschichte, enger verzahnt werden können.“ Hennings Amtsvorgänger Klar gelang es, die Besuchszahlen des Museums kontinuierlich zu steigern – auf fast 113.000 im Jahr 2018 und rund 145.000 im Jahr für 2019. Als Erwartung an den neuen Chef des Hauses formulierte die Ministerin, dass dieser den begonnen Weg mit viel Schwung fortführe.

„Dieses Haus steht für Inspiration“, sagte Dr. Andreas Henning, der Kunstgeschichte und Germanistik studierte und an der FU Berlin promovierte und außer an seinem letzten Wirkungsort an der Casa die Goethe in Rom und der Staatsgalerie Stuttgart arbeitete. Er wolle mit allen Beteiligten die Strahlkraft der Dauerausstellungen weiter steigern und zugleich nach vielfältigen Wegen der Zugänglichkeit suchen. Sein Anliegen, „Kunst und Natur noch mehr miteinander ins Gespräch zu bringen“, sieht er als „Chance, dass das Museum Wiesbaden sich immer wieder in aktuelle Fragen der Gegenwart einbringen kann und als Ort der Reflexion fungiert.“

City-Manager

Axel Klug, City-Manager

Kaum weniger gespannt waren viele auf die Besetzung eines Postens, den es in der Stadt bisher gar nicht gab: Axel Klug ist neuer City-Manager in Wiesbaden – er kommt aus Mainz. Das ist das Ergebnis eines nach Angaben der Stadt „aufwändigen Bewerbungs- und Auswahlverfahrens“ mit 51 Bewerbungen. Am 3. Februar wird er die Stelle des Wirtschaftsförderers mit Spezialgebiet „Innenstadteinzelhandel“ im Referat für Wirtschaft und Beschäftigung antreten. Axel Klug hat sich in den vergangenen sechs Jahren bei der Wirtschaftsförderung der Stadt Mainz durchgehend mit dem Thema „Einzelhandel“ beschäftigt. Besonderes Geschick habe er dabei im Vernetzen unterschiedlichster Akteure bewiesen, heißt es. In Wiesbaden soll er zukünftig zentraler Ansprechpartner und Kümmerer für die Innenstadteinzelhändler sein und Konzepte zur Attraktivitätssteigerung der City-Einkaufslagen entwickeln. Sicher nicht schaden, um einen Draht zu den Wiesbadenern zu finden, kann für den designierten City-Manager auch sein Faible für Wein. Axel Klug hat eigene Start-up-Erfahrung mit dem von ihm ins Leben gerufenen und betriebenen Portal winemaker-macher.de, das sich mit Changemanagement für die Weinwirtschaft beschäftigt, und dem Spin-Off-Portal StadtLandWein-Events.

Um seine neu geschaffene Stelle mit Leben zu erfüllen, will er zunächst „die verschiedenen Akteure im innerstädtischen Einzelhandel und ihre Vorstellungen und Wünsche kennenlernen“. Ein City-Manager kann den Wandel der Innenstädte allein nicht aufhalten, er kann jedoch in diesem Wandlungsprozess – der nicht nur Wiesbaden trifft – positive Impulse setzen, so lautet die offiziell formulierte Erwartungshaltung. Es gehe primär um die Vermeidung von Leerständen und um einen guten Mix aus Handel und Gastronomie, gepaart mit Veranstaltungen mit Anziehungskraft für die Einwohner Wiesbadens und Einkaufende aus dem Umland. Wie Axel Klug das alles anpackt, bleibt abzuwarten. Dass er zumindest einen Teil der riesigen Herausforderungen packt, ist zu hoffen. Wer mit ihm ins Gespräch kommen soll, kann ihn künftig unter der Servicenummer der Wirtschaftsförderung (0611) 313131 erreichen.

