Von Tamara Winter. Fotos Veranstalter.
Dieses Wochenende steht ganz im Zeichen der Kreativität, und so abwechslungsreich wie das Wetter gerade ist, sind auch die vielen Events der Stadt. Neben der 5. Wiesbadener Nacht der Trommeln, wird am Samstag auch die Kurze Nacht der Galerien und Museen gefeiert. Einige kulturelle Institutionen laden dazu in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt zum kostenlosen Besuch in ihre aktuellen Ausstellungen ein. Um Zusammenarbeit geht es aber auch bei der see-Conference #11 zur Visualisierung von Informationen, die visionären Denkern eine Plattform bietet, sich zu informieren, auszutauschen, weiterzuentwickeln und nicht zuletzt auch, um zu feiern – und das ganze mit sensor als Medienpartner! Gespannt sein dürft ihr auch auf das „neue“ c/o*, das heute zur Party bittet, und auf den Skateshop Mosaic, der am Samstag Eröffnung feiert.
FREITAG
Homecoming-Dreier: Willkommen daheim! Drei Bands ganz unterschiedlicher Natur, die eines gemeinsam haben: Sie bestehen (überwiegend) aus Musikern, die aus Wiesbaden stammen, aber auszogen, ihr Glück in Berlin zu suchen. Nun hat sie das kollektive Heimweh gepackt, und sie haben sich gemeinsam auf den Weg nach Wiesbaden gemacht, um heute im Schlachthof freudiges Wiedersehen und -hören zu feiern und zu präsentieren, was sie in Berlin so treiben. Das fanatastische Homecoming-Dreierpack besteht aus Youloosie, Johann und Kaya Ky und ist heute ab 19 Uhr im Schlachthof-Kesselhaus anzutreffen.
Eh ich mich uffreech, is mir’s lieber egal: Unter diesem Titel stellt die Kabarettistin, Autorin und Sängerin Ulrike Neradt um 19.30 Uhr im Theater im Pariser Hof im Rahmen eines bunten Abends mit Mundartlesung die Hessische Lebensphilosophie vor. „Den Spruch sollte man sich auf der Zunge zergehen lassen wie ein Stück Sahnetorte“, schreibt die Künstlerin im Vorwort Ihres gleichnamigen Buches. Wann immer „Uffreechung“ in ihrem Leben droht, ruft sich die multitalentierte Rheingauerin diesen Spruch in Erinnerung. Damit die „Uffreechung“ noch besser gelingt, bringt Neradt die Wiesbadener Kultband „Best Age“ mit, die mit schmissigen Hits aus den 80ern und 90ern zusätzlich für Stimmung sorgt und perfekt zum heimatlich-frivolen Ton der Kabarettistin passt. Ein absolutes Muss für alle Hesseköpp’!
Jamie-Cullum-Empfehlung: Jamie Cullum bescheinigt ihm “spektakuläres Talent” – und die Vorfreude ist groß auf das Konzert heute Abend: Marc O’Reilly im heimathafen. Mit eingehender akustischer Tiefe, einer äußerst tighten Band und schier tobender, musikalischer Freude bewegt sich der irische Songwriter zwischen wilden Blues-Elementen und gefühlvollem Gesangs-Folk. Los geht’s um 20:00h und der Eintritt ist frei (Hut geht rum).
Total abgedrehtes, vrtuelles Liebesabenteuer: Die Komödie „Gut gegen Nordwind” . Ein einziger falscher Buchstabe in der Adresse lässt Emmis E-Mail irrtümlich bei Leo landen. Doch aus nichtssagendem Geplänkel entwickelt sich langsam eine ganz besondere Brieffreundschaft auf dem Daten-Highway. Die bittersüße Komödie im Internet-Zeitalter „Gut gegen Nordwind“ nach dem Bestseller von Daniel Glattauer wird um 20 Uhr als Bühnenfassung im Theater Kammerspiele aufgeführt und am Samstag zur gleichen Zeit wiederholt. Die Bühnenfassung entwickelte der Autor gemeinsam mit Ulrike Zemme, der ehemaligen Dramaturgin des Wiener Burgtheaters. Die gleichnamige Romanvorlage gilt als „einer der zauberhaftesten und klügsten Liebesdialoge der Gegenwartsliteratur“, wie DER SPIEGEL schreibt und kann daher nicht oft genug verarbeitet werden. Liebesgefühlen auf eine ganz eigene Art.
