Man will ja kaum vor die Tür bei diesem Wetter. Wäre ein blöder Fehler. Vor der Tür gibt es nämlich jede Menge zu sehen, zu hören, zu erleben. Der sensor-Fahrplan durch das Wiesbadener Wochenende liefert euch den Beweis.
FREITAG
Graslutscher „vegane“ Lesung: Jan Hegenberg – Blogger, Kolumnist und krankhaft notorischer Facebook-Diskutant -, zitiert bei seiner Lesung heute im Kulturpalast aus Artikeln, Diskussionen oder auch denkwürdigem Feedback und kommentiert das vermutlich ausschweifend. Jan hat lange Tiere gegessen und das irgendwann gelassen, woraufhin einige Leute sich furchtbar aufregten und ihm seitdem ständig Nährstoff-Tabellen oder furchtbare Focus-Artikel zuschicken mit dem Vorwurf, ein naiver Gutmensch zu sein. Das irritierte ihn nachhaltig. Noch irritierender waren die Reaktionen zu Textenzur Flüchtlingsdebatte, Homophobie oder Kirchenkritik. Für Fans von Matthias Matussek mutmaßlich weniger amüsant, für alle anderen dafür um so mehr.
Partyinsel Ibiza: Wen die Sehnsucht nach Sommer, Strand und Meer plagt, ist heute genau richtig im Theater im Pariser Hof. Nach der erfolgreichen ersten Ausgabe von „Partyinsel Ibiza“ im Juni 2015 sorgen Helen Donlon und die Musiker von Fous de la Mer erneut für Ibiza-Feeling. Die britische Filmkritikerin und Musikjournalistin hat einen direkten Draht in die Szene der Insel mit der legendären Clubdichte. Ihr Buch „Partyinsel Ibiza“ stellt sie nun auf der Frankfurter Buchmesse vor – und feiert die Buch-Präsentation im Theater im Pariser Hof. Die Band Fous de la Mer kommen neben anderen bekannten Musikern auch in Helen Donlons Buch vor. An diesem außergewöhnlichen Abend sorgt das internationale Trio für noch mehr Musik und Partystimmung im Theater im Pariser Hof, das nach der Präsentation zur Tanzfläche wird. www.theaterimpariserhof.de
What We Feel-Konzert: Seit ihrem ersten Auftritt 2005 hat WWF, die heute die Kulturkneipe Sabot in der Zimemrmannstraße aufsuchen, einen langen Weg zurückgelegt: von Keller-Auftritten vor einer kleinen Gruppe von Freunden bis zu den wichtigen europäischen Festivals. WWF hat von Anfang an nicht versucht populäre westliche Bands zu kopieren und folgte keinen Trends und Klischees, sondern hat sofort begonnen, harte, aggressive Musik mit gradlinigen Texten zu spielen, die die wichtigsten Probleme der Szene und der Gesellschaft insgesamt ansprechen. WWF sprechen das Publikum in einer einfachen Sprache an und greifen grundlegende Themen wie Freundschaft, Verantwortung, Loyalität, Wort halten, Solidarität und die Notwendigkeit für sein Umfeld und seine Überzeugungen zu kämpfen, auf. Die Band wird nicht müde, durch das eigene Beispiel zu beweisen, dass die Ethik von Punk und Hardcore, ihre Prinzipien und Ideale, keine überholten subkulturellen Klischees sind, sondern eine Anleitung zum Handeln, für alle, die die Welt zu einem besseren Ort machen wollen.
Dreigang Menü Improvisationstheater: Genial herkömmliches Improvisationstheater mit DreiGangMenue startet heute um 19.30 Uhr in der Kreativfabrik. Drei Gesichter, drei Perspektiven, drei Geschmackssorten … Alltagssituationen können schön, tragisch, aufregend, beschämend, nett, erregend, bedrückend, irritierend, entspannend, albern, langweilig, absurd, ungemütlich, heiter, amüsant, enttäuschend, liebevoll und noch vieles mehr sein: „Was erleben Sie in Ihrem Alltag? DreiGangMenue will mit Ihnen den Alltag aus einer neuen Perspektive betrachten: Das gewöhnliche Leben in Szenen improvisiert – mit drei Gesichtern, drei Perspektiven und drei Geschmackssorten.“
Alexander Liebe und einklang: Ein schönes Doppelkonzert im heimathafen. einklang aus Köln sind vier Jungs mit (Kontra)Bass, Drums, Gitarre + Stimme. Gemeinsam mit Alexander Liebe machen sie heute auf der „Heile Welt“-Tour Station in unserer Stadt. Los geht es um 20 Uhr bei freiem Eintritt mit umhergehendem Hut.
