Direkt zum Inhalt wechseln
|

„Tarbut“ blickt zum Bauhaus-Jubiläum auf Tel Aviv – „Zeit für jüdische Kultur“-Reihe wird heute im Rathaus eröffnet

Die Reihe „Tarbut — Zeit für jüdische Kultur“ widmet sich in diesem Jahr dem 100. Jubiläum der Bauhaus‐Architektur. Wer sich mit ihr beschäftigt, kommt an Tel Aviv, der „Weißen Stadt“,  nicht vorbei, denn hier zeigt sich der markante Stil in zahlreichen Gebäuden besonders deutlich. Sie ist das Thema der Ausstellung, die heute – und mit ihr auch die „Tarbut“-Reihe – im Rathaus-Foyer eröffnet wird.

Die Eröffnung  um 19 Uhr durch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende wird musikalisch vom ensemble diX & Christiane Nothofer begleitet. Die Ausstellung des Bauhaus Center Tel Aviv wird bis zum 16. September zu sehen sein.
4000 Bauhaus-Gebäude in Tel Aviv

In Tel Aviv wurden in den 1930er und 40er Jahren mehr als 4.000 Häuser überwiegend im Internationalen Stil, hier auch Bauhaus‐Stil genannt, errichtet. Viele der Architekten waren deutschstämmige Juden – unter ihnen einige Absolventen des Bauhauses, die nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 Deutschland verlassen haben. Sie ließen sich daraufhin  im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina und sind so maßgeblich an der Entstehung der „Weißen Stadt“ beteiligt. Im Laufe der Zeit wurden zahlreiche Gebäude jedoch sehr vernachlässigt. Einige mussten sogar abgerissen werden. Weltweite Beachtung erfuhr die „Weiße Stadt“ als sie 2003 zum UNESCO‐Welterbe erklärt wurde. Die Ausstellung Weltkulturerbe Tel Aviv — Denkmalpflege in der „Weißen Stadt“ präsentiert Gebäude nach deren Sanierung und teilweisen Aufstockung samt historischer Pläne und Aufnahmen.

Tarbut-Programm läuft bis Dezember
Cineastisch haben die „Tarbut“-Veranstalter ein großes Paket mit sechs Filmen geschnürt. Komödie, Doku und Drama stehen in der Caligari Filmbühne auf dem Programm.
Musikalisch rund gehen wird es mit den gut gelaunten und gute Laune verströmenden Jewish Monkeys am 11. November im Schlachthof. Drei weitere musikalische Darbietungen im Kulturforum in der Friedrichstraße werden das Publikum in die Zeit der Zwanziger Jahre entführen, zum Lachen oder Weinen bringen und alte Melodien der Sepharden mit neuen Einflüssen kombinieren.
In seiner Lesung begibt sich der Publizist Alex Feuerherdt auf die Suche nach den Gründen für das angespannte Verhältnis zwischen der UNO und dem Staat Israel. Des Weiteren steht Arthur Millers Theaterstück „Zwischenfall in Vichy“ im Programm, in einer Inszenierung der „rimon productions“ am 3. November im Haus an der Marktkirche, und natürlich gibt es auch wieder einen Tag der offenen Tür (17. Oktober) in der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden.
Alle Infos und das volle Programm gibt es hier. (dif/Foto Veranstalter)