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Lug, Trug und Hinterlist – Verhalten gestalten … „Behavioural Design Camp“ gibt und diskutiert Einblicke

Lug, Trug und Hinterlist. Wir werden manipuliert, was das Zeug hält. Was geht? Wie geht es? Was geht gar nicht? Das Behavioural Design Camp beantwortet am 25. August in Wiesbaden die Frage, wie Starbucks Kunden dazu bringt, den größten Kaffee zu kaufen, stellt die Frage, ob man Obdachlose wie Tauben behandeln darf und studiert, wie man betrunkene Männer davon abhält, in jede Ecke zu pinkeln. Mit Design. 

Design beeinflusst nicht nur die Ästhetik der Dinge, sondern auch deren Nutzung. Methoden des Verhaltensdesigns wie #Nudging – hier wird das Verhalten von Menschen auf systematische und vorhersagbare Weise beeinflusst – werden sowohl von Unternehmen wie auch zunehmend von Regierungen eingesetzt, um Einfluss auf das Verhalten von Menschen zu nehmen. Diese Anstöße (nudging) erfolgen mit den besten Absichten (Stromsparen, Gemeinwohl etc.). Aber wer entscheidet über den ethischen Kompass nach dem das passiert? Um diese und ähnliche Fragen geht es beim „Behavioural Design Camp“ im Rahmen der „Hessen Design Routes“ am 25. August auf dem Scholz & Volkmer-Campus.

Camp mit Workshop, Diskussion, Open Space

In drei Abschnitten des Camps – Workshop, Diskussion, Open Space – zeigen die Veranstalter anhand vieler Beispiele, welche Methoden es gibt und warum sie funktionieren. Sie wollen aber auch diskutieren, wann aus gut gemeinter Beeinflussung Entmündigung werden kann.

Am Veranstaltungsort, dem Campus an der Schwalbacher Straße und dem Coworking-Space Alte Kliniken – Arbeitsplätze für digitale Kreative, gibt es in den Pausen und nach der Veranstaltung genug Zeit und Raum, um das Thema in Gesprächen zu vertiefen und sich zu vernetzen. Für Essen und Trinken ist natürlich auch gesorgt.

Experten auf dem Podium und im Gespräch

Zwei praxisorientierte Speaker werden das Thema Behavioural Design gemeinsam mit den Teilnehmern durchleuchten:

Jorn Craeghs, Co-Gründer und Leiter der Behavioural Design Academy und Gründer des Sade Studios. Jorn beteiligt sich außerdem als Behaviour Strategist an der SUE Amsterdam und ist spezialisiert auf Storytelling und Verhaltensänderung: https://jorncraeghs.com/about/

.Dr. Matthias Laschke, Post-Doc in der Arbeitsgruppe Ubiquitous Design an der Universität Siegen. Er beschäftigt sich in seiner Forschung mit der Gestaltung transformationaler Objekte (d.h. ‚Pleasurable Troublemakers‘) und persuasiven Technologien innerhalb der Themengebiete Nachhaltigkeit, Prokrastination, Willenskraft, Therapietreue oder Umsicht im Straßenverkehr: http://www.pleasurabletroublemakers.com/about-de/

Das Behavioral Design Camp wird organisiert durch die Teams von Giinco, Supernju und Scholz & Volkmer unterstützt vom Verein zur Förderung der Netzkultur im Rhein-Main-Gebiet e.V., der in den vergangenen Jahren zahlreiche Barcamps in Rhein-Main organisiert hatte.

Tickets gibt es hier über XING – noch bis 5. August zum Early-Bird-Preis von 35 Euro (Studierende 20 Euro), ab dann für 45 Euro (Studierende 25 Euro).

Designfestival als Kreativitätsschau und Plattform

Das Behavioural Design Camp findet statt im Rahmen der Hessen Design Routes. Das Designfestival verwandelt Darmstadt, Frankfurt, Hanau, Offenbach, Wiesbaden (24.08. – 25.08.2018) und Kassel (31.08. – 01.09.2018) an zwei Wochenenden in einen Design-Showroom.  Die zentrale Eröffnung des ersten Wochenendes findet am Freitag, 24. August, um 19 Uhr, in der post-industrielle Kulisse der neuen Location Oststern in Frankfurt statt.  Ziel ist laut Initiatoren „nicht nur die Innovationskraft des Standortes abzubilden und Unternehmen für Design aus Hessen zu begeistern, sondern auch eine Plattform zu schaffen, um mit Multiplikatoren und Kollegen ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen, Aufträge und Jobs zu generieren“. Außerdem soll das Festival alle designinteressierten Besucher einladen, „eine Branche kennenzulernen, die mit ihren Produkten und Lösungen maßgeblich kulturelle und soziale Prozesse formt“. Die fünf Stationen der Wiesbadener Design Route sind hier zu finden. (dif/Bild Scholz & Volkmer)