Task Force Innenstadt – Kaufhaus- und Center-Chefs

Ins Gespräch kommen sollte und wird der City-Manager sicher auch mit der von der IHK initiierten „Task Force Innenstadt“, die kurz vor Weihnachten ihre Arbeit aufgenommen hat und sich künftig monatlich treffen will, um beim Thema zusätzlich Dampf zu machen. „Wir wollen die aktuellen Aktivitäten der Stadt flankieren, Energien aus der Wirtschaft bündeln und zusätzliche Impulse für die Innenstadt setzen“, erklärt IHK-Hauptgeschäftsführerin Sabine Meder. Schließlich sei die Stadtmitte auch ein Gradmesser für die Lebensqualität, das Image und die Außenwahrnehmung Wiesbadens. Prädestinierte Gesprächspartner für den City-Manager sind auch die Chefs der Warenhäuser und Shoppingcenter in Wiesbaden, wie der in Sachen Zukunft der Innenstadt äußerst energisch auftretende und – zum Beispiel beim Task-Force-Auftakttreffen – Klartext redende Galeria-Karstadt-Kaufhof-Geschäftsführer Thoma Bollmeyer, der neue Leiter des Luisen-Forums, Andreas Dörr, und sein Pendant im „Lili“, Robert Klemm, auch wenn dieses etwas abseits der City am Hauptbahnhof liegt. Und auch mit Birgit Knetsch, seit September 2019 Referatsleitung im Bereich Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung, die ihrerseits Steigerung von Attraktivität und Aufenthaltsqualität der Innenstadt ganz oben auf der Agenda stehen hat, wird Klug in regem Austausch stehen.

Industrie- und Handelskammer IHK und Handwerkskammer

Sabine Meder, Hauptgeschäftsführerin IHK
Stefan Füll, Präsident Handwerkskammer

Als neue Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer hatte Sabine Meder mit Wirkung zum 1. Januar 2019 die Nachfolge von Joachim Nolde angetreten, der seit 2003 an der Spitze der Institution mit Sitz im Erbprinzenpalais an der Wilhelmstraße stand. Die Diplomkauffrau (FH), zuvor Geschäftsführerin Finanzen und Organisation bei der IHK Wiesbaden, ist mit beachtlicher Dynamik und Präsenz am Start. Ihre Karriere begann Sabine Meder, die am 2. Februar 52 wird, 1999 bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC in Berlin, es folgten Stationen bei der Landeshauptstadt Potsdam und bei der IHK Frankfurt.

Stefan Füll ist zum neuen Präsidenten der Handwerkskammer Wiesbaden für die Legislaturperiode 2019 bis 2024 gewählt worden. Er folgt Klaus Repp, der zehn Jahre Präsident war. Der 54-Jährige, Meister im Maler und Lackierer-Handwerk, ist Geschäftsführer der Füll Malerwerkstätten und war bereits zehn Jahre Vizepräsident der Handwerkskammer Wiesbaden.

Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung

Aufbruch klingt anders. Eine Ruheständlerin wird Nachfolgerin eines Vorstands, der sich in den Ruhestand verabschiedet. Aber wer weiß, vielleicht passt genau diese Personalentscheidung für eine Institution, deren Hauptaufgabe das Bewahren ist.  „Mit einem Ausstand verabschiedet sich SPIO- und FSK-Geschäftsführerin Christiane von Wahlert in den Ruhestand“, war in einer Veröffentlichung vom 1. März 2019 auf der SPIO-Homepage zu lesen. Dieser Ruhestand währte nicht lange: „Seit 1. Dezember 2019 ist Christiane von Wahlert neuer Vorstand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden“, meldete die in Wiesbaden ansässige Stiftung, die auch das gleichnamige Kino betreibt.

Christiane von Wahlert, Vorstand Murnau-Stiftung

Von Wahlert war die letzten 20 Jahre Geschäftsführerin der beheimateten SPIO (Spitzenorganisation der Filmwirtschaft) und der FSK (Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft). Zuvor war die studierte Sozialwissenschaftlerin im Bildungs- und im Kulturbereich tätig. Christian Sommer, Vorsitzender des Kuratoriums der Murnau-Stiftung, freut sich auf „eine qualifizierte Persönlichkeit, die mit der Filmbrache bestens vertraut und vernetzt ist“. Und die natürlich keineswegs von gestern und durchaus zukunftsoffen ist, wie sie zu verstehen gibt: „Glücklicherweise ist die Sicherung, Digitalisierung und Zugänglichmachung des Filmerbes mittlerweile als vordringlich öffentliche Aufgabe erkannt“.  Ihr Vorgänger Ernst Szebedits wird in seinem Ruhestand keineswegs untätig sein. Neben sicher manch anderen Aktivitäten ist und bleibt er Vorsitzender des Kulturbeirats Wiesbaden.

