„Warum soll ich mir die Zähne putzen, wenn ich sowieso ins Gras beiße?“ Der achtjährige Junge, von dem dieser Satz stammt, hatte Leukämie im Endstadium. Seine überraschende und berührende Frage wurde zur Initialzündung für ein besonderes Projekt. „Die Grasbeißerbande“ ist der Titel der in der Folge entstandenen Ausstellung, die jetzt von der Katholischen Erwachsenenbildung Wiesbaden in die Landeshauptstadt geholt wird. Es geht um die Gedanken von lebensverkürzend erkrankten Kindern zu ihrem eigenen Tod und Sterben. Zwei Jahre lang waren die Autoren, Susen und Karsten Stanberger, dafür im Umfeld der Kinder- und Jugendhospizarbeit unterwegs. Ihre Motivation ist es, „Das Sterben wieder ins Leben (zu) holen“, so der Untertitel der Ausstellung. Sie ist ab heute bis 8. November in der Katholischen Kirche St. Elisabeth (Zietenring 18) zu sehen. Dazu gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm.
Zur Vernissage am 6. September, wird um 12 Uhr Susan Stanberger von der Entstehung berichten. Anja Eli-Klein informiert über die Bärenherz-Stiftung und gewährt Einblicke in den Alltag der Kinderhospizeinrichtung. Zuvor wird um 11 Uhr ein Gottesdienst gefeiert, zu dem eine Anmeldung unter gottesdienst@bonifatius-wiesbaden.de erforderlich ist. Die Anmeldung zur Vernissage ist telefonisch unter 0611/174120 oder per Mail keb.wiesbaden@bistumlimburg.de möglich.
Zum weiteren Programm gehören ein Vortrag über den Wandel in der Bestattungskultur, ein interkultureller Austausch über Trauerkultur in aller Welt sowie ein Familiengottesdienst zum Thema Tod. Shabnam und Wolfgang Arzt lesen aus ihrem Buch „Umarmen und loslassen“ über das Leben mit ihrer von Geburt an todkranken Tochter und die Katholische Familienbildungsstätte bietet eine Fortbildung zum Thema „Kinder trauern – anders?! an.
Der Besuch der Ausstellung und der Veranstaltungen sind kostenlos, Spenden und der gesamte Erlös kommen ausschließlich der Wiesbadener Bärenherz Stiftung zugute.
Die Ausstellung ist donnerstags von 16 bis 18 Uhr, samstags von 15 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 12 Uhr sowie nach Absprache geöffnet. Interessierte wenden sich an die Katholische Erwachsenenbildung Wiesbaden-Untertaunus und Rheingau; keb.wiesbaden@bistumlimburg.de; 0611/174 120.
(sun/Foto: Katholische Erwachsenenbildung Bistum Limburg)