Von Tamara Winter. Fotos Veranstalter.
Die nächsten Feiertage stehen an! Ursprünglich gilt das Pfingstfest als Geburtstag der christlichen Kirche. Warum die meisten von uns am Sonntag und Montag eigentlich frei haben werden, spielt aber weniger eine Rolle als die richtige Planung fürs Wochenende mit den besten Unterhaltungs- und Ausgehtipps beim sensor-Wochenendfahrplan – hoffentlich bei von nun an ordentlichem Wetter, nachdem am Freitagnachmittag plötzliche Hagelunwetter für viel Unbill gesorgt haben. Der Begriff Heimat wird nicht nur beim großen Open Ohr Festival 2016 in Mainz ein Thema sein, wenn es heißt „Heimat – Was zum Kuckuck“, sondern auch bei der Vernissage des Künstlervereins Walkmühle , die am Freitag eröffnet wird und bis Ende Juni unter dem Motto „Heimat – Identifikation im Wandel“ besucht werden kann. Ein Thema, vielleicht aktueller denn je, welches die Menschen auf vollkommen unterschiedliche Weise berührt. Heimat hin oder her: Die Veranstaltungsreihe „Boundless / Grenzenlos“ präsentiert am Sonntag beste Livemusik aus Wiesbaden UND Israel.. bei so vielen unterschiedlichen Events wird das Pfingstwochenende garantiert ein Erfolg!
FREITAG
Heimat – Was zum Kuckuck: Dies ist das Motto des Open Ohr Festivals 2016. Auch dieses Jahr wird es wieder am Pfingstwochenende von Freitag bis Montag in der Zitadelle Mainz stattfinden. Unter anderem gibt es Musik von den Ohrbooten und Get Well Soon, Kabarett, Filmscreenings, Podiumsdiskussionen und Workshops. Denn im Vordergrund steht auf dem Open Ohr Festival stets die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Themen und das Anstoßen von Debatten. Doch trotz politischer Motivation kommt die (musikalische) Unterhaltung auf dem Open Ohr Festival natürlich auch nicht zu kurz: Wie jedes Jahr findet am Sonntag auch die Vorrunde des Rockbuster-Bandcontests statt. Hier werden fünf Nachwuchsbands ihr Können unter Beweis stellen und versuchen, sich eine Chance auf einen Platz in der Nachwuchsförderung des Landes Rheinland-Pfalz zu erspielen.
Traditionsveranstaltung im Kohlheck: Wie schon Tradition seit 1951 wird die Kohlhecker Kerb von Freitag bis Montag stattfinden und die Kerbegesellschaft hat mit dem großen Schaustellerangebot und verschiedenen Ess-, Unterhaltungs- und Marktständen sowie Fahrgeschäften, eine echte Kerbe-Atmosphäre zusammengestellt. Ein Highlight ist wieder der offene, überdachte Biergarten mit Open-Air Bühne und zum Kerbeauftakt am Freitag werden die Verkaufsstände um 17 Uhr geöffnet und ab 20 Uhr wird die richtige Eröffnungsparty starten. Alles auf dem bekannten Schulsportplatz der Kohlheckschule. Am Samstag werden die Verkaufsstände um 14 Uhr geöffnet und ab 19 Uhr spielt die Gruppe „Boys of 69“ die für ihre gute Stimmung hier im Rhein Main Gebiet bekannt ist. Für die sonntäglichen Abendstunden steht ab 19 Uhr die Rockgruppe „Mallet“ wieder auf der Bühne. Montag ab 18 Uhr ist dann Country mit den „Rebells“ angesagt, die für dieses Jahr den Abschluss krönen – alles in allem ein solides Programm für groß und klein!
Fremder vertrauter Raum: Kein Ort, sondern ein Gefühl. In der aktuellen Schau des gut 270 Jahre alten Künstlervreins Walkmühle beschäftigen sich 28 Künstlerinnen und Künstler mit dem Thema „Heimat – Identifikation im Wandel“ und zeigen ihre Positionen zum Heimatbegriff. Selten war der Begriff unsicherer als heute, da vielen Menschen in ihrer Heimat Gefahr oder sogar der Tod droht. Der Heimatbegriff ist daher auch eine hochpolitische Angelegenheit und wird bis zum 26. Juni im in der Ausstellung des idyllischen Künstlervereins in Walkmühlstraße / Ecke Bornhofenweg thematisiert. Als Eintritt wird um einen Beitrag für die Spendenbox am Eingang gebeten und die Öffnungszeiten sind mittwochs und freitags von 17-20 Uhr, samstags von 14-19 Uhr und an Sonn- und Feiertagen von 11-19 Uhr. Mehr Informationen: www.walkmuehle.net
Aufwärmen fürs Youth Culture: Am 15.07. findet erneut das Youth Culture Festival in Wiesbaden statt – ein von Jugendlichen organisiertes Jugendkulturfestival, dass in den letzten Jahren auch schon Bühne für internationale Künstler und Künstlerinnen war. Um die Vorfreude darauf ein wenig zu lindern, werden dieses Jahr zum ersten Mal zwei Showcases abgehalten. Diese sollen im Vorfeld lokalen Künstlern die Möglichkeit geben, sich einem Publikum zu präsentieren, so auch heute im Kulturpalast. Mit dabei sind
Grey Fries (Bluesrock / Bad Vilbel), Jëdeye (Hard Rock / Mainz), Coasted (Alternative / Wiesbaden) und CLOUD 9 (Funk / Wiesbaden).