Stadtbibliotheken

Dr. Wolfgang Runschke, Leiter Stadtbibliotheken

Die Stadtbibliotheken der Landeshauptstadt haben seit August 2019 eine neue Leitung: Dr. Wolfgang Runschke. Der vorherige Abteilungsleiter in der Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt trat die Nachfolge von Irene Friedrich-Preuß an. Kulturdezernent Axel Imholz erklärte: „Die neue Leitung hat, neben den operativen Leitungsaufgaben, die Verantwortung für die strategische Weiterentwickelung der Bibliotheken sowie der Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zu bibliotheksaktuellen Themen wie Digitalisieren, Vermittlung von Medienkompetenz, Kundenorientierung.“ Zu den Stadtbibliotheken der Landeshauptstadt Wiesbaden gehören neben der Zentral- und der Musikbibliothek in der Mauritius-Mediathek noch sieben Stadtteilbibliotheken und die Fahrbibliothek.

Referat für Bildende Kunst 

Monique Behr, Leiterin Referat für Bildende Kunst

Die Kunsthistorikerin Monique Behr wechselte aus dem Museum für Kommunikation in Frankfurt, wo sie seit 1997 Ausstellungsmanagerin war, nach Wiesbaden. In ihrem Wohnort trat sie zum Jahresanfang 2020 die Nachfolge von Dr. Isolde Schmidt als Leiterin des Referates für Bildende Kunst im Kulturamt an. Ihr Büro hat Monique Behr auf einer Baustelle – dem Kunsthaus am Schulberg, das derzeit saniert wird – bezogen und wird im neuen Amt auch einige „Baustellen“ vorfinden.  Auf sie warten die Sanierung des Kunsthauses, die Begleitung des Umbaus der Walkmühle, die zukünftige Ausgestaltung des Kunstsommers und andere Projekte. Monique Behr, geboren 1965 in Versailles, studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie in Karlsruhe, Heidelberg und Paris.

Kulturfonds Frankfurt RheinMain –

Karin Wolff, Geschäftsführerin Kulturfonds

Nach mehreren Anläufen ist der Geschäftsführer des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, Wiesbadens OB a.D. Dr. Helmut Müller, in den Ruhestand gegangen. Seine Nachfolgerin ist ebenfalls eine a.D.-Politikerin, nämlich die frühere (1999-2008) hessische Kultusministerin Karin Wolff. Die 1959 geborene, gelernte und – nach Studium der Geschichte und Evangelischen Theologie und Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien – von 1986 bis 1995 in diesem Beruf tätige Lehrerin saß von 1995 bis 2019 für die CDU im Hessischen Landtag. Für ihre neue Tätigkeit mag hilfreich sein, dass sie von 2013 bis 2019 Sprecherin ihrer Fraktion für Wissenschaft und Kunst war. „In einem Europa der Regionen wollen wir die starke Position von Frankfurt RheinMain festigen und weithin sichtbar machen. Mit diesem Ziel führen wir die kulturellen Aktivitäten unserer Region enger zusammen und fördern neue Kulturprojekte mit nationaler und internationaler Ausstrahlung“. In der Umsetzung der Philosophie des Kulturfonds, dem seit 2012 auch Wiesbaden als Gesellschafter angehört und von dessen Förderung in der Stadt nicht nur kulturelle Leuchttürme, sondern auch kleinere Einrichtungen und Initiativen profitieren, kann Wolff nun ihre eigenen Akzente setzen. Es wäre schön, wenn sie dabei auch an Helmut Müllers Offenheit, Neugier und Begeisterungsfähigkeit gerade auch für Projekte und Formate jenseits ausgetretener Pfade anknüpft.

Wiesbadener Musikakademie WMA / Wiesbadener Musik- und Kunstschule WKM

Claudia Hölbing, Direktorin Musikakademie

Der langjährige Direktor der Wiesbadener Musikakademie (WMA) und der Wiesbadener Musik- und Kunstschule e.V. (WKM), Christoph Nielbock, ist zum Herbst 2019 aus Altersgründen ausgeschieden. In seine Fußstapfen tritt Claudia Hölbling – und kehrt damit in gewisser Weise zurück. Claudia Hölbling hatte ihre Ausbildung in der Wiesbadener Musikakademie begonnen, vor ihrem Wechsel nach Wiesbaden war sie als Schulleiterin der Musikschule Bad Vilbel und Karben beschäftigt. Kulturdezernent und Musikschulvorsitzender Axel Imholz merkte an: „Die Musikakademie und die Musik- und Kunstschule haben einen hohen Stellenwert im Kultur- und Bildungsleben unserer Stadt und werden von einer Vielzahl der Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern, quer durch alle Altersgruppen, genutzt.“ Diese personelle Entscheidung trage dazu bei, dass die Kontinuität und Zukunftsfähigkeit des Schulbetriebs gesichert sei.

