Direkt zum Inhalt wechseln
|

„Kopf hoch“-Fotoprojekt macht Fassaden „lebendig“ – Ausstellung ab heute in der Galerie H22

Die Galerie H22 zeigt vom 21. März bis 13. Juni die Fotoausstellung „Kopf hoch“ mit dem Untertitel „Hausfrauen und Haustiere“. Motiviert durch die unfreiwilligen Spaziergänge durch die Straßen von Wiesbaden, meistens ohne Begleitung, entstand die Idee von „Kopf hoch“. Der Titel war doppelsinnig, denn die trüben Gedanken durch die Coronamaßnahmen und die dadurch entstehende Ängste hatten dazu verleitet, den Kopf etwas hängen zu lassen…im Zweifel nach unten, anstelle nach oben zu schauen.

Startschwierigkeiten

Bevor das Projekt „Kopf hoch“ mit sechs Fotograf*innen starten konnte, gab es einige Irritationen bezüglich der Wiesbadener Kulturförderung. Zum einen wurde die gendergerechte Formulierung von „Haus-frauen“ in Frage gestellt, zum anderen sollte das Projekt vom Kulturamt Wiesbaden auch nur zur Hälfte finanziert werden. Also, Kopf wieder runter. „Das zum Thema von Anspruch und Wirklichkeit“, kommentieren die Beteiligten.

Anonymer Mäzen anstatt Kulturamt finanziert

Aber Reinhard Berg, der Initiator, hatte Glück. Ein Mäzen (jemand, der künstlerische und/oder kulturelle Tätigkeiten finanziell fördert) hatte sich nach einem Wiesbaden Kurier-Artikel gemeldet und die Fördersumme voll umfänglich übernommen. Selten genug, er wollte auch nicht namentlich genannt werden. So konnte das Projekt starten, welches in den Anfängen der Coronazeit, im April 2020, bereits begonnen hatte.

Fassaden werden lebendig

Was man dann sieht, obwohl man über Jahrzehnte in Wiesbaden wohnt, ist Erstaunliches, zum Teil völlig Unbekanntes. Seltsam die Wahrnehmung. Erst durch ein intensiveres Betrachten seiner Umgebung werden die Fassaden „lebendig“. Alle möglichen Figuren und Ornamente erfassen das Fotografenauge, zu viel, um daraus einen fotografischen Leitfaden zu entwickeln. So entstand die Idee der Motivreduktion auf Tier- und Frauenmotive, also Haus-frauen und Haus-tiere. „Diesen Wortwitz fanden auch befreundete Fotografen inspirierend und haben mit viel Begeisterung gleich mitgemacht“, berichtet Berg.

Ein willkommenes Projekt in einer ereignislosen Zeit, in der auch existenzielle Nöten bedrückend sind. Die meisten Fotografen haben, wie viele Kulturschaffende, keine Aufträge und die damit verbundene Beschäftigung.

Von vielen Bewerbungen haben es fünf Fotograf*innen in die engere Auswahl geschafft. Oliver Kessler,  Petra Müller, Bernd Deutschmann, Reinhard Würth und Paul Müller. Reinhard Berg, Gründer der Wiesbadener Fototage, hat dazu auch einen Beitrag geleistet, alles unter www.kopfhoch-wiesbaden.de zu sehen.

Zu guter Letzt wird „Kopf hoch“ nun als reale Foto-Ausstellung in der Galerie H22 zu sehen sein, in der Fine-Art-Prints in einer hohen Qualität bewundert werden können.

Galerie H22 I Herderstr.22 I 65185 Wiesbaden, Öffnungszeiten jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr

(apo/Fotos: Veranstalter)