Cirque Bouffon Finale: Näher dran geht nicht. Poetischer geht nicht. Komischer geht nicht. Staunenswerter geht nicht. Fantastischer geht nicht. Oder kurz gesagt: Außergewöhnlicher geht nicht, wenn es um Zirkus geht. Außergewöhnlicher geht es nicht als das, was im Cirque Bouffon entsteht. Ein zauberhafte Reise aus der Zeit hinaus und hinein in eine verrückte und entrückte Welt, die unterhält und fasziniert, die entführt und verführt. Im kleinen Chapiteau, das an der Reduit Kastel direkt am Rheinufer aufgebaut wurde, verschmilzt alles – die Manege, die Tribüne, die Akteure, das Publikum – zu einem wunderbaren Ganzen, zu einer intensiven Wahrnehmung. Wer da war, hört gar nicht mehr auf zu Schwärmen. Wer noch nicht da war, muss sich sputen. Am nächsten Sonntag ist Schluss! Nutzt die letzten Vorstellungen an diesem Wochenende.
Energy Rock: Bei Musik-Fans der Region gilt „EnergyRock“ schon lange als Pflichttermin. Die zwölfte Ausgabe am 16. Oktober wird jetzt auch noch zum Muss für alle Westernhagen-Fans: Denn ESWE Versorgung holt neben drei Top-Bands noch das ultimative Marius-Paket in die Christian-Bücher-Halle. Zur Feier des vollen Dutzends stürmt Sänger „Mariuzz“ zusammen mit Musikern der früheren Westernhagen-Band auf die Bühne der Christian-Bücher-Halle: Jay Stapley (Gitarre), Raoul Walton (Bass) und Charlie Terstappen (Schlagzeug) spielten mit Marius-Müller Westernhagen die legendären Alben „Westernhagen, Halleluja“ und „Jaja“ im Studio ein. Somit wird die Band-Besetzung der legendären 90-er Stadion-Touren bei „Energy Rock“ wieder gemeinsam auf der Bühne stehen. Außerdem exklusiv in Wiesbaden mit am Start: Harry Schneck am Piano und Mel Collins am Saxophon. Das Spektakel beginnt um 19 Uhr.
Rocktoberfest: „Hessens beste Coverband“ (Frankfurter Rundschau) präsentiert heute im Rahmen des „Rocktoberfestes“ der Alten Schmelze – der neuen Wiesbadener Livemusik- und Veranstaltungslocation im bestens erreichbaren Schierstein. X-IT bieten die perfekten Nummern zum Abgrooven und spielen rockig-fett oder ethno-sanft Klassiker von Protagonisten der 70er, 80er und 90er Jahre. Songs von Peter Gabriel, Toto, Saga, Herbert Grönemeyer, Jethro Tull, Manfred Mann´s Earthband oder Pink Floyd stehen im Mittelpunkt ihres mehrstündigen Live-Programms. Dabei ist „Progressive party music“ das Motto der Rodgauer Band, was gute Laune, tanzbare Musik und anspruchsvolle Unterhaltung jenseits der musikalischen Einöde verspricht.
Baumwesen: Bilder der Wiesbadener Künstlerin Eva Seifert sind in der Ausstellung „Baumwesen“, die am Freitag, 19 Uhr, im Foyer des Rathauses Wiesbaden, Schloßplatz 6, eröffnet wird, zu sehen. Die Wiesbadener Künstlerin Eva Seifert ist seit 1986 freischaffend tätig. Die Künstlerin bekennt sich zur „reinen Malerei“. In ihren abstrakten Bildern vereinen sich expressive Formen, geometrische und organische Elemente, Linien und gebrochene Flächen zur ausdrucksstarken Farbkomposition. Die Ausstellung ist von Samstag, 17. Oktober, bis Freitag, 30. Oktober, zu besichtigen. Eintritt ist frei.
SAMSTAG
La Dolce Vita: La Dolce Vita hat Tradition in Wiesbaden – genauso wie das Künstler-Trio Vollmund. Am Samstag verwandeln die drei Wiesbadener das Theater im Pariser Hof in eine italienische Piazza. „Komm ein bisschen mit nach Italien!“, so laden sie gleich zu Beginn ihres Abends ein. Was den Zuschauer ab 19.30 Uhr erwartet, ist eine wunderbare Mischung musikalischer und literarischer Leckerbissen aus dem Land, in dem die Zitronen blühen.