Umweltamt

Dr. Klaus Friedrich wird neuer Leiter des Umweltamtes. Die Neubesetzung zum 1. Mai 2020 wird erforderlich, da die bisherige Umweltamtsleiterin, Dr. Jutta-Maria Braun, in den Ruhestand gehen wird.

Dr. Klaus Friedrich, Leiter Umweltamt

Der Diplom-Geograph und Doktor der Naturwissenschaften arbeitet seit 1993 in verschiedenen Funktionen im Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie. Auf Dr. Friedrich warten vielfältige Aufgaben: Das Umweltamt ist für Luft und Lärm, Abfall, Altlasten und technischer Umweltschutz, Landschaftsplanung, Natur- und Landschaftsschutz, Umweltprüfung und Koordination, Umweltberatung und –information, Klimaschutz und Klimaanpassung, Gewässerschutz sowie Umweltmanagement zuständig.

Ansprechpartnerin Industrieunternehmen

Seit September 2019 finden Wiesbadener Industrieunternehmen bei der Wirtschaftsförderung eine eigene Ansprechpartnerin: Barbara Hoffmann soll zum einen für eine direktere Kommunikation zwischen Industrieunternehmen und Stadtverwaltung sorgen, zum anderen ein Netzwerk für und mit Industrieunternehmen aufbauen, um den Industriestandort Wiesbaden zu stärken. Wiesbaden werde in der Öffentlichkeit mehrheitlich als Dienstleistungs- und Verwaltungsstandort wahrgenommen.

Barbara Hoffmann, Ansprechpartnerin Industrie

Als Industriestandort sei die Stadt jedoch kaum im Bewusstsein – auch bei der eigenen Bevölkerung, wie eine Studie belegte. Und das, wo doch erfolgreiche innovative Industrieunternehmen, Hidden Champions genauso wie Deutschland- oder Europazentralen internationaler Konzerne in Wiesbaden sitzen. Wirtschaftsdezernent Oliver Franz optimistisch: „Wir freuen uns, mit Barbara Hoffmann eine erfahrene Expertin für Wissens- und Technologietransfer, für Innovation und Digitalisierung zu haben, die auch auf Landesebene breit vernetzt ist und neue Impulse mitbringen wird.“

CDU Wiesbaden / SPD Wiesbaden

Aus dem Dauerkrisenmodus hinaus zu neuer Schlagkraft soll die CDU Wiesbaden Ingmar Jung führen. Der Bundestagsabgeordnete wurde Anfang Februar zum neuen Vorsitzenden der Partei gewählt werden, Oliver Franz hatte sein Amt nach Querelen ruhen lassen, Helmut Müller sprang als Interimsvorsitzender ein. Bereits im Sommer 2019 hatte die Wiesbadener SPD Dr. Patricia Eck zu ihrer neuen Vorsitzenden gewählt.

VRM

Zunächst Zuwachs, zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr auch Wechsel an der Spitze der VRM, in der unter anderem auch der sensor erscheint. Zum 1. Januar 2020 wurde Joachim Liebler (55), neben Hans Georg Schnücker (63) und Dr. Jörn W. Röper (63), weiterer Geschäftsführer der VRM-Mediengruppe. Es ist vorgesehen, dass er nach einer Einarbeitungs- und Übergabephase die Nachfolge von Hans Georg Schnücker als Sprecher der Geschäftsführung der VRM Holding GmbH & Co. KG antritt.

Joachim Liebler, Geschäftsführer VRM

Joachim Liebler hat in den letzten 25 Jahren unterschiedliche Aufgaben und Tätigkeitsfelder in verantwortlicher Position für diverse Medienhäuser besetzt. Für die VRM-Mediengruppe soll er insbesondere den digitalen Transformationsprozess, den Aufbau von zielgruppenorientierten neuen Geschäftsmodellen und den Aufbau von Agenturleistungen im Rahmen von VRM Corporate Solutions verantworten. Hans Georg Schnücker begrüßt seinen designierten Nachfolger mit der Einschätzung: „Ich freue mich, dass die VRM mit Joachim Liebler einen kompetenten Fachmann gefunden hat, der aufgrund seiner bisherigen Berufserfahrungen dazu in der Lage ist, das Gute zu bewahren und weiter zu entwickeln und auf der anderen Seite die VRM-Mediengruppe in eine digitale Zukunft zu führen.

