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Schubladen überdenken: „WIR in Wiesbaden“-Veranstaltungsreihe will Vorurteile abbauen – Auftakt am Freitag

 

WiriniWI_IniSchwarzeDeutsche_2spDass es eine bundesweite „Initiative Schwarzer Menschen in Deutschland“ (ISD) gibt, dürften nur wenige wissen. Dass dieser Interessenverband 1985 in Wiesbaden begründet wurde, ist wahrscheinlich noch weniger bekannt. Sein dreißigjähriges Bestehen feiert der mittlerweile in Frankfurt und Berlin ansässige Verein nun auch in seiner Entstehungsstadt, mit mehreren Beiträgen zur Reihe „WIR in Wiesbaden“ und als Teil seiner eigenen offiziellen Jubiläumsreihe.

Gleich in der Auftaktveranstaltung am 6. November um 18 Uhr in der Mauritius-Mediathek stellen Eleonore Wiedenroth-Coulibaly und Christiane Della die Initiative vor, die sie 1985 in Wiesbaden mitbegründet hatten und in der sie seit der Gründerzeit aktiv dabei waren. Sie werden von ihren Anfängen als Bewegung in Wiesbaden berichten und aktuelle Herausforderungen der ISD beleuchten.

„WIR in Wiesbaden“ setzt sich seit nunmehr fünf Jahren für ein vielfältiges und demokratisches Miteinander in Wiesbaden ein, in diesem Jahr mit über 50 Veranstaltungen und Projekten. Unter dem Motto „Draußen nur Kännchen“ geht es in Lesungen, Filmen, Ausstellungen, Konzerten, Vorträgen und Workshops an ganz unterschiedlichen Orten – von Schulen über Schlachthof, Kulturpalast und Kreativfabrik bis zu Landtag, Volkshochschule und Presseclub – um unsere jeweils eigenen Vorstellungen und Bilder. Diese Bilder, seien es Stereotype oder Vorurteile, helfen, Menschen einzuordnen, zum Beispiel in Freund-Feind-Kategorien, in Vertrauen–Misstrauen, attraktiv–unattraktiv oder bedrohlich–nicht bedrohlich.

Aktuelle Anlässe, die Stimme zu erheben

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Jeder hat ziemlich sicher Schubladen über andere im Kopf – wie wer zu sein hat, wer was zu tun hat und was geht oder was eben nicht geht. „WIR in Wiesbaden“ stellt die Frage: Wann führen Zuschreibungen im Kopf zur Abwertung anderer? Wann führt Schubladendenken zu Diskriminierung, zu Hass und auch zu Gewalt? „Es gibt aktuell genügend Anlässe, die Stimme gegen Ausgrenzung und Diskriminierung zu erheben. Das tun wir auch, denn Zusammenleben in Vielfalt ist kein Kaffeeklatsch“, sagen die Initiatoren: „ Mit unseren Veranstaltungen möchten wir nicht anprangern, sondern einladen, sich selbst zu überlegen, was der eigene Beitrag zur gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen in unserer Stadt sein kann.“

Die Organisatoren, eine breit aufgestellter Trägerkreis ganz unterschiedlicher Wiesbadener Einrichtungen, Ämter und Institutionen unter Federführung von Gabi Reiter und Christoph Rath (Amt für soziale Arbeit), Hendrik Harteman (Jugendinitiative Spiegelbild) und Michael Weinand (Statjugendring) fordern „zum Überdenken der eigenen Perspektiven auf, denn Bilder im Kopf sind veränderbar“. Sie möchten positive Anregungen geben und Möglichkeiten des Handelns vorstellen und dazu einladen „wesentliche Fragen des heutigen Zusammenlebens in unserer Stadt zu diskutieren, neue und alte Antworten zu überdenken und das Augenzwinkern von `Draußen nur Kännchen´ auf den eigenen Alltag zu beziehen.“

Das volle Programm: www.wir-in-wiesbaden.net

(Dirk Fellinghauer / Bild ISD)