Oona BalkanHarfenStraßenJazz; Mit ihrem Programm beweist Oona, dass Musik auf der Konzertharfe mehr zu bieten hat als das herkömmliche klassische Repertoire Sehr musikalisch und auf erfrischend unkonventionelle Art und Weise verbindet sie dieses Erbe mit Einflüssen aus dem Jazz und Folklore aus Osteuropa oder dem Rest der Welt – und entwickelt somit einen Stil, der durch ein hohes Maß an persönlicher Note und Authentizität besticht.Das CD-Release-Konzert findet im Walhalla-Spiegelsaal statt.
KAISER and CREAM GEBURTSTAG KAISER andCREAM ART DISTRICT feiert: 2 Jahre Kunstraum Büdingenstrasse /// 7 Jahre KAISERandCREAM ONLINE am Samstag ab 21 Uhr. Wundert euch nicht, wenn dann manche der Anwesenden schon besonders gut drauf sind. Sie gehören zur geschlossenen Gesellschaft, die auf Einladung schon vorher ein wenig losgefeiert hat. Programm /Lineup: CATERING & FLYING DINNER Salvatore Wiedemann, DRINKS Cattier, Matcha, Ocoo and More, MUSIC Frank Kaiser, Mr Unknown Pleasure and Guests. Gratulation, Leander Rubrecht!
Jim Avignon Street Art Performance: Der international bekannte Popkünstler und Street Artist Jim Avignon wird den Pavillon vor dem 60/40 am Schlachthof in ein kunterbuntes Kunstwerk verwandeln. “Buchmesse zum Dank konnten wir kurzfristig den dort engagierten Wirbelwind, Popkünstler und Street Artist Jim Avignon aus Berlin (und gelegentlich New York) für eine ganztägige Performance nach Wiesbaden locken”, kündigte der Schlachthof heute eine “Street Art Performance” für den kommenden Samstag, 17. Oktober, an: “Aus einer blöden Kiste, die im Weg steht, wird binnen eines Wochenendes ein Kunstwerk.”
VCW Saisonauftakt: Am Samstag um 19 Uhr beginnt für den VC Wiesbaden vor heimischer Kulisse die Saison 2015/2016 in der Volleyball Bundesliga. Auftaktgegner des jungen Teams um Chef-Coach Dirk Groß sind die Roten Raben Vilsbiburg.
„Unser Team ist so gut wie möglich vorbereitet. Fitnesslevel, Zusammenspiel und die Motivation stimmen“, erklärt VCW-Spielführerin Esther van Berkel. Die Qualitäten einer Spielerin der Roten Raben kennt die Kapitänin sehr genau: Quirine Oosterveld, Außenangreiferin bei Vilsbiburg, ist Esther van Berkels Beach-Partnerin. Für die Wiesbadener Zuschauer gibt es darüber hinaus ein Wiedersehen mit Barbara Wezorke. Die 22-Jährige Mittelblockerin spielte 2011 bis 2013 für den VCW.
Das Neue Nichts: Tobias Hoffmann, der als Spoken Word-Performer bekannt geworden ist, schreibt Texte mit Tiefgang und Breite, gespickt mit schwarzem Humor und gegenläufigen, schmissigen Parolen. Seine stimm- und wortgewaltigen Performances sind politisch, desillusioniert und direkt. Die Sound-Tüftler und Klang-Connaisseure Steve Hartmann und Jan Harder entwerfen dazu Musik zwischen tanzbarem Noise, elektronischem Folk und dunklem Pop. Auf den Spuren von DAF, Einstürzende Neubauten, The Notwist und der (frühen) Hamburger Schule bringen „Das Neue Nichts“ all diese Einflüsse in einem spannenden und sperrig-expressiven Ganzen zusammen. Ab 19.30 im Wakker am Wallufer Platz zu bewundern.