vhs Volkshochschule

Der Vorgänger des scheidenden vhs-Direktors wird sein Nachfolger. Mit Ausscheiden des Direktors der Volkshochschule Wiesbaden, Dr. Philipp Salamon-Menger (links), der aus familiären Gründen kurzfristig die Leitung der vhs zum 1. April abgeben wird, wird der langjährige vhs-Direktor Hartmut Boger übergangsweise die Leitung der vhs übernehmen. Dies hat der Vorstand der vhs in seiner Sondersitzung beschlossen. Boger blieb nach seiner aktiven Zeit der vhs eng verbunden, unter anderem durch einen Sitz im Vorstand. Die Stelle für die vhs-Leitung ist bundesweit ausgeschrieben, eine Besetzung ist zum Sommer geplant.

Hessisches Staatsballett

Bruno Heynderickx (rechts), bisher Kurator und Stellvertretender Ballettdirektor des Hessischen Staatsballett, wird ab der Spielzeit 2020/2021 die Ballettdirektion übernehmen. Tim Plegge (Foto unten), seit 2014 Ballettdirektor des Hessischen Staatsballetts, will sich in Zukunft verstärkt seiner choreografischen Arbeit widmen. Er wird als Hauschoreograf mit einer Neukreation pro Spielzeit das Repertoire des Hessischen Staatsballetts weiterhin prägen. Kunstministerin Angela Dorn: „Bruno Heynderickx steht für die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit des Staatsballetts, es ist großartig, dass er bereit ist, die Leitung zu übernehmen.“

„Wir sind Tim Plegge sehr dankbar für die großartige Aufbauarbeit, die er seit 2014 geleistet hat. Gemeinsam mit Bruno Heynderickx hat er das neue Modell des Hessischen Staatsballetts in kurzer Zeit zu phantastischen Erfolgen geführt“, erklären Uwe Eric Laufenberg, Intendant des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, und Karsten Wiegand, Intendant des Staatstheaters Darmstadt: „Wir verstehen Tim Plegges Wunsch und freuen uns darauf, wie Bruno Heynderickx als Ballettdirektor und Tim Plegge als Hauschoreograf den inspirierenden Weg des Staatsballetts auch in Zukunft gemeinsam prägen werden“.

Neuanfang bei der AWO? 

Die skandalerschütterte Arbeiterwohlfahrt Wiesbaden hat am Abend vor dem Druck dieser Ausgabe auf einer nicht presseöffentlichen außerordentlichen Kreiskonferenz ein neues Vorstandsduo gewählt. Der 77-jährige wolfgnag Hessenauer (SPD), von 1989 bis 2007 Wiesbadener Sozialdezernent, und Franz Betz, früher Leiter des Wiesbadener Amtes für Soziales, als sein Stellvertreter sollen die AWO aus der Krise führen und Vorwürfe und Missstände aufarbeiten. Weitere zehn Vorstandsmitglieder sollen bei einer Kreiskonferenz Ende Februar gewählt werden. Die AWO Kreisverbände Wiesbaden und Frankfurt stehen derzeit im Fokus staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen.

Noch mehr Neue

Anna Schoeppe, zurzeit Direktorin des Kuratoriums junger deutscher Film in Wiesbaden, wird neue Geschäftsführerin der HessenFilm und Medien GmbH.  Das gab die Vorsitzende des Aufsichtsrats der HessenFilm, Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn , heute in Frankfurt bekannt. Die 1984 geborene Schoeppe übernimmt zum 1. Mai 2020 die Leitung der hessischen Filmförderung von Günter Schmitteckert. Dieser hatte die Aufgabe im Oktober 2019 für einen Übergangszeitraum nach dem Rausschmiss von Hans Joachim Mendig wegen seines öffentlich geposteten distanzlosen Mittagessen-Fotos mit AfD-Chef Jörg Meuthen, übernommen und kehrt nun zu seinen Aufgaben als Ministerialdirigent im Ministerium zurück.

Mit Nicole Wurthmann hat im Sommer 2019 erstmals eine Frau die Position der Leiterin des Hauptstaatsarchivs in der Mosbacher Straße 55 übernommen.