Vom 27. April bis 31. Mai verwandeln die 117. Internationalen Maifestspiele 2013 die Stadt Wiesbaden in eine Bühne des internationalen Theaterschaffens. Das Programm mit über 35 gefeierten Ballett-, Opern- und Schauspielinszenierungen international renommierter Regisseure und Choreografen, mit Konzerten und Shows aus aller Welt stellten jetzt der Künstlerische Leiter, Staatstheater-Intendant Manfred Beilharz, und sein Team vor.
Theaterschaffende von Weltrang treten im Mai an unterschiedlichen Spielstätten des Staatstheaters auf. Im Tanz feiern gleich fünf Choreografien ihre Deutschlandpremiere, darunter Les Balletts de Monte-Carlo mit Le Songe (Der Traum) oder die Compagnie Käfig mit Yo Gee Ti, einem Tanzstück von Mourad Merzouki. Mit August Diehl in Kleists Prinz Friedrich von Homburg des Burgtheaters Wien, Ulrich Matthes in Ödipus Stadt des Deutschen Theaters Berlin oder Michael Maertens in Molières Der Menschenfeind des Schauspiels Zürich sind schauspielerische Ausnahmetalente in Wiesbaden zu Gast.
36 Produktionen aus 15 Ländern an 35 Tagen
Das Publikum erlebt an 35 Festivaltagen 36 Produktionen aus 15 Ländern, darunter gleich mehrere Deutschlandpremieren. Beilharz verwies auf das breite Länderspektrum des Festivals, das von Kanada, Großbritannien, Spanien über Frankreich und Monaco bis Südafrika, Taiwan und Australien reiche. „Besonders gespannt bin ich auf die selten gespielte Händel-Oper Alessandro in einer Inszenierung von Lucinda Childs, die direkt nach der Premiere in Athen bei uns in Wiesbaden gezeigt wird: Große Barockoper vom Feinsten in Starbesetzung!“, schwärmt Beilharz. „Auch auf unser Büchner Spezial freue ich mich, das wir im Rahmen des Büchner-Jubiläums in einem vielseitigen Programm aus Oper, Schauspiel, Film und sogar mit einer Uraufführung präsentieren“, erläutert Beilharz weiter.
Das Opernprogramm zeigt gleich zwei Deutschlandpremieren: Mit The Gershwins‘ Porgy and Bess der Cape Town Opera aus Kapstadt ist mit einer Mischung aus großer Oper, Tragödie, Jazz, Spiritual und Passion eine musikalische Rarität auf den diesjährigen Maifestspielen zu erleben. Eine weitere Seltenheit kommt aus Griechenland: Händels Barockoper Alessandro (Inszenierung Lucinda Childs) der Parnassus Arts Productions in Kooperation mit dem Konzerthaus Megaron und dem Ensemble Armonia Atenea in Athen präsentiert dieses selten gespielte Werk nach der umjubelten und mehrfach preisgekrönten Einspielung im Herbst 2012 nun auch szenisch. Büchners Frauen widmet der junge Komponist Paul Leonard Schäffer (*1987) eine Kammeroper, die in der Wartburg in der Regie von Teresa Reiber uraufgeführt wird.
Magische Akrobatenwelt
Cirque Éloize, die Zirkustruppe von Jeannot Painchaud aus Quebec/Kanada, zeigt in Cirkopolis mit zwölf jungen Tänzer-Akrobaten eine magische Welt der Bewegung in der Choreografie von Dave St-Pierre. La Curva der Compañía Israel Galván aus Spanien vereint vier unterschiedliche Künstler unter dem Zeichen des zeitgenössischen Flamenco: den exzentrischen Flamenco-Künstler Israel Galván aus Spanien, eine New Yorker Free-Jazz Komponistin am Klavier sowie zwei Cante Jondo-Musiker. Neun Jongleure und 100 Äpfel – Smashed der Gruppe Gandini Juggling aus Großbritannien ist mehr als nur virtuoses Jonglieren. Smashed ist Tanzjonglage und choreografiertes Jonglieren, Artistik, Varieté und kuriose Episodenfolge.
