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„Hunger“ auf Design, Orientierung für die Wahl, Run auf Festspiel-Tickets – und vieles mehr im sensor-Wochenendfahrplan

Hunger_Werkschau_Hochschule_RheinMain

 

Von Tamara Winter. Fotos Veranstalter.

Nach dem großen Fastnachtstrubel bleibt kaum Zeit sich zu erholen, denn auch dieses Wochenende passiert so einiges in dieser Stadt. Unser Wochenendfahrplan sorgt dafür, dass bei dem ganzen Freizeitrummel auch die Abwechslung nicht zu kurz kommt. Neben einem vielfältigen Unterhaltungsangebot ist auch die globale Protestaktion „One Billion Rising“ gegen Gewalt an Frauen ein wichtiges Event. Damit keiner den Überblick verliert, hier eine knackige Übersicht der aktuelen Termine von Freitag bis Valentins-Sonntag.

FREITAG

„Hunger“ Werkschau Kommunikationsdesign: Schau mal einer an. Studenten in der Stadt. Mitten in der Stadt. Kommunikationsdesign-Studenten der Hochschule RheinMain. Im(Ex-)Schaufenster Stadtmuseum in der Ellenbogengasse. Abgefahrene Location (um die sich leider demnächst der Abrissbagger kümmern wird). Bachelorarbeiten und Semesterarbeiten. Lange Schlangen am Eröffnungsabend. Einlassstopp. Anstehen, das sich lohnt. Auch (wahrscheinlich ohne Anstehen) am Freitag, 12.02. (17-22 Uhr, anschließend „Durst“-Party im Kulturpalast Wiesbaden, und Samstag, 13.02. (14-20 Uhr), nochmal. Hin, bitte! Unser Fotoalbum vom klasse Eröffnungsabend findet ihr hier.

Aufmerksamkeit für „achtlose Dinge“: Wiesbadens Partnerstadt Breslau ist in diesem Jahr Kulturhauptstadt. Die Galerie Pokusa präsentiert mit Agata Gertchen nd Marta Kubiak Künstlerinnen der dortigen Akademie. Im Mittelpunkt ihrer Arbeiten stehen „achtlose Dinge“ – alltägliche Gegenstände und Situationen, denen sie durch verschiedene Drucktechniken einen neuen Anstrich verpassen. Heute um 20 Uhr ist die Vernissage der Ausstellung, die bis zum 12. März zu sehen ist in der Albrechtstraße 40.

Emersby_Walhalla

Gesang mit Schwung und Charme: Jemma Endersby wird um 20 Uhr mit ihrer Band im Walhalla zu sehen sein. Die vielseitige Musikerin hat bereits mit den Fantastischen Vier, Max Herre und Cassandra Steen auf der Bühne gestanden und sie mit ihrem wandlungsfähigen Gesang unterstützt.   Irgendwann landete die gebürtige Britin in Köln. Mittlerweile hat sie sich in der deutschen Musikszene einen Namen gemacht und präsentiert nun ein buntes, prickelndes Pop Album mit lauter eigenen Stücken, viel Schwung und Charme. Hier wirkt nichts gekünstelt und es wird ein munteres Spiel mit Stilen und Stilelementen zu hören geben.

Releaseshow: Nach der ausverkauften „Mindfinder“-Recordrelease-Show vor zwei Jahren und einer letzten Show in der Räucherkammer vor fast auf den Tag genau einem Jahr, kommen Rising Anger erneut zurück. Mit „Of Fights And Lights“ hat das aus der greater Wiesbaden area stammende Melodic Harcore/Metalcore-Quintett wieder ein neues Album zu feiern! Rising Anger wären natürlich nicht Rising Anger, hätten sie dies nicht zum Anlass genommen, im Schlachthof gleich ein komplettes Minifestival aus dem Ärmel zu schütteln. Begrüßen wir neben ihnen Coyote, Texas Local News und I Am Noah. Willkommen zurück!

Fitz_Salongesellschaft

Kommissar mit einfühlsamen Melodien: Gleich drei Tage am Stück vom 12. bis zum 14. gehört die Martinsthaler Acoustic-Bühne dem Liedermacher Michael Fitz. Der gutaussehende Münchner, bekannt als Ex-Tatort-Kommissar, wird die Damen der Salongesellschaft im schönen Rheingau beehren. Was er in der Vergangenheit erlebt, aufgelesen und gesammelt hat, findet Eingang in seine tiefgründigen Texte und einfühlsamen Melodien. Changierend zwischen bayrischen und hochdeutschen Texten, krempelt Michael Fitz in Songtexten Gelebtes von innen nach außen. Los gehts immer um 20 Uhr.