Mia-Konzert: MIA. rotieren, polarisieren und erfinden sich seit ihrer Gründung 1997 immer wieder neu. Sie haben ihre Spuren vom Fusion-Festival bis in den Fernseh-Mainstream hinterlassen. Sie wurden und werden so leidenschaftlich abgelehnt wie aufrichtig gefeiert. Drei Jahre nach dem letzten Album “Tacheles” folgt jetzt der nächste Streich. „Biste Mode“, so der Titel des Werks, klingt als Aussage wie ein Gegenentwurf zu den darauf enthaltenen Stücken- modisch ist hier nichts. Zum Glück. Stilistisch reichen die Songs deutlich in das musikalische Frühwerk der Band zurück – und noch weiter hinaus zu den Electro-Sounds der 90er. Und klingen dabei womöglich besser denn je: MIA. scheinen mit „Biste Mode“ endlich zu sich selbst zu finden – und kombinieren die Erfahrung von anderthalb Jahrzehnten Karriere mit der Frische des Frühwerks. Heute live im Schlachthof.
bouq.live in concert besinnt sich zurück auf den Ursprung des Begriffs „Musik“ und ist Reisebegleiter ins Land der Töne und Geräusche, ihres Mit- und Gegeneinanders, Auf- und Abschwellens – und der mannigfaltigen Beziehungen und Dynamiken, die in ihrem Aufeinandertreffen entstehen. Diesmal spielen live dazu auf : Aka Aka feat. Thalstroem, Chasing Kurt, Daniel Shepard. Ab 22 Uhr im Schlachthof. www.facebook.com/bouqfamily
Zeige deine Wunde: Rüdiger Sünner, Dokumentarfilmer, Publizist und Musiker ist am Samstag ab, 19 Uhr, in Schloß Freudenberg zu Gast. Seine Mitbringsel: sein Dokumentarfilm „Zeige deine Wunde – Kunst und Spiritualität bei Joseph Beuys“ und Zeit für Gespräche. Der Film ist dem „verwundeten Heiler“ Beuys gewidmet; er offenbart die Kunst- und Lebenseinstellung des Aktionskünstlers, Bildhauers, Kunsttheoretikers und Pädagogen, dessen Hauptthema die seelische und körperliche Verletzlichkeit des Menschen war. Beuys‘ Interesse an der Natur, an Mythologie, Anthroposophie, Alchemie und Spiritualität stehen im Mittelpunkt des filmischen Essays.
SONNTAG
Kammerkonzert: Das 2. Kammerkonzert in der Besetzung Klarinette und Streichquartett lädt ab 18 Uhr auf eine Reise durch die Kulturen ein. Alexander Glasunows »Rêverie orientale« verbreitet asiatisches Flair. Der englische Komponist Samuel Coleridge-Taylor nahm afro-amerikanische Elemente in sein Quintett für Klarinette und Streichquartett auf. Alexander Kreins »Esquisses hébraïques« und Samuel Gardners »Hebräische Fantasie« bestehen aus einer Mischung aus russischer Musik und jüdischer Folklore. www.staatstheater-wiesbaden.de
FIGURENTHEATER KANIA: SCHLOSS GRUSELSTEIN : Das ist nur was für starke Nerven, denn auf Schloss Gruselstein wird tüchtig gespukt und gegruselt. Was genau die Vampire, Gespenster, Hexen und Monster erleben entscheiden, wie üblich, die kleinen Zuschauer. Seid Ihr mutig? Schloss Gruselstein freut sich natürlich über viele gruselig verkleidete Gäste ab 5 Jahren … heute um 15 Uhr, Einlass 14.30 Uhr, in der Kreativfabrik.
Zariza Gitara: Zariza (= Königin, Zarin) bedeutet in der Sprache der Zigeuner eine unbezähmbare Schönheit. Wie kaum eine andere Musik bringen die Lieder der russischen Zigeuner den großen Reichtum der menschlichen Seele zum Ausdruck, in der Glück und Leid so dicht beieinander liegen. Zariza Gitara spielt seit 2005 bundesweit und erfolgreich Lieder der russischen Zigeuner in Roma und Russisch. Temperamentvoll und leidenschaftlich musizieren eine Sängerin (Valeriya Shishkova ) ein Geiger (Sascha Skripka) und ein Sänger und Gitarrist (Viktor Krysyuk). Diesen Sonntag stehen sie um 17 Uhr im thalhaus auf der Bühne.
Die Poeten des Tanzes: Die Wiesbadener Regisseurin Stella Tinnbergen präsentiert in einer Wiesbadener Premiere ihren Film „Die Poeten des Tanzes – Die Sacharoffs“, ab 17.30 Uhr, in der Caligari Filmbühne. Im Anschluss an die Vorführung wird Uwe Stellberger, Kulturamt, ein Gespräch mit der Regisseurin führen. In ihrem neuesten Dokumentarfilm erzählt Tinnbergen die Geschichte von Clotilde von Derp und Alexander Sacharoff, die Anfang des 20. Jahrhunderts zu Weltstars des Ausdruckstanzes avancierten.
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