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„Brückenschlag Westend“ als Fingerzeig in Zeiten von Corona – Auch „Kleinode im Westend“ kehren zurück

Um auf die prekäre Situation der vielen kleinen Selbstständigen, Künstler, Gastronomen und anderen Engagierten im Westend Wiesbaden hinzuweisen, findet am Freitagabend, 7. August, ab 20.30 Uhr eine Kunstaktion #brückenschlag-westend auf der Straßenkreuzung Scharnhorststraße/Goebenstraße statt. Erst kürzlich gab es einen „Kleinode im Westend“-Tag mit der gleichen Themaik als Hintergrund. Dieser verlief so erfolgreich, das bereits an eine Wiederholung gedacht wird.

„Ein Virus zwingt uns, zu definieren, was für unsere Gesellschaft „systemrelevant“ ist. Banken, Autoindustrie, Maschinenbauer, Flughäfen – alles wichtig fürs Zusammenleben? Aber was ist mit dem Handwerker ums Eck, dem Kiosk an der Straße, dem Kleinkünstler im Haus, dem neuen veganen Café – dem Leben im Kiez? Ist das etwa alles unwichtig?“. Diese Grundüberlegungen bilden die Ausgangsbasis für die Aktion des im Westend ansässigen Architekten Björn Barbatschi.

„Alles, was die Seele ernährt, definiert uns“

Es gehe hierbei nicht um die Frage, „ob“ wir leben, sondern „wie“ wir leben wollen, sagt er: „Der Kitt unserer Gesellschaft besteht schließlich aus einem Miteinander, aus der Art, wie wir uns gegenseitig behandeln.“ Es gehe um Zuneigung, Familie, Liebe, Musik und Kunst: „Alles, was die Seele ernährt, definiert uns“.

Corona bedeutet eine extreme Schere innerhalb der Gesellschaft, bei der einige komplett auf der Strecke bleiben. Daher ist es jetzt wichtig, Brücken zu bauen und zu zeigen, dass unsere Gesellschaft vor allem einen systemrelevanten Kern hat: unseren Kiez, unser Miteinander! Der Initiator betont: „Die Veranstaltung ist KEINE Anti-Corona-Demo!“ Es gehe um das Gegenteil – wie es gelingen kann, trotz widriger Umstände Zusammenhalt und Gemeinschaft zu stärken und das Kiez-Leben zu erhalten. Am Freitagabend sind alle eingeladen, zusammenzukommen, zuzuschauen oder sich auch aktiv zu beteiligen an der Aktion: „Wenn jemand noch Musik oder anderes beisteuern will, wäre das fantastisch!“

„Kleinode im Westend“-Tag übertraf alle Erwartungen – und soll ausgebaut werden

Erst am 25. Juli gab es, basierend auf  der gleichen Grundidee, aber anders – mit zahlreichen offenen Werkstätten, Hinterhöfen, Aktionen etc. – , mit „Kleinode im Westend“ einen besonderen Aktionstag. „Wir wussten ja gar nicht, was es hier alles gibt!“ – so erging es bei bester Stimmung und entspannter Atmosphäre mehreren hundert Besucher*innen, als sie einen sonnigen Sommersonntag lang scharenweise durchs Westend flanierten. Live-Comedy, zahlreiche geöffnete Ateliers, Musikdarbietungen, Buchpräsentationen, Kleingastronomie, Einblicke in Praxen von Heilberufler*innen, Tanzdarbietungen und vieles mehr zeigten das besondere, kreative Potential, das im Stadtquartier zu Hause ist.

Was über Monate ausgebremst war, entfaltete an diesem Tag unter dem Titel „Kleinode im Westend entdecken“ eine höchst anregende und erfrischende Lebendigkeit. Sowohl die – nicht nur aus dem Westend und Wiesbaden alleine stammenden – Gäste, als auch die 36 Teilnehmenden zeigten sich höchst erfreut. Alle Erwartungen wurden übertroffen.

Auf der Grundlage der früheren „Offenen Ateliers“ organisiert und vom Ortsbeirat, sowie von dem Stadtmagazin sensor  unterstützt, ließe sich dieses Format weiter ausbauen. „Viele fragten danach. Erste Überlegungen reifen“, sagt Titus Grab, der das Ganze gemeinsam mit Antje Dienstbir ausgetüftelt und organisiert hatte. Auch jenseits eines möglichen nächsten Tages dieses Formats freuen sich alle Beteiligten über die Fortsetzung der an diesem Tag geknüpften neuen und alten Kontakte: „Gerne stehen unsere Türen Interessierten jederzeit offen! Herzlich willkommen in unserem bunten und vitalen Stadtquartier. Wir sagen „danke!“ für eine überwältigende Ressonanz!“.

Hier geht es zur sensor-Fotogalerie des „Kleinode im Westend“-Tags.

(sun/Foto: Veranstalter)

1 response to “„Brückenschlag Westend“ als Fingerzeig in Zeiten von Corona – Auch „Kleinode im Westend“ kehren zurück

  1. Kiez Life Matters finde ich an sich gut-Kiez fängt aber bei den direkten Nachbarn an und die werden seit einem Jahr bewummert und zum grossen Teil die ganze Nacht.Wo ist da die Solidarität?

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