Trommler-Treffen: Die Wiesbadener Musikakademie lädt zum „Schlagabtausch“ ins Kulturforum, Friedrichstraße 16, ein. Studierende der Schlagzeugklasse Jörg Fabig präsentieren dort um 19 Uhr Werke für Percussion Solo, Duo und Trio. Bei freiem Eintritt erklingt Virtuoses, Grooviges, Melancholisches und Experimentelles von Xenakis, Piazzolla, Zivkovic und Riedhammer.

Cabaret_Wiesbaden_mein_herr__ohne_namen____foto_jan_wirdeier

 

Kult-Inszenierung aus Berlin: Über 250.000 Zuschauer ließen sich bisher in den weltberühmten Kit-Kat-Club der 20er Jahre entführen. Endlich ist Vincent Patersons erfolgreiche »Cabaret«-Inszenierung auch beim Gastspiel bis einschließlich Samstag im Großen Haus des Staatstheaters zu erleben, ohne dafür extra nach Berlin zu reisen. In der amüsiersüchtigen Metropole traf der britische Schriftsteller Christopher Isherwood am Vorabend des Dritten Reiches die Figuren, die er später zu seinem Roman „Goodbye to Berlin“ verdichtet, die Vorlage für den weltweite Erfolg des Musicals wurde. Dieser Klassiker ist ein absolutes Muss für Fans der Goldenen Zwanziger. Riesenjubel bei der „Wiesbaden-Premiere“ am Donnerstag, höchstens noch Restkarten an der Abendkasse heute und Samstag um 19.30 Uhr.

Tonight or Never: Der Weg in Richtung Staatstheater ist heute garantiert nicht umsonst: Mit Musikabspielgerät bewaffnet, liest Schauspieler Christian Erdt  um 20 Uhr im “Asyl des müden Europäers” (an der Wilhelmstraße, direkt neben dem Staatstheater) Texte von Jörg Fauser. Wo man sonst durch die Schaufenster an der Wilhelmstraße das Team der Wiesbaden Biennale bei der Arbeit beobachten kann, taucht Erdt im Rahmen der Reihe „Tonight or Never“ vor allem in den zwielichtigen Kosmos von Fausers “Schneemann” ein – und hoffentlich auch wieder auf.

GoingClear_Schloss BiebrichSektenartiges Unternehmen oder unternehmensartige Sekte: Der mehrfach preisgekrönter Dokumentarfilm „Going Clear: Scientology and the Prison of Belief“ nach dem Buch von Pulitzer-Preisträger Lawrence Wright wird um 19.30 Uhr in der Filmbewertungsstelle im Schloss Biebrich vorgeführt. Der Film beschäftigt sich mit den Lehren des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard, ebenso wie den Exzessen von Hubbards Nachfolger Miscavige und den Schicksalen und Erfahrungsberichten von Aussteigern. Das Geflecht um die Organisation reicht von der Glamourwelt Hollywoods bis in den harten Alltag ausgebeuteter Angestellter und drangsalierter Abtrünniger.

 

SAMSTAG

Handgemachter Folk-Rock: Nicht nur Sleepwalker’s Station mit akustischem Indie Folk von Daniel del Valle, sondern auch die junge Berlinerin Hanne Kah wird mit Gitarre und Mikrofon bewaffnet im Infoladen in der Blücherstraße 46 zu Gast sein. Das Publikum kann sich ab 19 Uhr auf ein Wechselspiel aus berührenden, ruhigen Tönen und mitreißenden, rockigen Sounds in entspannter Atmosphäre bei freiem Eintritt freuen.