Das Schauspielprogramm präsentiert herausragende Produktionen der führenden deutschsprachigen Schauspielhäuser. Vier Stücke der griechischen Dramatiker Sophokles, Aischylos und Euripides verdichten sich in der Inszenierung Ödipus Stadt von Stephan Kimmig und John von Düffel des Deutschen Theaters Berlin zu einer Chronik der Königsfamilie um Ödipus, gespielt von Ulrich Matthes in der Hauptrolle. Das Burgtheater Wien gastiert mit Heinrich von Kleists Prinz Friedrich von Homburg in einer Inszenierung von Andrea Breth mit August Diehl in der Titelrolle. Das Schauspielhaus Zürich bringt Den Menschenfeind nach Molière in einer Inszenierung von Barbara Frey mit Michael Maertens, der letztes Jahr als Platonow zu erleben war, nach Wiesbaden. Als besonderer Glanzpunkt der Internationalen Maifestspiele im Büchner-Jahr 2013 werden gleich zwei Woyzeck-Inszenierungen gezeigt: Zum einen ein Gastspiel des Cameri Theaters aus Tel Aviv, mit dem der Schauspieler Itay Tiran (Hauptrolle im Film Anleitung zum Unglücklichsein) ein fulminantes Debüt als Regisseur gab. Zum anderen den Woyzeck in einer Inszenierung von Manfred Beilharz, die zuletzt in China am Nationaltheater Beijing im Rahmen eines internationalen Theaterfestivals zu sehen war.
Abgerundet wird das Programm mit Solo-, Konzert- und Kabarettabenden sowie einer Lesung des Schauspielstars Jens Harzer, der aus Wiesbaden stammt. Die australische Showbiz-Diva Meow Meow präsentiert ihre einzigartige Show – eine Mischung aus Cabaret, Performance Art und Konzert mit Glamour, Gesang und einem Hauch Erotik. Der Wiesbadener Malersaal wird für gleich drei besondere Abende geöffnet: Am 9. Mai stellt die Berliner Jazz-Band Mo‘ Blow (Foto) ihr neustes Album vor: „Gimme The Boots“. Einen Tag später setzen die Komiker Ulan & Bator ihre Bommelmützen auf und entführen ihr Publikum in eine WIRRklichkeit voller philosophischer Komik – irgendwo zwischen Nonsens, Dada, Kabarett und Theater. Und der bekannte Schauspieler Burghart Klaußner lädt am 11. Mai im Malersaal Zum Klaußner ein – einer musikalischen Reisegaststätte der bedenkenlosen Art.
Goran Bregović schenkt „Champagne for the Gypsies“ ein
Mit einem fulminanten Abschlusskonzert Champagne for the Gypsies von Goran Bregović und seiner Wedding & Funeral Band enden die Internationalen Maifestspiele am 31. Mai im Großen Haus zu mitreißenden Rhythmen und stampfenden Posaunen und Trompeten.
Das Programm der Jungen Woche gibt gleich zu Beginn der Festspiele vom 28. April bis zum 5. Mai nicht nur den jüngeren Zuschauern Gelegenheit, Theater und Tanz aus ganz Europa zu erleben. Eröffnet wird die Junge Woche mit Gelber Mond im Schlachthof mit einem anschließenden Konzert der Wiesbadener Band Spielwiese. ISH aus den Niederlanden vereint Hip-Hop, Akrobatik, Breakdance, Modern Dance und Modern Ballet zu einer einzigartigen Form von Bewegung.
Der Vorverkauf hat am Wochenende begonnen und läuft nun auch online auf www.maifestspiele.de, wo auch das komplette Programm und alle Informationen zu finden sind.