Raus? Nein, drinnen bleiben: Nachdem im Winter im c/o* in der Moritzstraße 52 fleißig renoviert wurde, ist endlich auch der Frühling in der Stadt angekommen. Bevor aber die Biergartensaison beginnt, wollen wir drinnen nochmal richtig feiern. Für die Musik – in etwa Soul, Sixties, Soundtracks, Indie, Rock, Electronica und HipHop sorgt Lonely Agent (Secret Agents Club). Die Party „Play Time“ steigt ab 21.00 Uhr im C/O*, wo sonst!
Nichts als die Wahrheit: Das kuenstlerhaus43 wird zum Wahllokal. Münchhausen ist auf Stimmenfang. Das Publikum wird ab 20 Uhr Zeuge, mit welchen Wahrheiten der Baron um ein politisches Amt wirbt. Seine Worte verbiegen Balken. Er fabuliert das Blaue vom Himmel wie gedruckt. Generationen werden von ihm verzaubert. Auf dem Mond & der Kanonenkugel. Die Zuschauer lauschen dem gewitzten, phantasievollen Erzähler Münchhausen. Hat er wirklich mit seinem Flug auf der Kanonenkugel den Fall der Berliner Mauer verursacht? War er der erste Mensch auf dem Mond? Muss die Geschichte umgeschrieben werden? Auf welcher Seite steht das Publikum? Die Zuschauer des Abends haben die Wahl!
Einflüsse aus Weltmusik, Rock, Neo Soul, Klassik und Hip Hop: Die Musik des jungen fünfköpfigen Ensembles um den Pianisten Jan Felix May ist außergewöhnlich, sie spielt mit den Genres und Kategorien, greift die Tradition auf, lässt sie teils wieder fallen, um dann eigener Inspiration freien Raum zu geben. Stilistisch ist sie hauptsächlich aus dem Jazz heraus entstanden, was man an den zahlreichen Improvisationen hört. Die pulsierende Energie und Lebendigkeit im Zusammenspiel der Musiker lässt bei jedem Auftritt Neues entstehen, das die Spieler selbst immer wieder fasziniert und überrascht. Eine gute Gelegenheit, sich davon zu überzeugen und begeistern zu lassen, gibt es ab 20 Uhr im Walhalla Studio-Theater.
Ein Prosit auf die DJs au Canal: Ab 21 Uhr wird in der gechillten Weinbar Canal du Midi gefeiert! Die DJs au Canal Afrit und Flysolo werden die sogenannte Vollcontact Lounge mit satten Beats aus 60s, 70s, Jazz, Funk, Soul und Trash versorgen – und was gibts dazu? Natürlich die besten Weine der Region! Der Eintritt ist frei.
SAMSTAG
Eine der Größten: Die see-Conference #11 als Konferenz zur Visualisierung von Informationen wird, mit sensor als Medienpartner, ab 10 Uhr in der großen Halle des Schlachthofs stattfinden. Von der Agentur Scholz & Volkmer veranstaltet, ist sie seit über zehn Jahren eine der wichtigsten Designkonferenzen Deutschlands. Seit jeher präsentiert sie aktuelle Trends aus der Welt der „Visualisierung von Information“ und gewähren so Einblicke in Themenbereiche wie Design, Architektur, Performance, Film, Kunst, Technik, Forschung und Kommunikation. Die Konferenz ist ausverkauft, rund 800 Teilnehmer aus ganz Deutschland und darüberhinaus werden die Schlachthof-Halle bis auf den letzten Platz füllen – aber: es gibt auch ein Rahmenprogram. Zur anschliesßenden Party im 60/40 sind ebenso alle willkommen wie zum „Open Day“ am Sonntag nach der Konferenz bei Scholz & Volkmer, bei dem auch noch einige der Redner dabei sein werden, und zur visionären Intervention an der Schwalbacher Straße mit virtuellen Blicken in die Zukunft. Details zum Programm bekommt man über die Homepage der see-Conference: www.see-conference.org
Neuer Skateshop: Der MOSAIC SHOP Wiesbaden öffnet seine Pforten und lädt ab 12 Uhr zum Opening ein – ein cooler Skateshop, in dem es aber natürlich auch Klamotten, Schuhe und Accoires gibt. Vor Ort in der Luisenstraße 17 gibt es Kaffee & Kuchen. Abends wird dann ab 20 Uhr im Heaven am Sedanplatz weitergefeiert. Dort legt als Freund des Hauses NERVOUS NILS bei der Shop Opening Party auf. „Im Shop könnt ihr euch vorab Getränkegutscheine abholen, damit es auch keine Ausreden gibt es nicht ordentlich krachen zu lassen. www.mosaic-shop.de