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Run auf Maifestspiele-Tickets: Vom 30. April bis 29. Mai 2016 finden die zweiten Internationalen Maifestspiele unter der künstlerischen Leitung Uwe Eric Laufenbergs (Foto rechts) am Hessischen Staatstheater Wiesbaden statt. Einen Monat lang ist mit weltbekannten Sängerinnen und Sängern, renommierten Schauspielensembles und hochkarätigen Tanzkompanien vor internationalem Publikum und bei insgesamt 50 Veranstaltungen »die Welt zu Gast in Wiesbaden«. Das üppige Programm voller Highlights wurde in dieser Woche auf einer großen Pressekonferenz im Foyer des Staatstheaters präsentiert. Der Vorverkauf startet am Samstag, den 13. Februar 2016, ab 9 Uhr an der Theaterkasse – obligatorisch mit langen Schlangen und Kuchen für die Wartenden – und allen bekannten Stellen sowie online unter www.maifestspiele.de Der Herr links von Herrn Laufenberg ist übrigens Michael Herrmann, Intendant des Rheingau Musik Festivals. Erstmals kooperieren die beiden großen Festivals in diesem Jahr. Und einen Tag nach der Maifestspiel-Pressekonferenz folgte im Rheingau die des Rheingau Musik Festivals für den „Sommer voller Musik“ 2016. Hier hat der Run auf die begehrten Tickets schon begonnen, an den bekannten Stellen und auf www.rheingau-musik-festival.de

Lokal-o-mat-Startschuss: Erstmals gibt es in Wiesbaden einen eigenen Wahl-o-mat, den „lokal-o-mat“. Am Samstag um 10 Uhr fällt der Startschuss auf dem Schloßplatz mit einem unterhaltsamen analogen Version, ab dann sind auch die 30 Thesen online auf www.lokal-o-mat.de

KultNachtKultige Oscar-Gewinner im Doppelpack: Die Filmreihe „Caligari KultNacht“ wird ab 20 Uhr mit den Filmen „Gravity“ aus dem Jahr 2013 sowie „Der Marsianer – rettet Mark Watney“ von 2015 fortgesetzt. Der große Gewinner der Oscar-Verleihung 2014 Gravity mit Sandra Bullock und George Clooney, wird in der englischen Originalfassung zu sehen sein und um 22 Uhr folgt dann „Der Marsianer – rettet Mark Watney“ in deutscher Fassung, der dieses Jahr für ganze 7 Oscars nominiert ist. Die Zuschauer erwartet dann Matt Damon und eine kniffelige Rettungsaktion der NASA.

Deutscher Gewerkschaftsbund für Fair-Teiler: Der DGB-Kreisverband Wiesbaden Rheingau-Taunus wird von 11 bis 14 Uhr mit einem Infostand am Mauritiusplatz vertreten sein und dort eine Aktion im Rahmen der „FAIRteiler“-Kampagne des DGB Hessen-Thüringen vornehmen. Der DGB-Kreisverband möchte sich damit im Vorfeld der Kommunalwahlen für einen leistungsfähigen Sozialstaat aussprechen und die Folgen der Unterfinanzierung der kommunalen Haushalte problematisieren.

Schlachthof_Augen zu und durchGroßer Meet & Greet Parcour: Nach vielen verdammt heißen Nächten auf den Floors in Räucherkammer, 60/40 und der Kreativfabrik findet die nächste Runde „Augen Zu Und Durch“ quasi als Gastspiel in der speziell verkleinerten Halle statt. Um 23 Uhr startet die Technoparty als bekannter Szenetreff und mit dabei ist natürlich nicht nur Host des Abends Daniel Soave, sondern auch die illustren Technojungs Mike Väth und Flo Diefenbach.

Draußen und drinnen Holzn: Unterholz zelebriert die zweite Episode der HOLZN vor dem und im Kontext in der Welfenstraße. Von Progressive über Forest bis Dub Techno und Chill Out geht die Reise. Ab 14 Uhr startet´s lässig mit chilligen Tunes im Garten, so dass man in Ruhe ankommen kann, sich in Gespräche vertiefen, vielleicht neue Menschen kennen lernen kann. Dann ab 20 Uhr geht´s drinnen im Kontext so richtig los mit einem schönen Progressive Psytrance Lineup: „Es ist Stampfzeit, oh, ihr Freunde der Nacht!“

SONNTAG

Handgemacht: Der „Handgemacht“-Kunst- und Genussmarkt findet von 11 bis 18 Uhr in den Kurhaus-Kolonnaden statt und zeigt handgemachte Luxusartikel aller Art, von extravaganten Pralinen über ungewöhnlichen Honig bis zu Schönem für die Wohnung sowie Schmuck und Mode.

