Interview und Foto: Annika Posth.
Was macht ihr hier?
Wir machen im Rahmen unserer Bachelorarbeit eine filmische Installation zum Thema Intuition und zeigen diese bei der „Walkshow“ (die Kommunikationsdesign-Werkschau der Hochschule RheinMain – sensor-Fotoalbum hier). Wir haben uns die Fragen gestellt, was Intuition überhaupt ist und wie man sie von anderen Gefühlen unterscheiden kann. Die Intuition filmisch darzustellen war anspruchsvoll aber sehr spannend für uns. Die meisten Sachen sind intuitiv (lachend) entstanden. Die Intuition zieht sich als roter Faden durch unsere Installation, deswegen der Titel „Faden verloren“. Nach dem erfolgreichen Start würden wir gerne noch ein paar Live Performances machen, die Termine verkünden wir auf unserem Instagram Kanal @diefickfackerei.
Wie habt ihr euch vorbereitet?
Zu Recherchezwecken sind wir in den Wald gegangen und haben Selbstexperimente durchgeführt und uns dabei gefilmt: blind und gehörlos zum Beispiel. Wir wollten uns so von den Reizen und der Reizüberflutung abkapseln und verstehen welche Gefühle bei den Experimenten verursacht werden. Extrem war das abschalten aller Sinne, auf einmal spüren dann Geruch und Wärme eine ganz andere Rolle. Wir wollten Intuition als etwas ursprüngliches entdecken.
Arbeitet ihr denn schon immer als Team zusammen?
Wir haben uns während des Studiums kennengelernt und 2018 unser erstes gemeinsames Projekt „Die Fickfackerei“ (Die Täuschung) gemacht. Seitdem arbeiten wir zusammen an Projekten.
Wie seid ihr an den Raum gekommen (Gneisenaustr. 2 am Elsässer Platz – früheres „CD-Depot“)?
Das war ein langer Weg. Selbst das Kulturamt konnte uns nicht wirklich helfen. Über einen Nachbarn sind wir dann an den Raum gekommen und waren direkt schockverliebt. Bei der Frage wie wir die Installation machen hat der Raum eine entscheidende Rolle gespielt, denn die Umgebung bestimmt die Installation.
Wisst ihr was mit dem Raum nach eurer Installation geschieht?
Theoretisch würde er wieder leer stehen. Aber Kommiliton*innen und Freund*innen haben Interesse den Raum zu nutzen. Wenn wir die Macht hätten, dann würden wir den Raum gerne an junge Menschen weitergeben, die auch etwas kreatives aus dem Raum herausholen.
Ihr wart ja auch schon auf der Berlinale…
Ja das war 2020. Dort durften wir unseren ersten Film zeigen. In Kassel auf dem Hochschulfilmfestival wurde unser Film gezeigt und durch die Hessentalents sind wir dann auf der Berlinale gelandet.
Was sind eure weiteren Pläne?
Alina: Wir würden den Raum gerne noch bis Ende März nutzen, wir haben noch viele andere Ideen, was wir hier machen können. Ansonsten bin ich jetzt mit dem Studium fertig und würde gerne einmal raus aus Wiesbaden. Die Kunst, die ich während dem Studium gemacht habe, würde ich gerne weiterführen, beim Bühnenbild oder im Theater arbeiten.
Monica: Das würde ich unterschreiben. Außerdem haben wir den Trailer für das diesjährige goEast Filmfestival gestaltet, der wird bald veröffentlicht, da sind wir stolz drauf. Ansonsten hätten wir Lust einen Langfilm über 60 Minuten zu machen, zum Beispiel in der Regie, sodass wir Kamera und Ton abgeben.
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In dem neuen Format „Walkshow“ der Hochschule RheinMain-Kommunikationsdesigner werden die 26 Arbeiten – Bachelorprojekte des Wintersemesters 20-21 -, verteilt auf verschiedene Schaufenster in der Wiesbadener Innenstadt an vierzehn Stationen, präsentiert – durch Monitorpräsentationen in den Fenstern sowie durch Plakate im öffentlichen Raum.
Heute ist der letzte offizielle Tag – und damit die letzte Gelegenheit, einzutauchen in kreative Welten.
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