Workshop zur gewaltfreien Kommunikation: Der Infoladen im Hinterhof der Blücherstraße 46, bietet ab 14 Uhr ein Einsteiger-Seminar zum Thema „Gewaltfreie Kommunikation“ als Kommunikations- und Konfliktlösungsmethode nach Marshall Rosenberg an. Dem amerikanischen Psychologen nach, haben wir Menschen in der westlichen Welt ein Sprachproblem. Anstatt unsere Gefühle und Bedürfnisse klar zu äussern, denken und reden wir meist in Form von Urteilen, Verurteilungen, Schuldzuweisungen, Kategorisierungen. Ein Schwerpunkt des Workshops soll die Kommunikation bei der Arbeit in Gruppen und Projekten sein, um bestenfalls vorbeugend Konflikten begegnen zu können. Im Anschluss ist noch ein gemütliches Beisammensein mit Freunden vorgesehen. Anmeldung unter: infoladen-wi@riseup.net
Satanische-Verse-Lesemarathon: Das Hessische Staatstheater bringt Salman Rushdies Roman “Die satanischen Verse” auf die Wartburg-Bühne. Nach einem Regie- und Besetzungswechsel wurde die Premiere um eine Woche verschoben und soll nun am 19. Mai, unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen, stattfinden. Auf den Autor des Romans ist auf Grundlage einer Fatwa aus dem Jahre 1979 bis heute ein Kopfgeld von mittlerweile fast 4 Millionen Dollar ausgesetzt. “Jeder kennt den Skandal, aber kaum jemand hat den Roman wirklich gelesen”, sagt das Staatstheater. Deshalb sind nun mitten in den Proben Interessierte an diesem Samstag, den 16. April, von 16 bis 21 Uhr in die Wartburg eingeladen, den Roman selbst kennenzulernen. In einem mehrstündigen Lesemarathon tauchen Zuhörerinnen und Zuhörer mit Mitgliedern der Schauspielsparte gemeinsam in Salman Rushdies magischen Roman ein. Der Besuch des Lese-Marathons ist, bei freiem Eintritt, für einen Zwischensprint von wenigen Minuten oder die gesamte Strecke von fünf Stunden möglich. Kommen und Gehen erlaubt! Ob kurz oder lang: Aus Sicherheitsgründen ist ein Personalausweis vorzuzeigen.
Kurze Nacht der Galerien und Museen: Mit Beginn des Frühjahrs laden die Wiesbadener Galerien, die Museen, der Nassauische Kunstverein (NKV) in der Wilhelmstraße, der Verein zur Förderung künstlerischer Projekte im Bellevue-Saal, die Kunsthaus AG und andere kulturelle Institutionen in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Wiesbaden zum kostenlosen Besuch in ihre Ausstellungen ein. Die „Kurze Nacht der Galerien und Museen“ fand jahrelang am letzten Wochenende im März in der Nacht von Samstag auf Sonntag statt und am Ende steigt eine gemeinsame große Abschlussparty. Inzwischen weicht man auch gerne auf den April als Veranstaltungsmonat aus, aber gefeiert wird trotzdem! Aber nicht zu lange, denn am Sonntag locken nochmal die offenen Ateliers im Kunsthaus.
Trommel- und Musik-Event von Freunde Afrikas: Ein Abend für die Sinne mit heißen Rhythmen aus Afrika wird ab 19 Uhr im Tattersall, Lehrstraße 13 gefeiert. Es ist nicht nur ein Bühnenprogramm mit vielen Höhepunkten für die Gäste geplant, sondern es wird auch köstliche Cocktails und afrikanische Gerichte geben. Neben den traditionellen Sounds Westafrikas wird sich mit Percussion von „Drummit“ auf die Spuren afrikanischer Trommelmusik begeben, die Trommelgruppe „Freunde Afrikas“ spielt mit Meistertrommler Tonton aus Guinea und „Bateria Caipirinha“ präsentieren waschechte Samoamusik.
SONNTAG
Virtual-Reality-Blicke in die Zukunft: Wir setzen die Zukunftsbrille auf und schauen auf das Wiesbaden von morgen. Das Projekt Bilder der Zukunft nimmt am Tag nach der see-Conference in Wiesbaden die Schwalbacher Straße ins Visier. Wie wollen wir in Zukunft leben? Wie verbinden wir Wiesbadens Mitte mit dem Westend? Mit Virtual-Reality-Brillen könnt Ihr einen Blick in die Zukunft werfen. Basierend auf aktuellen 360°-Aufnahmen und Bildretusche wurden Zukunftsbilder in das aktuelle Straßenbild integriert und dadurch als virtuelle Realität erfahrbar gemacht. Und Ihr seid herzlich eingeladen von 15 bis 17 Uhr in der Schwalbacher Straße 59-61.