One_Billion_RisingGlobaler Streik gegen Gewalt an Frauen: Die Aktion gegen Gewalt an Frauen „One Billion Rising“ wird von 12 bis 14 Uhr auch am Wiesbadener Hauptbahnhof zur öffentlichen Versammlung aufrufen, wie auch in 160 weiteren deutschen Städten und über 199  Ländern weltweit. Schirmherr der Aktion Oberbürgermeister Sven Gerich und Lisa Gnadl (Vorsitzende des Büros für staatsbürgerliche Frauenarbeit e.V.) werden das Event begleiten und sich gegen eine Benachteiligung von Frauen einsetzen. Neben der wichtigen öffentlichen Diskussion über Gewalt sind auch Plakat- und Tanz-Aktionen Teil des Programms. Egal ob Frau oder Mann, hier ist mitmachen angesagt!

Ergreifende Familiengeschichte aus unserer Stadt: Bewegend schildert Lorenz S. Beckhardt die Schicksale seiner Verwandten und die eigene Selbstfindung, die Folgen von Schweigen und Verdrängen, den schweren Neubeginn in der alten Heimat, in der die Familie alltägliche Demütigungen durch Nachbarn bis hin zum Boykott des Geschäftes erdulden muss. 2007 als Dokumentarfilm produziert, wird nun „Der Jude mit dem Hakenkreuz“ vom Autor und Journalisten selbst als Lesung vorgetragen. Die ergreifende Vergangenheit der Wiesbadener Kaufmann-Familie Beckhardt wird ab 18 Uhr bei freiem Eintritt zu hören sein. Dies sind tatsächlich Geschichten die das Leben schrieb.

kammerorchesterBegeisterung für Klassik bei jung und alt: Nach einem erfolgreichen Start der neuen Reihe „Klassik (neu) entdecken“ der Mozart-Gesellschaft Wiesbaden geht es  um 15 und 19 Uhr mit dem renommierten Folkwang Kammerorchester in die nächste Runde. Im prächtigen Saal der Casino Gesellschaft (Friedrichstraße 22) stehen beide Konzerte unter der Leitung von Johannes Klumpp, der auch das 15-Uhr-Konzert unterhaltsam moderieren wird. Die Idee bei diesem weit und breit einmaligen Konzertformat ist es, auch Einsteiger – seien es Kinder (ab 6 Jahren) oder Erwachsene – für Klassik zu begeistern. Solistin ist Annelien Van Wauwe, eine der renommiertesten Klarinettistinnen der jüngeren Generation.

Lesung für guten Zweck: „Gut gegen Nordwind“ ist der Titel des Bestsellers von Daniel Glattauer. Im sonst für die Öffentlichkeit eher verschlossenen Großen Saal der Loge Plato in der Friedrichstraße 35 gestalten Klaus Krückemeyer und Jasmin Pour eine szenische Benefiz-Lesung dieses Romans zugunsten des Kinderhospizes Bärenherz statt.  Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

GutgegenNordwindLesungSehnsüchte im virtuellen Raum: Das hr2-Radio Live Theater präsentiert um 18 Uhr die szenische Benefiz-Lesung der Komödie „Gut gegen Nordwind“ nach dem Bestseller von Daniel Glattauer. Mit Jasmin Pour als Emmi, Klaus Krückemeyer als Leo und Michael Bibo am Piano. Ein einziger falscher Buchstabe in der Adresse lässt Emmis E-Mail irrtümlich bei Leo landen. Doch aus nichtssagendem Geplänkel entwickelt sich langsam eine ganz besondere Brieffreundschaft auf dem Daten-Highway. Die bittersüße Komödie im Internet-Zeitalter wird zugunsten des Kinderhospizes Bärenherz gelesen.

GutgegenNordwindSehnsüchte im virtuellen Raum, die Zweite: Um 20 Uhr wird dann auch die Bühnenfassung von „Gut gegen Nordwind“ im Theater Kammerspiele aufgeführt. Die gleichnamige Romanvorlage gilt als „einer der zauberhaftesten und klügsten Liebesdialoge der Gegenwartsliteratur“, wie DER SPIEGEL schreibt und kann daher nicht oft genug verarbeitet werden. Die Bühnenfassung entwickelte der Autor gemeinsam mit Ulrike Zemme, der ehemaligen Dramaturgin des Wiener Burgtheaters. Sie spielt mit elektronisch überbrachten Liebesgefühlen auf eine ganz eigene Art. Selbe Story in einem vollkommen anderen Gewand.

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