Elektro-Hippies aus dem Unterholz: Ab 21 Uhr geht der Schlachthof an den Start mit der dritten Ausgabe von „Treibholz“. Das bedeutet jede Menge Goa und Psytrance im Kesselhaus, frei nach dem Motto: Transilvanien Invasion! Und es gibt einem internationalen Gast: Andrei Oliver Brasovean alias ATMA ist einer der Pioniere elektronischer Musik in Osteuropa. In Rumänien geboren und heuer in Berlin lebend, begann er bereits 1991 als Musikproduzent. Seitdem hat er zwischen den Parametern Melodieverliebtheit, Psychedelica und pumpenden Bässen seinen ganz eigenen Stil entwickelt. Im Einzelnen treten auf dem Mainfloor ATMA, Lygos, Mawski, Frechenhäuser von Unterholz und Hase auf, am Chill Out Floor werden wiederum Schlafcola, Staebe und Mykl den Beat vorgeben, die auch von Unterholz bekannt sind.
SAMSTAG
WisaWi-Begegnungsmarkt: Um interessierte Wiesbadener an ihrer Arbeit der letzten Wochen und Monate teilhaben zu lassen, sind alle eingeladen den WisaWi-Begegnunsmarkt am 14. Mai ab 12 Uhr in der Blücherstraße 46 im Westend zu besuchen. Mit Flohmarkt, Basar und Tombola bieten die Veranstalter den ganzen Tag über ein schönes Rahmenprogramm für die Begegnung zwischen neuen und alt eingesessenen Menschen unserer Stadt. Abends ab 19 Uhr gibt es dann ein Konzert, bei dem auch Geflüchtete auftreten werden. Für leckere Stärkung sorgt ein internationales Buffet. Die Erlöse der Veranstaltung werden ausschließlich für die gemeinnützigen Projekte des Vereins verwendet.
It’s gotta be psychedelic: Bereits über 20 Jahre dauert Manzana’s musikalische Reise durch die abgelegenen Gefilde der elektronischen Beats und immer wieder entdeckt er Neues und überrascht mit ungeahnten Kombinationen. Mit Progressive Trance und Trippy Chill Beats begann dieser Trip in den 90ern, heute bewegt er sich hauptsächlich in den Gefilden von Deep- und Tech-House. Als Wanderer zwischen den Stilen sind seine Sets immer für eine Überraschung gut und davon kann man sich bei freiem Eintritt ab 15 bis 20 Uhr im Kulturpark am Schlachthof bei der angesagten Eventreihe „Sound in the Sun“ überzeugen!
Syrische Botschafter der Musik: Die Bergkirche in der Lehrstraße 6 präsentiert um 19.30 Uhr das „Damascus String Quintet“ bestehend aus fünf Exil-Musikern mit Werken syrischer Komponisten wie Kinan Azmeh, Maias Alyamani, Nuri El Ruheibany, Shalan Alhamwy und Jehad Jazbeh. Der syrische Kontrabassist Raed Jazbeh wollte sich nach seiner Flucht im Jahr 2013 nach Deutschland nicht einfach nur untätig in Deutschland aufhalten und begann über die sozialen Medien diejenigen ehemaligen Orchesterkollegen des syrischen Nationalorchesters, die ebenfalls nach Europa geflüchtet waren, wieder zusammenzuführen. In ihren Auftritten zeigen Sie ihre Kultur jenseits der medialen Bilder von Flüchtlingsströmen und zerstörten Städten. Der Eintritt ist frei, um Spenden für die Musiker wird gebeten.
Der Techno ist tot, es lebe der Techno: Die DJs des vollkommen durchgeknallten Circus-Lunae kündigen an: „Wir tanzen auf den bemitleidenswerten Überresten einer krepierenden Bewegung, die immer noch voller falschem Stolz im Nachtleben von sanierungsbedürftigen Off-Locations die verlogenen Ideale der emanzipierten Freiheitssuche und die Flucht vor der neoliberalen Ausgrenzung des Verrückten und Ästhetischen hochhält“. Sie bezeichnen sich selbst als „bunten Haufen Realitätsflüchtlinge“ aber mit tanzbaren Technobeats kennen sie sich richtig gut aus und laden ab 20 Uhr in die Kreativfabrik ein für eine ordentliche Lektion in alternativer Tanzkultur! Das Line-up gibt es hier: www.facebook.com/events/182470262097346
Und monatlich grüßt das Murmeltier: In diesem Falle heißt das Murmeltier allerdings nicht Phil, sondern Daniel Soave und ist Resident wie Host der „Augen Zu Und Durch“-Reihe. Und er hat wieder einmal einen spitzenmäßigen Gast eingeladen: Spartaque aus der Ukraine. Um 23 Uhr geht’s im Kesselhaus des Schlachthofs los, wie heißt es so schön: electro-time, all-the-time! Zumindest an diesem herrlichen Pfingstwochenende.