Entdeckungstour durchs Westend: Zunächst sollte westlich der Schwalbacher Straße ein Landhausviertel entstehen, doch dann beantragte Bürgermeister Fischer 1860 das Enteignungsverfahren, um die noch in der Stadt verbliebenen Bauern dort anzusiedeln, damit ihre Misthaufen den Kurbetrieb nicht mehr störten. In der Zwischenzeit ist im inneren und äußeren Westend viel passiert und kaum noch eine Spur von den damaligen baulichen Maßnahmen zu sehen, oder? Kultour und mehr macht mit Rainer Niebergall eine weitere Entdeckungstour durch Wiesbaden. Diesmal gibt es ab 15 Uhr einen spannenden Gang durchs Westend, der vor dem Georg-Buch-Haus, Wellritzstraße 38 startet. Die Entdeckungsreise dauert etwa 2 ½ Stunden und endet auf dem Elsässer Platz. Die Teilnahme kostet 8,00 Euro und Karten sind vor Ort zu haben, Anmeldung unter Telefon 0611 507427.
Jetzt seid ihr dran: Das Theaterprojekt „Flucht nach vorn“ von und mit jungen Leuten aus Wiesbaden wird mit Schülerinnen und Schülern, Flüchtlingen und Alteingesessenen, Freunden und neue Gesichtern auftreten. Nicht, wie ursprünglich angekündigt in der Wartburg, sondern um 18.30 Uhr im Christian-Zais-Saal des Kurhauses. Sie alle erfinden, spielen, gestalten ein Theaterstück für die Staatstheaterbühne – und alle sind eingeladen mitzumachen. Was ihr schon immer ausprobieren wolltet, was endlich mal gesagt, gezeigt, gespürt werden muss – hier findet ihr die Zeit, den Raum und die Bühne dafür. Natürlich begleiten euch die Profis vom Theater bei der Suche nach dem Stoff, aus dem unsere Theaterträume sind – Stephan Rumphorst und Alexander Beisel sind seit vielen Jahren im Schauspiel, Regiefach und in der Theaterpädagogik tätig. Sie leiten die Proben und sind jetzt schon sicher: da kommt eine Menge Spaß und jede Menge spannende Erfahrungen auf euch zu.
Drei musikalische Werke zu gunsten der Orgelsanierung: Die Evangelische Ringkirchengemeinde lädt ab 18 Uhr zu einem Konzert in die Ringkirche ein. Da die große Orgel der Ringkirche zur Sanierung ausgebaut ist, erklingen neben dem Orgelpositiv auch das Cembalo und der Konzertflügel. Drei Werke bestimmen den Abend: Am Flügel erklingt Modest Mussorgskis berühmter Zyklus „Bilder einer Ausstellung“, in dem der Komponist musikalisch Geschichten zum Leben erweckt. Am Cembalo spielt Kantor Hans Kielblock den „Kampf zwischen David und Goliath“ des Bach-Vorgängers Johann Kuhnau. Und von der Orgel ist die „Geschichte der Auferstehung Jesu Christi“ von Justin Heinrich Knecht zu hören. Der Eintritt zu dem Konzert ist frei, Spenden zugunsten der Orgelsanierung sind am Ausgang herzlich erbeten.
It’s a family business: Die Brüder Andrew und Anthony Sannie werfen sich seit ihrer Kindheit die Reime hin und her – ihr Cousin Mungala Londe, der als Teenager bei den Sannies einzieht, macht mit. Die Beats steuert der große Bruder Alex Sannie zu. Als Quasi-Profi stößt schließlich DJ Lonnie Ce zu den „Lytics“ als einer, der bereits Erfahrung darin hat, den Dancefloor hochzukochen. Mit dem ausgewiesenen Ziel „Musik für normale Leute“ zu machen, waren „The Lytics“ nie eine Band für den großen Swag. Eher möchten die Kanadier einen gewissen Straßen-Optimismus verbreiten, wie es ihre Vorbilder „The Pharcyde“ und „A Tribe Called Quest“ bereits vor ihnen taten. Gerade ihre Liveshows sind lebensbejahende Veranstaltungen, mit denen sie selbst die größten Zyniker überzeugen. Mit ihrem Support des Abends, der „One Love Crew“ aus good old Wiesbaden werden sie ab 19.30 Uhr im Kesselhaus des Schlachthofs die Stimmung zum kochen bringen, garantiert!
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