SONNTAG
Clean The Rhein: Unter dem Motto “Clean the Rhein 2016″ wollen ab ca. 9.30 Uhr bis ca. 13 Uhr Stand-Up-Paddler den Plastikmüll im Hafenbecken und auf dem Rhein einsammeln. Start ist am Schiersteiner Hafen. Mitmacher willkommen. (Bisher) 8 StandUp-Paddler werden versuchen, den Rhein vom Müll zu befreien. “Einfach mit guten Beispiel an die Sache gehen, und vielleicht werden andere folgen”, meint Sören Sörensen, der die Aktion gestartet hat. Wer Lust hat, meldet sich unteralohasoerensen@gmail.com oder über die Facebook-Gruppe “Supsoesurfing”. Die Stadt hat bereits Unterstützung zugesagt und wird den eingesammelten Müll am Sonntag abholen.
Spuren jüdischen Lebens in Wiesbaden-Ost: Erzählt werden die Schicksale der jüdischen Bewohner – meist auch Eigentümer – einiger Villen in diesem Viertel. Sie waren Rechtsanwälte, Ärzte, erfolgreiche Geschäftsleute; einige waren langjährige Mitglieder des Nassauischen Vereins für Naturkunde. Die Juristin Dorothee Lottmann-Kaeseler wird als Referentin die Führung zwischen Bierstadter-, Frankfurter- und Lessingstraße leiten. Der Treffpunkt wird um 11.30 Uhr in der Gustav-Freytag-Str. 3 sein und es ist eine Anmeldung mit 5 Euro Anmeldegebühr bei der jüdischen Gemeinde erforderlich: 0611 933 30 30. ehr Informationen: www.jg-wi.de/lehrhaus
Grenzenlos präsentiert: Herrlich war’s, der Tourstopp der „Secret Handshake Tour“ beim Schlachthof im Haus. Es war überhaupt die erste gemeinsame Tour einer israelischen (Ramzailech) und einer iranischen Band (Langtunes). Raimzailech haben den Saal mit ihrer Melange aus Klezmer und Alternative Rock ganz schön in Aufruhr gebracht. Nun kommen sie auf vielfachen Wunsch erneut ins Kesselhaus des Schlachthofs. Im Anschluss ist aber längst nicht Feierabend, schließlich ist der Montag ein Feiertag und kein Ich-Geh-Jetzt-Mal-Nach-Hause-Schlafen-Tag. Die La Bolschevita-DJs lassen sich nicht lumpen und schrumpfen stattdessen die Entfernung zwischen Tel Aviv, Bogota, Bukarest und Thessaloniki musikalisch auf Dancefloor-Größe zusammen. Global Beats galore! Da darf der Wodka ebenso wenig fehlen wie am nächsten Tag die Mischung aus Kater und Muskelkater vom Tanzen… Den Abend eröffnen ab 20 Uhr die wunderbaren Ska-Punker von Barfoon – eine junge Band aus Wiesbaden, die sich in ihrer bisherigen kurzen Geschichte bereits eine respektable, wie sympathische Truppe an Fans hat erspielen können. Also nicht mehr lange: Ein absoluter Geheimtipp!
MONTAG
Wie viele Sinne hat der Mensch?: Diese Frage untersuchen die Veranstalter des Schloss Freudenbergs im Dialog, gemeinsam mit ihren Gästen. Ab 14 Uhr wird eine öffentliche Führung angeboten, bei der es nicht darum geht die Sinne nach den gröberen Sinnesorganen zu beschreiben, sondern um die Analyse des Erlebnisfeldes. Die Führung ist für die Erfahrungsfeld-Besucher ein Geschenk! Mehr Informationen unter: 0611 4110 141 und auf: www.schlossfreudenberg.de
Beim Steh-Greif-Kabarett fließen die Tränen: Thomas Kreimeyer ist ein sich unterhaltender Unterhalter. Er kommt mit den Zuschauern ins Gespräch und sie mit ihm. Das Theater ist stets am Nerv der Zeit. Sucht immer wieder nach modernen Formen. Kann aber gar nicht so spontan sein wie Thomas Kreimeyers Steh-Greif-Kabarett. Denn es ist lebendig und jeden Abend neu. Der eine sagt was. Der andere auch. Und schon ist es passiert. Was für ein Theater. Theater ist ein Ort des Dramas. Beim Steh-Greif-Kabarett fließen die Tränen auch noch aus ganz anderen Gründen. Das Thema des Theaters ist Kommunikation. Bei Thomas Kreimeyers „Kabarett der rote Stuhl“ findet sie tatsächlich statt. Der vielfach ausgezeichnete Steh-Greif-Kabarettist (u. a. mit dem Österreichischen Goldenen Kleinkunstnagel 2013, Hamburger Comedy Pokal 2012) wechselt ab 20 Uhr von der Kleinkunstszene ins Studio des Hessischen Staatstheaters.
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